Tag des Kusses: Neun Fakten rund ums Küssen

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Tag des Kusses: Neun Fakten rund ums Küssen

Ob in der Beziehung oder in der Freundschaft, der Kuss ist immer ein Ausdruck von Zuneigung. Am 6. Juli findet der Internationale Tag des Kusses statt. Doch wie oft küsst man sich im Leben und warum küssen Frauen anders als Männer?

In einer Beziehung zählt er zu den kleinen Alltäglichkeiten, im Umgang mit Freunden als Zeichen der Sympathie: Der Kuss ist auf seine verschiedenen Arten romantischer Liebesbeweis und Zeichen der Freundschaft in einem. Am 6. Juli feiert die Welt den internationalen Tag des Kusses. Um perfekt auf dieses Ereignis vorbereitet zu sein, gibt es einiges zu beachteten und zu wissen.

Küssen in Zahlen

Bis zu zwanzig Kalorien verbraucht man bei einem leidenschaftlichen Kuss pro Minute. Im Gesicht bewegen sich dabei bis zu 38 Muskeln. Durchschnittlich küssen wir bis zu unserem 70. Lebensjahr etwa 100.000 Mal. In den achtziger Jahren dauerte ein Kuss im Schnitt 5,5 Sekunden, heutzutage küssen sich Paare über 12 Sekunden lang.

Frauen küssen anders als Männer

Frauen testen über den Austausch von Küssen vor allem die Partnerschaftstauglichkeit, während Männer ihre Lippenfertigkeit vor allem dazu einsetzen, um die Wahrscheinlichkeit auf Sex zu erhöhen. Dies wollen Psychologen der New York State Universität herausgefunden haben. Die männlichen Befragten waren demnach deutlich eher dazu bereit, mit einem schlecht küssenden Partner Sex zu haben.

Guter Atem ist wichtig

Um bei dem anderen gut anzukommen, sollte man auf einen erstklassigen Atem achten. Doch warum ist das so wichtig? „Die Sicherheit, guten Atem zu haben, gibt Selbstvertrauen und damit mehr Erfolg im Leben“, erklärt Nadine Orth, Produkt-Managerin CB12 bei MEDA Pharma, die Vorzüge von gutem Atem beim Kussaustausch. Mundgeruch ist leicht zu vermeiden. „Meist sind die Verursacher Speisereste, die sich zwischen den Zähnen oder am Ende der Zunge verfangen haben und von Bakterien bearbeitet werden“, so Orth weiter.

Küsse verändern sich über die Jahre

Was die Bedeutung des Küssens in langjährigen Beziehungen angeht, gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Laut Wissenschaftlern der Universität Oxford räumen Frauen nach mehreren gemeinsam verbrachten Jahren dem Küssen einen höheren Stellenwert ein als Männer. „Küssen ist alltäglicher als Sex. Die Verbundenheit zweier Partner zeigt sich demnach weniger in der Intensität zungenverschlingender Küsse als vielmehr in den En-passant-Küssen“, erläutert der Sexualforscher Professor Ulrich Clement im Interview mit „Zeit Online“.

Geschmäcker sind verschieden

Über das Küssen erhält unser Gehirn sensorische Hinweise über den Geschmack, Klang und Geruch des Partners. Anhand dieser unterbewusst wahrgenommenen Merkmale entscheidet sich, ob man jemanden noch einmal küssen möchte oder nicht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass man beim Küssen die Immunkompatibilität des Partners riechen kann. Passt das nicht zusammen, sieht es mit einer Fortsetzung schlecht aus.

Verbessert das Immunsystem

Forscher fanden bei Untersuchungen heraus, dass bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss im Durchschnitt 60 Milligramm Wasser, Eiweiß, Fett und Salz zwischen den Partnern ausgetauscht werden. Ein Kuss regt den Speichelfluss an und lässt Millionen von Bakterien von Mund zu Mund wechseln. Die dabei freigesetzten Botenstoffe stärken die körpereigene Abwehr.

Nicht mit der Tür ins Haus fallen

Vor dem ersten Date sollte man nicht nur gut die Zähne geputzt haben, sondern auch Geduld mitbringen. Eine kluge Taktik ist es, sich dem potentiellen Kuss-Partner im Laufe des Rendezvous Stück für Stück anzunähern. So findet man heraus, ob der andere für einen Kuss bereit ist. Die meisten Fehler werden beim Zungenkuss gemacht. Diese spezielle Art zu küssen birgt viele Fallen: Statt die Zunge hektisch zu bewegen oder dem anderen zu tief in den Mund zu stecken, sollte man sich erst langsam vortasten. Außerdem ist der richtige Ort maßgeblich daran beteiligt, ob der erste Kuss zwischen Mann und Frau gelingt.

Küssen macht glücklich

Zungenküsse schütten im Körper nicht nur abwehrstärkende Stoffe aus, sondern auch das Glückshormon Endorphin. Küssen sorgt also nachweislich für ein warmes Glücksgefühl im Bauch. Außerdem haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass küssen beruhigend wirken kann. Wer frisch geküsst Auto fährt, hat einen weniger aggressiven Fahrstil und verursacht weniger Unfälle.

Verschiedene Kulturen – verschiedene Kuss-Arten

So viele Kulturen es auf der Welt gibt, so viele unterschiedliche Arten zu küssen existieren auch. Die Stammesmitglieder der Maori, die Ureinwohner Neuseelands, begrüßen sich beispielsweise gegenseitig mit einem sanften Nasenkuss. Dabei werden Stirn und Nase aneinandergedrückt, um den Atem auszutauschen und damit die Freundschaft zu besiegeln. Am Südpazifik geht es stattdessen brutaler her. Beim „Trobriand Island-Kuss“ ziehe man seinen Partnern an den Haaren und beiße sich gegenseitig auf die Lippe, bis man blute, erläutert der Kussforscher William Cane im Interview mit „Spiegel Online“.