Zach Braffs neuer Film entlockt Kritikern Lob – und Harry Styles Tränen

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Zach Braffs neuer Film entlockt Kritikern Lob – und Harry Styles Tränen

Nach zehn Jahren Regie-Pause und neuem Crowdfunding-Konzept sind die Erwartungen an Zach Braffs Streifen "Wish I Was Here" hoch. Nach der Premiere gibt es Entwarnung: Die Kritiker sind zufrieden, Braff ist happy und Stargast Harry Styles zu Tränen gerührt. Einen krachenden Verriss gab es aber auch zu lesen.

Zach Braff (38) ist als Spaßvogel aus der Comedy-Serie „Scrubs“ bekannt – wie man ordentlich Spannung aufbaut, weiß er aber auch: Zehn Jahre hat er sich Zeit gelassen, um einen Nachfolger für seine erste Regie-Arbeit, das hochgelobte melancholische Coming-of-Age-Drama „Garden State“, fertigzustellen. Und dann hat der Star auch noch eine vielbeachtete Crowdfunding-Kampagne gestartet – damit sein neues Werk „Wish I Was Here“ nicht von Filmkonzernen verschandelt wird. Am Samstag feierte der neue Streifen auf dem Sundance Film-Festival-Premiere. Die große Frage lautete: War das Ergebnis das ganze Tam-Tam wert?

Glaubt man den Rezensenten der Mehrzahl der großen amerikanischen Kino-Fachblätter, dann lautet die Antwort: Ja. Von einer „wundervollen Besetzung“, schreibt etwa „Hollywood Reporter“. Das „Us Magazine“ findet, der Film sei „emotional genauso reich und tief empfunden“ wie seinerzeit „Garden State“. Der Autor der Webseite „Hitfix“ überschlägt sich geradezu. „Schön gedreht, elegant geschrieben und vollgepackt mit echter Weisheit ist ‚Wish I Was Here‘ ein Meister aller Klassen.“ Entwarnung also für alle Braff-Fans: Das ist gut gegangen.

Der Tenor: Braff habe die „Quarter-Life-Crisis“ seines Protagonisten aus „Garden State“ schlüssig in einem Film über das Leben und die existenziellen Fragen eines Enddreißigers weitergedreht.

Dementsprechend war auch Friede-Freude-Eierkuchen am – diesmal eher unglamourösen – roten Teppich angesagt. Braff und seine Co-Stars Kate Hudson, Donald Faison und Mandy Patinkin („Homeland“) posierten passend zum Indie-Charm des Streifens in Pullover, Karohemd und Sportjacke. Kritik an der Tatsache, dass er trotz gut gefülltem eigenem Konto ein Crowdfunding-Projekt startete, wischte Braff bei Seite. „Ich denke, wir sind im Internet-Zeitalter, all die Modelle ändern sich“, sagte er der Webseite „deadline.com“. Und freute sich auf Twitter: „An all meine Kickstart-Unterstützer, nichts von diesem großartigem Feedback auf dem Sundance hätte es ohne EUCH gegeben. Ich liebe jeden einzelnen von euch für immer.“

Während One Direction-Beau und Braff-Kumpan Harry Styles ebenfalls auf Twitter zugab, bei dem Film ein Tränchen verdrückt zu haben, gab es aber auch Misstöne: „Variety“ berichtete von Fans, die trotz hoher Crowdfunding-Beiträge zu dem Projekt nicht nur bei der Premiere draußen bleiben mussten, sondern auch noch auf ihrer versprochenen Dankes-Prämien warteten. „Wish I Was Here“ wollte dem Rezensenten des Fachblattes auch nicht so recht munden. Der Film sei ein „anwiderndes Kompendium von Folge-deinen-Träumen-Plattitüden, new-agemäßiger Spiritualität und rührseliger Vater-Sohn-Todesbett-Versöhnung“ – immerhin mal wieder ein satter Verriss.