„Spectre“: 20 Millionen Dollar für Mexiko-Werbung?

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„Spectre“: 20 Millionen Dollar für Mexiko-Werbung?

Die mexikanische Regierung hat angeblich durchgesetzt, dass die Produzenten des neuen Bond-Streifens "Spectre" das Drehbuch teilweise umschreiben. Handlungsort Mexiko soll dadurch positiver dargestellt werden. Im Gegenzug soll es Steuererleichterungen geben.

Derzeit sind die Dreharbeiten für den neuen James-Bond-Streifen „Spectre“ im Endstadium. Nun wurde bekannt, dass die Produktionsfirmen MGM und Sony offenbar Änderungen am Drehbuch vornehmen ließen, um mehr Geld zu bekommen. Wie die Website berichtet, könnte „Spectre“ eine Steuersenkung zwischen 14 und 20 Millionen US-Dollar (etwa 13 bis 19 Mio. Euro) für die „moderne Darstellung“ des Drehortes Mexiko-City erhalten haben.

Hintergrund: Die Stadt soll durch „Spectre“ ein neues, positiveres Image verpasst bekommen, so der Wunsch der Regierung. Zu den gewünschten Änderungen zähle dem Artikel zufolge auch, dass der Bösewicht kein Mexikaner sein dürfe. Zudem soll nun anstelle des mexikanischen Staatschefs ein internationaler Botschafter das Ziel eines Mordanschlags sein, die mexikanische Polizei soll explizit als eine „Sonderkraft“ porträtiert werden. Geplant seien zudem vier Minuten zusätzliches Filmmaterial (hauptsächlich Luftaufnahmen), in denen mehr moderne Gebäude aus Mexiko City gezeigt werden.

Kompletter Imagewandel eher zweifelhaft

Auch wenn die vorgenommenen Skript-Änderungen die Produktion zumindest finanziell bereichern, zweifeln Insider an einem kompletten Imagewandel Mexikos. „Die mexikanische Regierung will mehr Touristen anlocken, deswegen sind die Änderungswünsche am Film nicht weiter verwunderlich. Und es kann durchaus sein, dass das Image dadurch tatsächlich ein wenig aufgewertet wird. Aber wenn die Regierung wirklich eine große Änderung haben möchte, muss sie erst einmal die reale Situation ändern und Massenmassaker unterbinden“, wird Mexiko-Experte und Autor Ioan Grillo von „Hollywood Reporter“ zitiert.