The Avener: Ein DJ, der auf Reisen ging

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The Avener: Ein DJ, der auf Reisen ging

Der Track "Fade Out Lines" von The Avener wurde zum Party-Hit des Spätsommers. Sein erstes Album "The Wanderings of the Avener" machte ihn in Frankreich bereits zu einem gefeierten Star. Mit spot on news sprach er über die Reise, die ihn zu seinem Werk inspirierte und darüber, was sich in seinem Leben verändert hat.

Im Spätsommer 2014 landete The Avener mit seinem House-Ohrwurm „Fade Out Lines“ einen unerwarteten Nummer-Eins-Hit, der im Radio und auf Partys rauf und runter gespielt wurde. Ein völlig Unbekannter ist Tristan Casara (28), wie der Franzose mit bürgerlichem Namen heißt, jedoch nicht. Bereits seit einem Jahrzehnt produziert er im Hintergrund Tracks für andere Künstler. Mit seinem ersten eigenen Album „The Wanderings of the Avener“ ist er in Frankreich schon erfolgreich durchgestartet, nun kommt der Longplayer auch in Deutschland auf den Markt. Die Nachrichtenagentur spot on news sprach mit ihm darüber, wie eine Reise sein Leben veränderte, wie er seine Songs auswählt und was seine Eltern von seiner Musik halten.

Oft versuchen Musiker ihre Vergangenheit oder ihre Gefühle in ihren Liedern zu verarbeiten. Was steckt hinter Ihrem Titel „The Wanderings of the Avener“?

The Avener: „The Wanderings“ war der perfekte Name, um zwei meiner Leidenschaften zu verbinden. Die erste ist das Herumwandern in diesem eklektischen Stil und die zweite bezieht sich auf meine Weltreise, die mich sehr inspiriert hat.

Wohin sind Sie denn gereist?

The Avener: Ich bin zwei Monate lang in Südostasien herumgereist. Ich war zum ersten Mal dort. Ich war in Thailand, Indonesien und Kambodscha. Ich brauchte das einfach. Eine neue Umgebung, neue Menschen, einfach meinen täglichen Ablauf ändern, um mich Neuem gegenüber zu öffnen.

In Frankreich sind Sie mittlerweile ein bekannter Musiker und ihr Album dominiert die iTunes-Charts. Wie sehr hat sich Ihr Leben verändert? Erkennt man Sie schon auf der Straße?

The Avener: Es hat sich wirklich viel geändert. Nach zehn Jahren als Ghostproducer wollte ich, dass sich was bei mir verändert und ich bin sehr froh darüber, dass das jetzt der Fall ist. Ich konnte mir nie vorstellen, dass sowas mal passiert. Ich versuche, meine Arbeitszeit zu managen, weil da gerade so viel los ist, aber trotzdem noch genug Zeit für meine Familie zu haben. Aber so richtig erkannt werde ich noch nicht. Die Leute schauen mich an und ich komme ihnen schon bekannt vor, aber sie wissen nicht genau, wer ich bin.

Für Ihren Hit „Fade Out Lines“ haben Sie sich einen alten Song ausgesucht und daraus einen neuen Up-Tempo-Remix kreiert. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Songs aus, an denen Sie arbeiten wollen?

The Avener: Es beginnt alles mit einer Schwärmerei. Ich höre mir Lieder an und denke, da gefällt mir die Stimme oder ein bestimmter Teil davon, aber es ist nicht so produziert, wie ich mir das vorstelle. Ich bin der Meinung, da muss ich jetzt was hinzufügen. Ich denke mir: „Der Track ist wirklich gut, aber es fehlt noch etwas.“

Wie entspannen Sie sich nach einem Auftritt oder einem langen Tag im Studio?

The Avener: Vielleicht liegt das an meiner französischen Mentalität, aber ich habe danach gerne ein großes Essen mit guten französischen Leckereien. Sonst gönne ich mir danach auch ab und zu ein Bad oder mache Fitness.

Haben Sie noch andere Interessen neben der Musik?

The Avener: Ich habe viele kleine Leidenschaften. Spazierengehen und Kaffee trinken mit meinen Freunden zum Beispiel. Meine große Leidenschaft sind Flugzeuge und das Fliegen. Aber Musik nimmt im Moment 90 Prozent meiner Zeit ein, und das macht mir gerade einfach sehr viel Spaß.

Als Kind haben Sie viele Jahre lang Klavier gespielt, bevor Sie House und Deep House für sich entdeckt haben. Wie haben Ihre Eltern auf den Stilwechsel reagiert? Haben sie Sie unterstützt?

The Avener: Die erste Reaktion meiner Freunde war auf jeden Fall: „Du spielst wirklich gut Piano, deswegen ist es sicherer in dieser Richtung weiterzumachen. Einen guten Pianisten kann man später immer gebrauchen.“ Als ich das erste Mal als DJ aufgetreten bin, rief meine Mutter den Clubchef an und wollte wissen, ob alles okay ist. Am Tag nach meinem ersten Gig hat er meine Mutter angerufen und ihr gesagt: „Er hat das echt gut gemacht.“ Nach diesem Tag war dann alles anders. Ich hatte viel Unterstützung von meinen Eltern. Sie wollten schon immer, dass ich genau das mache, was ich will. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.