Westbam ist ein Frühaufsteher

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Westbam ist ein Frühaufsteher

Seit über 30 Jahren legt er auf und ist damit eine der bedeutendsten Figuren des Techno. Kurz vor seinem 50. Geburtstag am 4. März spricht Westbam nun im Interview über das Nachtleben, Drogen beim Auflegen und darüber, dass er eigentlich gar kein Nachtmensch ist.

Westbam (49, „Götterstrasse“), bürgerlich Maximilian Lenz, hat einige aufregende Tage vor sich. Am 4. März wird er 50 Jahre alt, am 6. März erscheint seine Autobiografie „Die Macht der Nacht“. Im Interview spricht er nun unter anderem darüber, warum er heute kaum noch ausgeht.

Auch wenn mancher das vielleicht nicht glauben mag, „Techno hat mich ordentlicher gemacht. […] Anfangs war meine Musik extrem unordentlich. Ich habe das erst später kapiert, nee, Musik handelt von Ordnung“, erklärt Westbam der „Welt am Sonntag“. Dass er noch heute als DJ arbeiten würde, das habe er sich mit 18 Jahren nicht vorstellen können. „Der vollständige Text meines allerersten Liedes lautete: ‚Bumbumbum‘. Das ist jetzt dreißig Jahre her, im Nachhinein erscheint es fast seherisch.“

Nach Jahrzehnten auf den Feiermeilen rund um den Globus lässt Westbam es nun aber gerne etwas ruhiger angehen: „Ich habe im Laufe der Jahre einige tausend Partys erlebt, auf der ganzen Welt, und natürlich wirklich auch viele von den unglaublichsten Partys. Deshalb bin ich abseits davon mittlerweile nur noch schwer vor die Tür zu bewegen.“

Er selbst sei eigentlich kein Nachtmensch, auch wenn seine Karriere und der Titel der Autobiografie das vermuten lassen würden. „Aber ich bin Frühaufsteher und Frühzubettgeher. Von meiner ganzen Natur her bin ich eigentlich jemand, der spätestens um 22 Uhr im Bett liegen muss und spätestens auch um sieben wieder aufzustehen hat.“ Daher auch sein seltenes Ausgehen. Etwa ein Mal pro Woche lege er gerade auf, aber es komme auch vor, dass er in manchen Wochen drei Mal spiele, was allerdings „eigentlich schon schrecklich“ sei, weil er sich da „fürchterlich anstrengen“ müsse.

Für Drogenkonsum während des Auflegens hat er übrigens nichts übrig: „Bei Ecstasy weißt du schlicht nicht, was du tust. Bei Kokain bist zu irgendwann zu verstört und zu sehr mit dir selbst beschäftigt.“ LSD gehe auch nicht, nur „ein bisschen Alkohol, das ist eigentlich das Einzige, das geht. Vielleicht auch Speed, das ist ja in dem Sinne keine Droge, sondern es macht dich einfach wach. Aber das ist mir auch zu asozial, das macht keinen Spaß.“