Tarantino legt „Hateful Eight“ noch nicht zu den Akten

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Tarantino legt „Hateful Eight“ noch nicht zu den Akten

Wo Kult-Regisseur Quentin Tarantino ist, gibt es was zu erleben. Am Samstagabend in L.A. etwa eine Lesung des vorab geleakten Skripts zu seinem Filmprojekt "Hateful Eight". Zu bestaunen waren dabei Samuel L. Jackson, Kurt Russell und Tarantinos kuriose Regieanweisungen. Neuigkeiten gab es auch: "Hateful Eight" könnte doch noch auf die Leinwand kommen.

Eigentlich hatte Quentin Tarantino (51) gerade erst das Skript zu seinem Western „Hateful Eight“ fertiggestellt – da wollte er den geplanten Streifen auch schon wieder einstampfen. Im Januar war die Vorlage sehr zum Leidwesen des Kultregisseurs geleakt worden. Für Tarantino-Fans hat der Vorfall aber auch seine guten Seiten: So stellte der 51-Jährige am Samstagabend das Skript in einer einmaligen Live-Lesung mit Stars wie Samuel L. Jackson oder Kurt Russell in L.A. vor. Und er hat, trotz allem, mit „Hateful Eight“ auch noch nicht abgeschlossen, wie er bei dieser Gelegenheit betonte.

„Das ist der erste Entwurf“, stellte Tarantino vor Beginn der Leserunde im Ace Hotel klar, wie „variety.com“ berichtet. Eine zweite Fassung sei bereits in Arbeit. Offensichtlich hat der Regisseur also einen Sinneswandel durchgemacht. Unmittelbar nach dem Leak hatte er mit Blick auf publik gewordene Skript noch geklagt: „Ich habe es sechs Leuten gegeben. Wenn ich denen nicht vertrauen kann, habe ich keine Lust, den Film zu machen.“

Auch der ungewöhnliche Lesekreis sorgte bei den Gästen in dem vergleichsweise kleinen Raum – Karten kosteten angeblich bis zu 200 US-Dollar – für gute Laune. Dem Bericht zufolge erteilte Tarantino von einem Podium aus Regieanweisungen, während insgesamt zwölf Schauspieler aus dem „Hateful Eight“-Skript lasen. Der im Western-Outfit angereiste Tarantino kündigte die Mimen als „Tarantino-Allstars“ an. Neben Jackson und Russell fanden sich etwa auch Tim Roth (52, „Pulp Fiction“), Denis Ménochet (37, „Inglourious Basterds“) und Michael Madsen (56, „Kill Bill“) unter den Lesenden.

Der offensichtlich wieder bestens gestimmte Regisseur unterbrach die Schauspieler bisweilen, um Zeilen zu ändern – oder rief seine Mimen zur Ordnung: „Ihr Leute fangt an, den Text zu verlassen… Kein Co-Writing mehr!“, forderte er, wie das Branchenblatt „Hollywood Reporter“ notierte. Für Gelächter sorgte unterdessen eine Szene, in der Madsen das Gesicht eines Mannes, der „in seinen Hosen kommt“, nachahmen sollte. „Ist mir noch nie passiert, Quent“, zeigte sich der Mime überfordert. Tarantino versprach, die Szene zu einem geeigneten Zeitpunkt selbst vorzuspielen, wie „variety.com“ berichtet.