Träum weiter mit Say Lou Lou

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Träum weiter mit Say Lou Lou

Die BBC, die Blogosphäre und Fans von verträumtem Electropop warten schon seit drei Jahren auf das Debüt der Schwestern Say Lou Lou. Nun ist es endlich da: "Lucid Dreaming" tänzelt gekonnt zwischen Mainstream und Indie, Traum und Realität.

Beim luziden Träumen ist sich der Träumende bewusst, dass er sich gerade in einem Traum befindet. Spannende Sache. „Lucid Dreaming“ ist auch der sehr passende Titel des ersten Albums der australisch-schwedischen Schwestern Say Lou Lou. Die Zwillinge machen – natürlich – Dreampop, der sich nicht auf die Indiegemeinde beschränkt.

Denn ganz so traumwandlerisch und ätherisch, wie man das Genre von Indieacts wie Beach House oder deren Vorbildern, den Cocteau Twins, kennt, hört sich „Lucid Dreaming“ nicht an. Im Gegenteil setzt das bereits seit drei Jahren von der Blogosphäre sehnlichst erwartete Debütalbum eher auf schimmernde, verträumte Electropop-Hits für anmutige Elfen. Mit funkelnden Synthies, sphärischem Hall, treffsicheren Hooks und extra viel Weiblichkeit schweben die beiden um die Discokugel herum. Genau dort, wo man auch Robyn oder Charli XCX mit einem Kater antreffen könnte und Purity Ring die Gute-Nacht-Lieder im Club anstimmen.

Dass Elektra und Miranda die Töchter von Steve Kilbey und mittlerweile in Schweden beheimatet sind, könnte eine Erklärung für ihr stilsicheres Händchen für unaufdringliche aber sichere Hits sein. Wo der Vater Church-Sänger ist, ist die Musik nicht weit. Wo ABBA herkommen, ist die Disco nicht weit. Und wo die BBC schon Lobeshymnen schwingt (Say Lou Lou standen bereits auf der Sound-of-2014-Liste), ist der Hype auch nicht weit.

Die Vorzeichen könnten also nicht besser stehen für Say Lou Lou. Sieht aus, als würden die Schwestern bald auf den Bühnen der großen Award-Shows ihre Dankesreden halten können – ganz ohne luzides Träumen.