Vincent Cassel: „Die Geschichte endet gut, aber sie ist nicht zu Ende“
Magazin
DJ mischt Musik
Er spielt in den Kinofilmen meist die harten und bösen Jungs, am liebsten Verbrecher oder gewalttätige Charaktere. Nun ist Vincent Cassel in der Verfilmung des Märchens "Die Schöne und das Biest" zu sehen. Und er mimt - wie könnte es anders sein - das Biest.
Eigentlich ist der französische Schauspieler Vincent Cassel (47, „Black Swan“) prädestiniert für böse Rollen in Filmen, die weder besonders bunt noch Filme für die ganze Familie sind. In „Public Enemy No. 1“ gab er den Verbrecher Jaques Mesrine, im Psychothriller „Black Swan“ spielte er den sadistischen Ballettlehrer und in „Oceans 12“ George Clooneys charmanten Gegenspieler. Ab 1. Mai wird Cassel nun als das Biest in der französischen Neuauflage des Märchens „Die Schöne und das Biest“ zu sehen sein.
„In Krisenzeiten will man keinen Film über einen Typen sehen, der durchs Leben baumelt und sich am Ende umbringt, weil er alles verloren hat“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über seine Entscheidung in dem märchenhaften Familienfilm mitzuwirken. In schwierigen Zeiten habe man Lust zu träumen und sich das Herz zu wärmen.
Es sei für Cassel auch kein Problem, dass „Die Schöne und das Biest“ ein Happy End habe. Die Geschichte ende zwar gut, aber sie sei ja mit dem Ende des Films nicht fertig erzählt. „Vielleicht heiraten sie, bekommen Kinder, leben in einem Appartement in Boulogne, sein Blumengeschäft läuft nicht besonders gut, und dann fängt er an, mit seiner Sekretärin zu schlafen“, so der Schauspieler über eine mögliche Fortsetzung des Märchens als klassisches Liebesdrama.
Im Gegensatz zum Happy End des Films war Cassel vom Drehort Berlin eher genervt: „Ich lebe in Rio de Janeiro, und zwischen Rio und Berlin liegt schon eine Welt. Ich bin viel mehr in dieser Latino-Stimmung zu Hause, das Warme, Farbige, der Rhythmus.“ Berlin im Winter hält man laut Cassel nicht aus, wenn man keinen Techno mag und kein Ecstasy nimmt.