Tilda Swinton: „Ich finde grundsätzlich keinen Kleiderstil absurd“

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Tilda Swinton: „Ich finde grundsätzlich keinen Kleiderstil absurd“

Sie hat das bestimmte Etwas: Ihr androgynes Aussehen verleiht der Schauspielerin Tilda Swinton ihren Wiedererkennungswert. In einem Interview verriet die Schottin, was sie an Berlin besonders liebt und was sie mit Karl Lagerfeld verbindet.

Sie ist das Gesicht der Berliner Fashion Week für Frühjahr/Sommer 2015. Doch nicht nur das verbindet die schottische Schauspielerin Tilda Swinton (53, „Michael Clayton“) mit der deutschen Hauptstadt. „Als ich das erste Mal nach Berlin kam, um Freunde zu besuchen, war ich begeistert“, verriet Swinton nun im Interview mit der „Welt am Sonntag“. Berlin sei eine damals eine Stadt gewesen, „in der Künstler ein vernünftiges Leben führen können, ohne wahnsinnig viel Geld zu benötigen“. Das sei heutzutage zwar schwieriger geworden, aber es fühle sich „noch immer ein bisschen freier an als viele andere Metropolen“.

Freiheiten genoss die androgyne Schauspielerin auch bei der Wahl des Designers ihrer Outfits in dem Kampagnenfilm von Starfotograf Roy Ethridge für die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. „Die Kleider von Haider Ackermann haben die perfekte Balance zwischen Struktur und Bewegung“, so die Schottin über ihre Entscheidung für den kolumbianischen Modedesigner. Es sei eine Freude, sich in den Stoffen zu bewegen, aus denen Ackermanns Kleider gemacht sind. „Mein Lieblingsbegriff für seine Kleider ist Mittelalter in Überschallgeschwindigkeit“, beschreibt die 53-Jährige die Mode ihres Lieblingsdesigners.

Doch auch ein deutscher Designer hat es der Tochter eines uralten schottischen Clans angetan: „Ich muss gestehen, dass ich eine Schwäche für Karl Lagerfeld habe.“ Der Chanel-Designer sei „einfach eine Naturgewalt“. An dem Deutschen schätzt die Oscar-Preisträgerin außerdem seine Konzentration auf das Wesentliche. „Und natürlich zaubert er immer wieder phänomenale Kleider für mich hervor.“

Was die Modegeschmäcker anderer Menschen, und insbesondere ihrer beiden Kinder angeht, hat Swinton eine sehr liberale Einstellung: „Ich finde grundsätzlich keinen Kleiderstil absurd. Das gilt für jedermann und für jedes Alter.“