Thierry Mugler: „Gestern war Mode, heute die Show“

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Thierry Mugler: „Gestern war Mode, heute die Show“

Gerade hat seine Show "The Wyld" in Berlin Premiere gefeiert: Designer und Parfum-Créateur Thierry Mugler ist vielseitig begabt. Im Interview mit spot on news spricht der Tausendsassa über sein neues Show-Erlebnis und erklärt, warum Berlin eine so faszinierende Stadt für kreative Menschen ist.

„Nicht von dieser Welt“ – kein Satz könnte Thierry Muglers Show „The Wyld“ besser beschreiben. Gerade hat der Abend in Berlin Premiere gefeiert. Mit einem Budget von über zehn Millionen Euro ist es die teuerste Show außerhalb von Las Vegas. Weltweit ist Mugler allerdings vor allem bekannt für seine Mode und sein Parfum-Label. Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat der Designer über die Show, seinen neuen Namen und die Faszination von Berlin gesprochen.

Was erwartet die Zuschauer bei der Berliner Show „The Wyld“?

Thierry Mugler: Es geht vor allem um Berlin – das mit seiner Energie und seiner Kultur für wahre kreative Freiheit steht. Es ist eine riesige, fast grenzenlose Stadt. Das wollte ich auf die Bühne bringen. Ich wollte eine Show inszenieren, die emotionale Wucht ausstrahlt, hoffentlich auch überrascht, manchmal amüsant ist und dann wieder bewegend – und die vor allem das Publikum verzaubert. Die verschiedenen Show-Elemente greifen all das auf, wofür Berlin steht – von gestern bis heute, und sogar bis in eine hypothetische Zukunft mit Außerirdischen auf der Erde!

Wie entstand diese Idee?

Mugler: Für mich steht „The Wyld“ für all die Energie, die es in Berlin gibt. In Berlin herrscht kreative Freiheit, es ist eine sehr intensive Stadt. Ich wollte eine Hommage an die Lebensfreude schaffen, die man in Berlin spürt, und all das auf der Bühne zusammenbringen. Für mich ist „The Wyld“ die ideale Live-Show, um diese Energie zu zelebrieren.

Sind Sie lieber als Designer oder als Regisseur tätig?

Mugler: Eine Zeit lang war die Mode für mich eine interessante Zuflucht, ein großartiges Werkzeug. Aber nach vielen Jahren reichte das nicht mehr. Ich habe den für mich nächsten logischen Schritt getan. Nun bin ich für den gesamten kreativen Prozess verantwortlich. Das Kostümdesign ist nur eines unter vielen anderen Elementen – der Schauspielerei, dem Tanz oder der Musik. Gestern war Mode, heute die Show – all das entspringt auf ganz logische Weise einer unkontrollierten Kraft.

Offiziell heißen Sie heute Manfred Mugler. Was hat sie dazu bewegt, Ihren Namen und ihr Aussehen zu ändern?

Mugler: Den Namen Manfred hatte ich mir immer für eine bestimmte Zukunft aufgehoben, die jetzt Realität geworden ist. ‚Thierry Mugler‘ steht inzwischen hauptsächlich für eine Marke, während Manfred Mugler der Mann und Regisseur ist, zu dem ich geworden bin. Heute fühle ich mich erfüllt. Mein Körper entwickelt sich und das ist mir ein tiefes Bedürfnis. Für mich ist Sport ein ungewöhnliches Abenteuer, ein echtes Ventil, vielleicht sogar das größte Abenteuer, das ein Mensch erleben kann.

Wie meinen Sie das?

Mugler: Die Möglichkeiten des menschlichen Körpers sind grenzenlos. Aus meiner Sicht geht es dabei darum, etwas aufzubauen und sich selbst zu reflektieren. Man kann zu seiner animalischen Seite zurückkehren und sich großartig von all den Hindernissen ablenken, denen wir täglich begegnen und durch die wir unsere Lebenszeit zu vergeuden. Sport ist die körperliche und geistige Rekonstruktion meines Zuhauses.

Sie erfinden sich gerne neu. Was bringt die Zukunft?

Mugler: Ich habe über meine Karriere nie nachgedacht. Ich mache die Dinge einfach. Ich bin ein Kreativer, der sich ständig weiterentwickelt – gestern noch ein klassischer Tänzer oder Modedesigner, heute ein Regisseur und morgen bestimmt wieder etwas anderes. Bereits mit fünf Jahren habe ich genauso viel gearbeitet. Ich habe die gleichen Dinge gemacht, wenn auch auf andere Weise.