Tony Iommi: „…könnte nur noch ein Jahr leben“

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Tony Iommi: „…könnte nur noch ein Jahr leben“

Offen und ausführlich wie nie spricht Tony Iommi, Gitarrist und Gründungsmitglied der Heavy-Metal-Urväter Black Sabbath, über seine Krebserkrankung und die Folgen für sein alltägliches Leben. Trotz aller Probleme will die Band 2015 ein neues Album aufnehmen.

Mit dem Comeback kam der der Schock: Vor drei Jahren, just als Black Sabbath verkündet hatten, ein neues Album aufnehmen und auf Tour gehen zu wollen, wurde bei Gitarrist Tony Iommi (66) Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Unzählige Stunden der Behandlung und Chemotherapie liegen mittlerweile hinter Iommi, doch noch immer ist schwer zu sagen, wie es mit ihm weitergeht. „Ich könnte noch zehn Jahre leben – oder nur eines. Ich weiß es nicht“, sagte der Saiten-Virtuose in einem ausführlichen Interview mit der englischen Boulevard-Zeitung „Daily Mirror“.

Die Ärzte hätten ihm gesagt, dass der Krebs vermutlich niemals ganz verschwinden würde, bei intensiver Behandlung ließe sich die Krankheit aber immerhin eindämmen. „Jedes Mal wenn ich Magenschmerzen habe, denke ich: „Oh Gott, das ist der Krebs. Es ist schrecklich. Ich träume sogar davon“, erzählt Iommi. „Aber so ist mein Leben jetzt“. Und trotz allem fühle es sich „gut an, weiter zu machen.“

Für Anfang 2015 kündigte Black-Sabbath-Frontmann Ozzy Osbourne nach dem großen Erfolg der gefeierten Comeback-Scheibe „13“ kürzlich sogar ein neues Studioalbum an. Wobei die Arbeit daran natürlich maßgeblich von Iommis Gesundheitszustand abhängig ist. Der erinnert sich mit gemischten Gefühlen an die Aufnahmen zum letzten Werk und die Tournee. Einerseits sei es gut gewesen, eine Aufgabe zu haben. Andererseits sei er an manchen Tagen einfach zu schwach gewesen, um ins Studio zu gehen. Und auch wenn er dort war, sei es nicht mehr wie früher gewesen. „Wir haben darüber gelacht, wie sehr sich alles verändert hat. In den guten alten Zeiten lag überall Kokain rum. Dieses mal gab es vor allem Tee, Kaffee und irgendwelche Gesundheitsdrinks.“

Die Welttournee mit 81 Shows in 28 Ländern habe ihm im Anschluss alles abverlangt. Alle sechs Wochen musste er zurück ins Krankenhaus nach England, um sich behandeln zu lassen. Im Anschluss musste er sich mehrere Wochen ausruhen, erst danach konnte er wieder zu Band. „Wir haben die ganze Tour um meine Behandlung herum geplant“, so Iommi. „Ich habe nach dem Ende der Tournee zwei Monate gebraucht, um mich zu erholen.“