Wolfgang Joop: Die Highlights seiner Karriere

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Wolfgang Joop: Die Highlights seiner Karriere

70 Jahre und kein bisschen langweilig: Wolfgang Joop gehört zu den besten Designern Deutschlands. Dabei wäre er fast in einer ganz anderen Branche gelandet. Wie er trotzdem zu so viel Ruhm in der Modewelt kam und was seine wichtigsten Stationen dabei waren, lesen Sie hier.

Wolfgang Joop ist neben Jil Sander (70) und Karl Lagerfeld (81) der erfolgreichste Deutsche in der Modebranche. Als „preußischer Designer“ wurde er Ende der 70er Jahre mit seiner Pelzkollektion weltberühmt. Was dann folgte, war eine Bilderbuch-Karriere. Am Dienstag feiert der Star-Designer seinen 70. Geburtstag. Grund genug, um die wichtigsten Stationen seiner modischen Laufbahn noch einmal Revue passieren zu lassen.

Modewettbewerb bei „Constanze“

Eigentlich hätte Wolfgang Joop Werbepsychologe werden sollen. Doch das Studium brach er schon bald wieder ab. Stattdessen nahm er mit seiner damalige Freundin und späteren Ehefrau Karin Benatzky an einem Modewettbewerb der Zeitschrift „Constanze“ teil und gewann prompt den ersten Preis. Dieser Sieg sollte ihm den Weg in die Modebranche öffnen. Er bescherte ihm auch einen Job als Redakteur bei der Zeitschrift „Neue Mode“.

Der „Prussian Designer“

Doch den Büroalltag hatte der Kosmopolit bald satt. Joop arbeitete einige Zeit als selbstständiger Designer und Journalist, bevor ihm der Durchbruch gelang. Mit seiner Pelzkollektion aus dem Jahr 1978 wurde der gebürtige Potsdamer weltweit bekannt. Die „New York Times“ lobte ihn als „Prussian Designer“ (preußischer Designer) und Joop wurde fortan für seinen typischen deutschen bzw. „preußischen“ Modestil gefeiert.

Joop!

Die 80er gelten bekanntlich nicht gerade als das glanzvollste Jahrzehnt in Sachen Mode. Trotzdem gelang es Wolfgang Joop gerade damals, den Grundstein zu seinem Erfolg zu legen: 1982 stellte er seine erste Pret-à-porter-Damenkollektion vor. Es folgte eine Herrenkollektion drei Jahre später und eine eigene Parfüm-Linie. Mitte der 80er Jahre gründete er schließlich das Label Joop!, das bis heute untrennbar mit ihm in Verbindung gebracht wird. Das Besondere daran: Joop! war bald darauf nicht nur ein Designer-Label, sondern eine ganze Lifestyle-Marke, die Kleidung, Schmuck, Brillen und auch Dinge wie Wasserhähne vertrieb.

„And the Oscar goes to…“

So viel kreatives Talent wurde nicht nur mit Erfolg, sondern auch mit einigen Preisen belohnt. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere in den 80er Jahren wurde Joop nicht nur das „Goldene Spinnrad“ verliehen, sondern auch der sogenannte „Mode Oscar“, der „Fil d’or“ (goldener Faden). Die Berliner Hochschule der Künste ehrte ihn zudem mit einer Honorarprofessur. Mittlerweile kann er auch schon eine Auszeichnung für sein Lebenswerk verbuchen. Die Bundesrepublik ehrte Joop 2012 dafür mit dem Designpreis.

Wunderkind

Nach einem aufregenden Jahrzehnt wurde es in den 90ern plötzlich ruhiger um den Deutschen. Der Modeschöpfer stieg aus seinem Unternehmen aus und verkaufte seine Firmenanteile von Joop! 2003 kehrte der Star-Designer schließlich in die Modewelt zurück und zwar mit einer neuen Marke: Gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Edwin Lemberg gründete er das Label Wunderkind und stellte seine neue Kollektion auf der New York Fashion Week vor.

„Germany’s Next Topmodel“

Als Jurymitglied reihte sich Joop schließlich im vergangenen Jahr in die Riege der prominenten Castingshow-Juroren ein und avancierte bei „Germany’s next Topmodel“ schnell zum Publikumsliebling. Auch die Mädchen waren Feuer und Flamme für den jung gebliebenen Designer. Ihm vertrauten sie ihre Sorgen und Probleme an. Joop wird auch in der zehnten Staffel dabei sein und befindet sich gerade auf Model-Suche in der Republik.

Was noch?

Neben Jil Sander und Karl Lagerfeld gehört Wolfgang Joop zu den erfolgreichsten Deutschen in der Branche. Doch nicht nur in Sachen Design ist das Multitalent begabt. So ist Joop auch ein wunderbarer Zeichner. Er schrieb außerdem schon für den „Spiegel“, „Stern“ oder die „Welt am Sonntag“. Und das ist immer noch nicht alles: Unter anderem stammen eine Autobiografie, ein Kochbuch und ein Roman ebenfalls aus der scheinbar unendlichen Schöpfungskraft des Modemachers.