Vergesst „Sharknado“ – hier kommt „WolfCop“

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Vergesst „Sharknado“ – hier kommt „WolfCop“

Der Name von Protagonist "Lou Garou" ist in diesem Film Programm: Loup-Garou ist das französische Wort für Werwolf, und genau der treibt in der Horrorkomödie "WolfCop" ab sofort sein Unwesen. Bier, Blut und Brüste - Filmfreund, was willst du mehr?

Das Problem am Trash-Film-Hype um „Sharknado“ ist ja: Nicht jede gewollt schlechte Umsetzung einer charmanten Idee ist gleich Kult. Gute B-Movies entstehen oft aus der Leidenschaft ihrer Schöpfer und Protagonisten, denen aber meist das nötige Kleingeld fehlt, die ambitionierten Projekte massentauglich zu verfilmen. Wie man eine tatsächlich gelungene Independent-Horrorkomödie mit Trash-Faktor und Herz macht, zeigt jetzt das Team hinter „WolfCop“. Die überdrehte Hommage an Werwolf- und Cop-Actionfilm („Dirty Harry…only Hairier“) der 70er und 80er-Jahre ist seit 18. November auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Ein Bilderbuch-Cop war Officer Lou Garou (Leo Fafard) ja ohnehin nie: Seinen Dienst schiebt er entweder völlig verkatert oder er verlegt sein Büro kurzerhand gleich ganz in die örtliche Stammkneipe. Doch sein eintöniges, vom Alkohol geprägtes Leben ändert sich auf einen Schlag – als er eines Morgens mit einem in die Brust geritzten Pentagram erwacht und sich fortan bei Vollmond in einen reißenden Werwolf in Polizeiuniform verwandelt, der Gangster und Ganoven im kanadischen Saskatchewan das Fürchten lehrt. Weil das als Handlung noch nicht gaga genug ist, kommen irgendwann auch noch ein Hexenzirkel und Gestaltenwandler ins Spiel.

Trotz dieser hanebüchenen Ausgangslage und obwohl sich der Film selbst natürlich nicht ernst nimmt, verkommen die 80 Minuten nicht zur leblosen Blödel-Show. Autor und Regisseur Lowell Dean liegt sein Werwolf-Polizist am Herzen. Mit einem ersten Teaser zu „Wolfcop“ gewannen er und sein Team einst den ersten Platz beim sogenannten CineCoup-Wettbewerb, eine Art Casting-Show für Filmschaffende. Mit der Siegesprämie von einer Million Dollar wurde schließlich der Streifen gedreht.

Ein Großteil des Budgets dürfte direkt in die hervorragenden Special- und Creature-Effects geflossen sein, die allesamt in Handarbeit ganz ohne CGI- und Computergedöns entstanden. Die Verwandlung von Lou zum Werwolf (die in einer herrlich geschmacklosen Szene sogar unterhalb der Gürtellinie beginnt…) sieht tatsächlich jedes Mal beeindruckend eklig aus, und auch so mancher Bösewicht wird auf ziemlich blutige Weise ins Jenseits befördert. Einzige Schwachstelle des Films sind manchmal die arg flachen Gags. Da hätte man noch etwas mehr herausholen können.

Obwohl für die Darsteller nicht allzu viel Geld rausgesprungen sein dürfte, offenbart ein Blick ins umfangreiche Making-of-Material, mit wie viel Leidenschaft, Freude und Enthusiasmus alle Beteiligten unter teils widrigen Bedingungen an dem Projekt gearbeitet haben – und noch weitermachen. Denn „WolfCop 2“ wurde bereits angekündigt. In diesem Sinne: „Er ist knallhart. Er ist Cop. Und … er haart!“