Von Mateo bis 50 Cent – das sind die CDs der Woche

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Von Mateo bis 50 Cent – das sind die CDs der Woche

Charakterstarke Männer und klassische Einsprengsel - das sind die Markenzeichen der CD-Veröffentlichungen in dieser Woche: Culcha-Candela-Mann Mateo und 50 Cent toben sich auf neuen Alben aus. Und mit den elektro-klassischen Chartstürmern Clean Bandit und Wunderkind Amira Willighagen könnten die Streicher die Hitlisten stürmen.

Mateo – „Unperfekt“

Sänger bei Culcha Candela, Juror bei „DSDS“ – Mateo Jaschik gehört sicher zu den bekanntesten Gesichtern des aktuellen Popbiz in Deutschland. Jetzt wagt sich der 35-Jährige als Mateo auf Solopfade. Warum? „I just wanna rock and do my thing“ heißt es auf dem Album-Opener „Here I Am“. Und das klingt schlüssig. Denn auf „Unperfekt“ vereint Mateo alles, was dem Freund urbaner Popmusik kindlichen Spaß bereiten kann: Tief wummernde Bässe, klingelnde Gitarren und bisweilen schelmenhaften Sprechgesang. Stoßrichtung: Energie und Hedonismus. Ein Wort das auf dem Album oft fällt ist das vom „Fliegen“. Auf „Ich hau ab“ wird es übrigens auch von Kollege Xavier Naidoo gesungen.

50 Cent – „Animal Ambition“

Star-Rapper 50 Cent hat sich weit vorgewagt: Für sein neues Album hat er das Label der Kollegen Eminem und Dr. Dre verlassen. Anders als bei vielen deutschen Rappern hat der Schritt allerdings nicht für Beef gesorgt – sondern für beste Wünsche Eminems und sogar produzentische Hilfe Dres. Das Ergebnis spaltet die Fans. Während einige vom großen „Comeback“ sprechen, vermissen andere die herausragenden Tracks. Tatsächlich hat 50 Cent ein recht homogenes Album vorgelegt und das Tempo ein wenig herausgenommen. In „Irregular Heartbeat“ raunt die Genregröße eher als zu rappen. Die eher schmale Produktion hat ihren Reiz – der Rest ist Geschmacksfrage.

Clean Bandit – „New Eyes“

Wo kamen Clean Bandit eigentlich so plötzlich her? Elektronische Beats und echte, klassische Instrumente werfen die Briten zusammen – und gingen mit ihrer Single „Rather Be“ seit Jahresbeginn durch sämtliche Chartdecken. Sogar zu den „meist-shazamsten“ Tracks zählt der Song. Jetzt, mit gebührendem Vorlauf gibt es das komplette Debütalbum „New Eyes“. Und wer „Rather Be“ mochte, ist hier nach wie vor richtig: Mit elf verschiedenen Gastsängern, zarten Streichern, Nintendo-Elektronika und dicken Pop-Bässen gelingt Clean Bandit ein smarter Trick. Die Songs sind gefällig genug für den Mainstream und in den Details verspielt und ausgetüftelt genug für Musiknerds mit Hang zum hittigen Groove.

Roland Kaiser – „Seelenbahnen“

Roland Kaiser zählte zu den größten Schlagerstars der 80er, war seitdem nie wirklich von der Bildfläche verschwunden – und jetzt heißt der erste Track seines neuen Albums ausgerechnet „Sag bloß nicht Hello“. Eine ungewöhnliche Ansage für das Genre. Aber keine Sorge: Es handelt sich natürlich trotzdem um ein Liebeslied. Auch ansonsten spielt Kaiser zielsicher seine Trümpfe aus. Auf „Seelenbahnen“ singt der 62-Jährige vom Altern, Nostalgie und dem kleinen Herzschmerz. Alles in gewohnt sonorer Stimme und über vergleichsweise kräftigen Sound. Die Fans werden es lieben. Amüsante Randnotiz: Den Text zum Song „Ich weiß alles“ hat ausgerechnet Rammstein-Frontmann Till Lindemann verfasst.

Amira Willighagen – „Amira“

Hier könnte ein neuer Pop-Hype kommen: Amira Willighagen ist Hollands neuester Star – und gerade einmal neun Jahre alt. Hinter Willighagen gibt es eine verblüffende Geschichte. Denn das Mädchen sang sich bei „Holland’s Got Talent“ durch die erstaunlichsten Arien. Und verkündete unmittelbar darauf, noch niemals Gesangsunterricht gehabt zu haben. Ihr Debütalbum ist nun eine einigermaßen verblüffende Mischung aus großen Opernklassikern und Willighagens nahezu perfekter Stimme. Begleitet wird die Schülerin dabei übrigens – mal so eben – von den Prager Philharmonikern. Nicht unwahrscheinlich, dass von Willighagen noch einiges zu hören sein wird.

Was sonst noch kommt:
Afrob – Push +++
Bonaparte – Bonaparte +++
Bury Tomorrow – Runes +++
Celo & Abdi – Akupunktur +++
Diamond Version – CI +++
Die Apokalyptischen Reiter – Tief/Tiefer
DJ Bobo – Best Of +++
Echo And The Bunnymen – Meteorites +++
Gerd Christian – Persönlich +++
Guano Apes – Offline +++
Illy – Cinematic +++
Incognito – Amplified Soul +++
INVSN – INVSN +++
James – La Petite Mort +++
Jessica Lea Mayfield – Make My Head Sing +++
Joe Henry – Invisible Hour +++
Johnny Pepp – 8null8 +++
KC Rebell – Rebellution +++
Kiss – Kiss 40 +++
Led Zeppelin – Led Zeppelin I-III +++
Lee Bains III & The Glory Fires – Dereconstructed +++
Maria Voskania – Lust am Leben +++
Mark Medlock – Im Nebel +++
Markus Hook Roll Band – Tales of Old Grand-Daddy +++
Matisyahu – Akeda +++
Max Giesinger – Laufen lernen
Mickie Krause – Ein Wort sagt mehr als 1.000 Bilder +++
Mirja Boes – Das Leben ist kein Ponyschlecken +++
Morrissey – Vauxhall and I 20th Anniversary +++
My First Band – Corazon +++
Paul Weller – More Modern Classics +++
Sabaton – Heroes +++
Santiano – Mit den Gezeiten: Live aus Hamburg +++
Seer – Echt seerisch +++
Tarja Turunen + Mike Terrana – Beauty And The Beat +++
Tom Astor – Volle Kraft voraus +++
Unantastbar – Fluch und Segen +++
Vader – Tibi Et Igni +++
Veritas Maximus – Glaube und Wille +++
Walter Trout – The Blues Came Callin‘ +++
Wildecker Herzbuben – Sommer, Sonne, Herzilein +++