Tove Lo: „Ich war an einem sehr dunklen Ort“

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Tove Lo: „Ich war an einem sehr dunklen Ort“

Die schwedische Newcomerin Tove Lo hat keine Angst davor, von ihrem persönlichen Schmerz in der Liebe zu singen. Im Gespräch mit spot on news zeigt Tove Lo aber auch ein anderes Gesicht und erklärt, warum sie nicht vor den unschönen Dingen in der Liebe zurückschreckt.

Ihre Single „Habits“ wurde im Internet zum Hit und brachte der schwedischen Singer-Songwriterin Tove Lo einen Plattenvertrag mit Universal ein. Der Song ist eine Hymne für alle, die sich gerade im Trennungsschmerz befinden oder ihn schon einmal erlebt haben. Tove Los Album „Queen of the Clouds“ ist eine Liebesgeschichte mit allen Facetten. Am 18. November tritt die Schwedin in Berlin auf. Die Nachrichtenagentur spot on news hat mit der Künstlerin gesprochen und gefragt, ob sie immer noch so traurig ist, wie sie in „Habits“ beschreibt.

Worum geht es in Ihrem aktuellen Album „Queen of the Clouds“?

Tove Lo: Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte, die eine Beziehung von Anfang bis zum Ende thematisiert. Es geht quasi um mein persönliches Liebesdrama und wie man mit der Trennung und dem Schmerz umgeht.

Einige Lieder sind in der Tat voll von Schmerz, weshalb die „Vogue“ Sie das „traurigste Mädchen in Schweden“ genannt hat. Sind Sie das tatsächlich?

Tove Lo: Als ich die Songs schrieb ja, da war ich an einem sehr dunklen Ort. Jetzt geht es mir aber besser. Das Schreiben hilft mir, mit der Situation umzugehen. Dadurch kann ich Sachen sagen, die ich eigentlich nicht sagen kann und den Gefühlen dabei freien Lauf lassen.

In „Habits“ stürzen Sie sich in exzessives Feiern, Alkohol und Sex mit Fremden, um Ihren Trennungsschmerz zu verarbeiten – ist das Ihr Rezept für Liebeskummer?

Tove Lo: Es ist vielleicht nicht die beste Sache für jeden, aber für mich hat es funktioniert. Ich muss wirklich den Schmerz erst richtig fühlen, bevor ich ihn loslassen kann. So ein selbstzerstörerisches Verhalten ist in dieser Situation typisch für mich. Somit bekomme ich die volle Ladung und kann ihn danach dann richtig loslassen.

Sind alle Ihre Trennungen so intensiv wie Sie sie in „Habits“ beschreiben?

Tove Lo: Die, die ich gehabt habe – ja.

Ihre Lieder sind sehr ehrlich und gefallen vielleicht nicht jedem, weil Sie auch nicht vor den eigenen Fehlern zurückschrecken, wie Sie mit „Over“ zeigen…

Tove Lo: In „Over“ gebe ich zu, untreu gewesen zu sein. Der Song thematisiert, dass es deshalb kein Zurück mehr gibt und die Beziehung beendet ist. Dass ein Pop-Girl zugibt, seinen Freund betrogen zu haben, ist eher ungewöhnlich, obwohl es auch häufig passiert.

Sind Sie der Meinung, dass man mit seinem Ex befreundet sein kann?

Tove Lo: Ich denke, ehemalige Paare werden oft Freunde für eine Weile, aber dann funktioniert es irgendwann nicht mehr. Man hat zu viel und gleichzeitig zu wenig gemeinsam. Plötzlich hat man das Gefühl, man kennt den anderen nicht mehr, weil immer diese Dinge im Raum sind, über die man nicht mehr reden kann, und dann kann man auch keine Freunde mehr sein.

Stimmt es, dass Sie nur zwei Paar Schuhe besitzen?

Tove Lo: Ich hab einige mehr, aber ich trage eigentlich immer nur zwei: Doc Martens und ein Paar Second Hand. Ich hab noch ein Paar Converse, also sind es drei. Aber auf der Bühne trage ich nie Schuhe. Dort trage ich nur Socken.