Tokio Hotel lassen ihre Fans tief in die Tasche greifen

Magazin

Tokio Hotel lassen ihre Fans tief in die Tasche greifen

Musikfans wollen ihren Idolen zumeist so nah wie möglich kommen. Einige Bands lassen sich diesen Drang inzwischen versilbern. Auch Tokio Hotel bitten besonders anhängliche Fans auf ihrer aktuellen Tour in vier Preisstufen zur Kasse.

In Zeiten sinkender Plattenverkäufe müssen sich Musik-Acts neue Einnahmequellen erschließen. Immer beliebter werden dabei VIP-Tickets, die den Fans einen exklusiven Zugang zu ihren Idolen verschaffen – zu einem oftmals stattlichen Preis, versteht sich. Bei ihrer aktuellen Clubtournee setzen auch Tokio Hotel („Girl Got A Gun“), passend zum Tour-Motto „Feel It All“, voll auf dieses Konzept. Gleich vier Varianten von „Erlebnis-Paketen“ wurden zu der Konzertreise angeboten.

Für das „Dancing In The Dark Package“ (150 Euro) dürfen die Fans lediglich den Soundcheck vor der Show bewundern, dazu wird ihnen ein „VIP-Betreuer“ zur Seite gestellt. Sogar den laminierten VIP-Pass gibt es erst ab der nächsten Preisstufe: Im „Love Who Loves You Back Package“ für 250 Euro ist für Tokio-Hotel-Anhänger außerdem ein Meet & Greet mit Fragestunde sowie ein Foto mit der Band enthalten. Weiterhin werden diese Super-Fans mit LED-Lichthandschuhen und einem Stroboskop-Armband ausstaffiert. Beim „Great Day Package“ (300 Euro) dürfen die Fans auch selbst zum Handy greifen und ein Selfie mit Bill & Co. schießen, außerdem gibt es ein signiertes Poster dazu.

Teure VIP-Pakete schon ausverkauft

Richtig teuer wird es dann beim „Feel It All Package“, das immerhin für zwei Personen gilt. Für 1.850 Euro dürfen die Fans in der Garderobe noch einem Akustik-Song der Band lauschen und beim Konzert mit auf die Bühne. Der reguläre Ticketpreis – mit etwa 80 Euro auch nicht gerade günstig – ist jeweils inbegriffen. Trotz der gesalzenen Preise scheint die Masche zu funktionieren: Die Erlebnis-Pakete sind der Webeseite Tokio Hotels zufolge für die ganze Tournee ausverkauft. Bleibt abzuwarten, ob die Tokio-Hotel-Jünger danach mit ihren Sonderleistungen zufrieden sind. Nach der ersten Show in London bemängelte ein Fan der „Bild“ gegenüber, dass bei der Fragestunde nicht jeder zu Wort gekommen sei.

Auch andere Künstler setzen auf ähnliche Modelle, die Preise gestalten sich dabei sehr unterschiedlich. Wer sich etwa mit US-Star Ariana Grande auf ihrer kommenden Tournee treffen will (Geschenke-Tasche und Gruppenfoto inklusive), muss über 300 Euro auf den Tisch legen. Revolverheld bieten ihre Meet&Greet-Tickets dagegen schon für 99 Euro an. Und manche Bands stehen den Fans nach ihren Konzerten nach wie vor kostenlos für einen kleinen Plausch, ein Selfie oder ein Autogramm zur Verfügung.