„Supergeil“: Wie geht es mit Friedrich Liechtenstein weiter?

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„Supergeil“: Wie geht es mit Friedrich Liechtenstein weiter?

Gut fünf Monate nach dem Erscheinen des mittlerweile schon fast legendären Edeka-Werbespots "Supergeil" scheint der Internethype um Friedrich Liechtenstein wieder abzuflauen. Was macht der Berliner Schmuckeremit nun?

Schon vieles hat er in seinem Leben gemacht: Er war Puppen- und Schauspieler, Theaterregisseur und Radiomoderator. Seit Anfang des Jahres ist die Berliner Lokalgröße Friedrich Liechtenstein (58) auch ganz Deutschland ein Begriff. Am 20. Februar veröffentlichte die Supermarktkette Edeka ein Musikvideo mit dem von Liechtenstein in einer angepassten Version gesungenen Lied „Supergeil“. Hans Holger Friedrich, wie er eigentlich heißt, wurde über Nacht bundesweit zum Star.

Jetzt, fast fünf Monate später, hat der Clip über 11,3 Millionen Aufrufe. Im schnelllebigen Internet droht Liechtenstein jedoch so langsam in Vergessenheit zu geraten. Der meist-geklickte Deutsche, wie es kürzlich in einem Videobeitrag der ZDF-Sendung „aspekte“ hieß, spüre die ganzen Klicks im Internet nicht, vielmehr merke er „physische Aktionen“, wenn „die Leute zu mir kommen, mich angrinsen, mich anlächeln und Selfies mit mir machen.“

Was im Werbevideo zu „Supergeil“ zu sehen war, das war übrigens nicht eine beliebige Figur: „Ich habe eigentlich das gemacht, was ich immer mache. Ich habe mich bewegt, wie ich mich immer bewege, habe geredet, wie ich immer rede.“ Auf sein Schaffen hat die Kampagne aber wohl keinen Einfluss: „Es hat jetzt nicht so viel mit dem zu tun, was mir vorschwebt als Künstler.“

Nun muss er bald für Nachschub sorgen, um im Gedächtnis der Bundesrepublik zu bleiben. Und das geschieht mit „Bad Gastein“, dem neuen Album Liechtensteins, das am 25. Juli über Heavy Listening erscheint. Der Tausendsassa, der als eine moderne Form eines Schmuckeremiten ein Loft im L40 in Berlin bewohnt, erzählt auf dem Konzeptalbum eine Geschichte, in der auch der „Kommissar d’amour“ eine Rolle spielt, wie in der gleichnamigen Single-Auskopplung zu hören ist.

So unkonventionell Liechtenstein heute lebt, so bürgerlich ist der in Eisenhüttenstadt geborene Unterhalter nach der Wende aufgewachsen. „Wir hatten unseren Carport, da war ein großes Auto für den Vati, ein kleines Auto für die Mutti oder für die Einkäufe. Wir hatten einen Riesenschnauzer […] drei Kinder und viele Zimmer, Dachboden… Hab mich damals auch ’ne Zeit lang sehr darüber gefreut,“ verrät er in dem Videobeitrag weiter.