Schaurig-schönes Video: Captain Capa lassen sich vernaschen

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Schaurig-schönes Video: Captain Capa lassen sich vernaschen

Was sie nicht umbringt: Aus einem einschneidenden Besetzungswechsel sind Captain Capa nur stärker hervorgegangen. In ihrem neuen Videoclip ereilt sie trotzdem ein ziemlich finales Schicksal.

Manchmal bringt die Gattung der Musikvideos immer noch echte Kunstwerke hervor. Zum Beispiel den schaurig-schönen Clip zum Song „Vipera“, den Regisseur Tobias Schütze für die Electro-Band Captain Capa gedreht hat. Die nostalgische Monochrom-Optik weckt Erinnerungen an die MTV-Glanzzeiten in den goldenen 80ern – oder alte Horror-VHS-Kassetten. Denn während die geheimnisvolle Schönheit (Acelya Binici), die sich zu Beginn aus dunklen Fluten erhebt, zunächst auf ein düster-romantisches Video hoffen lässt, wird schnell klar: Der mysteriösen Lady steht der Sinn nicht nur nach den Weintrauben, die sie zunächst verspeist. Für Frontmann Ashi und seine Mitmusiker beginnt eine ziemlich nasse Jagd auf Leben und Tod, die in einem ausgewachsenen Splatter-Finale ihren Abschluss findet.

„Vipera“ ist der erste Vorgeschmack auf die neue EP „Death of a Hydra“, die am 22.5. erscheint. Für Captain Capa läutet die Veröffentlichung eine neue Ära ein: Nach sieben Jahren als Duo verließ Gründungsmitglied Maik Anfang des Jahres aus familiären Gründen die Band. An seine Stelle traten mit Mario und Marco gleich zwei neue Musiker – wie bei der Hydra eben, kommt ein Kopf abhanden wachsen zwei neue nach. Die aufgestockte Besetzung erlaubt es Captain Capa, ihrem bewährten Sound neue Facetten hinzuzufügen. „Death of a Hydra“ zeigt bereits, wo die Reise hingehen kann: Neben dem verruchten Slowmotion-Stampfer „Vipera“ erwarten den Hörer eine epische Pop-Hymne und eine stark Emo-lastige Nummer, ohne dass die elektronischen Wurzeln jemals aus dem Blickfeld geraten. Aus einer Zäsur in der Bandgeschichte wird so ein Neuanfang. Man darf gespannt sein, was die Zukunft für Captain Capa bringt.