Yinan Diao gewinnt den Goldenen Bären

Großer Gewinner der 64. Berlinale ist China. Gleich drei Preise gingen an Filmemacher aus dem Land des Lächelns. In erste Reihe steht dabei natürlich der Krimi „Bai Ri Yan Huo“ („Schwarze Kohle, dünnes Eis“) von Yinan Diao (45), der den Goldenen Bären gewann. Aber auch der Hauptdarsteller des Films, Fan Liao (40), durfte sich freuen, er wurde als bester Schauspieler ausgezeichnet. Als dritter Chinese durfte sich Jian Zeng über den Preis für die beste Kamera für die Bilder zum Drama „Tui Na“ freuen.

Mit „Bai Ri Yan Huo“, einer Detektivgeschichte über Morde, Rache und Sex, hat sich die Jury damit gegen den Favoriten des Publikums entschieden. Die Preisrichter um James Schaums (54, „Brokeback Mountain“) und Christoph Waltz (57) sahen die chinesischen Krimi im Stile des Film noir vor dem Drama „Boyhood“, das der Lieblingsfilm der Festivalbesucher war. Immerhin bekam Regisseur Richard Linklater (53) dafür aber den Preis für die beste Regie.

Doch nicht nur die Chinesen durften jubeln, mit den Geschwistern Anna (32) und Dietrich Brüggemann (36) gewannen zwei Deutsche den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Ausgezeichnet wurde ihr Drama „Kreuzweg“, das sich an den 14 Stationen des Kreuzwegs anlehnt. Den Großen Preis der Jury bekam Wes Anderson (44) für seine Komödie „Grand Budapest Hotel“, mit das Festival eröffnet worden war. Über eine besondere Auszeichnung durfte sich auch der 91-jährige Regisseur Alain Resnais aus Frankfreich freuen: Der Alfred-Bauer-Preis, benannt nach dem ersten Direktor der Berlinale, ginge für die Komödie „Aimer, boire et chanter“ („Lieben, Trinken und Singen“) an ihn.

Den asiatischen Triumph machte schließlich Haru Kuroki komplett. Die japanische Schauspieler wurde für ihre Rolle in „Chiisai Ouchi“ mit dem Silbernen Bären als beste Schauspielerin geehrt.