Was The Hoff, Coca Cola und eine Pfälzerin mit dem Mauerfall verbindet
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Am Sonntag vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer. Von dem historischen Tag gibt es viele spannende und kuriose Geschichten - auch internationaler Stars. Wir haben die besten Erfahrungen und Anekdoten zusammengetragen.
Am Sonntag, den 9. November jährt sich der Jahrestag der Mauerfalls – und zwar zum 25. Mal! Begleitet wird dieser historische Tag von vielen Prominenten und Veranstaltungen sowie kuriosen Geschichten.
Zum Jubiläum kehrt David Hasselhoff zurück
Der Song spaltete vor 25 Jahren die Nation, ähnlich wie es auch die Mauer tat: „Looking For Freedom“ von US-Schauspieler und Hobby-Sänger David Hasselhoff (62, „Baywatch“). Aber egal welche Meinung man von dem simplen Gassenhauer hat – er wird wie kaum ein anderes Musikstück mit dem Fall der Mauer in Verbindung gebracht. Nur die Scorpions mit können da noch mithalten.
Wie „The Hoff“ Silvester 1989 an der Mauer steht und vor Hunderttausenden „Looking For Freedom“ singt, das hat sich bei vielen unauslöschlich eingebrannt. Nun ist der Mauerfall also 25 Jahre her – und Hasselhoff kehrt nach Berlin zurück: Anlässlich der Friedenskonferenz „A World Without Walls“ wird er am 8. November in der deutschen Hauptstadt ein Rede halten. Nicht das erste Mal, dass Hasselhoff sich für Berlin engagiert: 2013 etwa nahm er an einer Demo gegen den Abriss der ehemaligen Mauer an der East Side Gallery in Berlin teil. Außerdem drehte er einen Dokumentarfilm zum Thema mit dem Titel „David Hasselhoff: 25 Jahre Mauerfall“, die am 9. November um 22.00 Uhr im National Geographic Channel ausgestrahlt wird.
Prominent besetztes Bürgerfest
Die Stadt Berlin lässt das Jubiläum natürlich nicht einfach an sich vorbeiziehen: Auf dem Bürgerfest am Brandenburger Tor wird nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet, sondern zudem eine ganze Riege von prominenten Künstlern: etwa Ex-Genesis-Sänger Peter Gabriel (64), der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim (71) sowie Udo Lindenberg (68), der nach eigener Aussage „die Party ’n bisschen anlockern“ will.
Gerade Udo Lindenberg, der Mann, der schon 1983 den „Sonderzug nach Pankow“ bestieg, hat natürlich ganz besondere Erinnerungen an den Mauerfall: „Es wurde die schönste Party meines Lebens, fest eingebrannt in meine Seele, unvergessen.“
Die große Stunde eines Coca-Cola-Mitarbeiters
Aber nicht nur Promis erlebten zum Mauerfall Unvergessliches: Ein gewisser Paul-Gerhard Ritter machte sich am Tag nach der Grenzöffnung ebenfalls einen Namen. Der gebürtige Strausberger und damals Geschäftsführer der Coca-Cola-Konzession Berlin-Lichterfelde nutzte die Gunst der Stunde: Am 10. November fuhr er in Begleitung eines Mitarbeiters zur Grenze und warf kurzerhand ein paar Kisten mit Coke-Dosen über die Mauer an der Glienicker Brücke; später schickte er weitere Lkw-Ladungen zu den feiernden Menschenmassen und verhalf dem Brausefabrikanten zu einer völlig neuartigen Markterschließung.
Der Mann, der zu wenig wusste
Einzigartige Erinnerungen verbindet auch Schauspieler Charly Hübner (41, „Polizeiruf 110“) mit der Maueröffnung – allerdings aus anderen Gründen: Der gebürtige Neustrelitzer, damals 16 Jahre alt, hatte mit ein paar Kumpels gefeiert und nichts von den historischen Ereignissen mitbekommen. Am nächsten Morgen am Kaffeetisch erzählten ihm seine Eltern auch nichts von den Vorkommnissen. Warum, darüber rätselt Hübner heute noch.
Wie eine Pfälzerin zur „Zonen-Gaby“ wurde
Unfreiwillig Symbol der Wende wurde auch eine nur angeblich ostdeutsche Frau: Im November 1989 druckte das Satiremagazin „Titanic“ eine junge Frau mit Minipli-Frisur und Jeansjacke ab, die eine geschälte Gurke in der Hand hielt. Dazu der Spruch: „Zonen-Gaby (17) im Glück (BRD): ‚Meine erste Banane'“. Schlagartig wurde Dagmar, die eigentlich als Worms stammt, berühmt.
Die Pfälzerin hatte sich nichts dabei gedacht, als sie von „Titanic“-Redakteur Bernd Fritz gefragt wurde, „ob ich nicht Lust hätte, 300 Mark als Fotomodell zu verdienen“, erzählte sie viel später der „Süddeutschen Zeitung“. „Er hat irgendetwas von ein paar Gurken und einer Jeans-Jacke geredet.“ Innerhalb kürzester Zeit wurde die Frau mit der vermeintlichen Banane zum Star, zahlreiche Zeitungen in der ganzen Welt druckten das Bild ab. Noch heute kann man in Berlin Postkarten von „Zonen-Gaby“ kaufen.