Sänger und Ex-Fußballer Adesse: „Jerome Boateng? Unglaublich guter Mensch!“

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Sänger und Ex-Fußballer Adesse: „Jerome Boateng? Unglaublich guter Mensch!“

Sido statt Samba: Pop-Newcomer Adesse war lange Zeit auf dem Weg zur großen Fußballkarriere. Letztlich hat es ihn doch auf die Bühne verschlagen - und nicht zur WM nach Brasilien. Im Interview mit spot on news spricht er über die alten und neuen Weggefährten Jerome Boateng und Sido... und über die seltsame Verbindung zwischen Fußballern und Musikern.

Vor ein paar Jahren gab es da einen entscheidenden Moment für die Karriere des Sängers Adesse. Ihm wurde, damals noch Teenager, ein großer Vertrag vorgelegt. Adesse schlug ihn aus – und nahm damit Kurs auf die Musik. Denn der Berliner sollte nicht etwa bei einem Plattenlabel unterschreiben. Sondern bei einem Fußball-Bundesligisten. Adesse sagte ab. Und wird nun, wenn in ein paar Tagen die WM beginnt, über den Fernseher einige gute Bekannte im fernen Brasilien kicken sehen. Sogar einer seiner „engsten und besten Freunde“ ist darunter.

Grund zu hadern ist das für den begabten Sänger aber nicht. Zum einen ist die Musik ohnehin seine wahre Leidenschaft, wie er der Nachrichtenagentur spot on news kurz vor dem WM-Start verraten hat: „Ich habe gerne Fußball gespielt, aber war nie so mit dem Herz dabei, wie wenn ich Musik gemacht habe – also ist mir die Entscheidung nicht wirklich schwer gefallen“, versichert Adesse und grinst. Zum anderen macht der Berliner mittlerweile erste, recht vielversprechende Schritte auf der musikalischen Bühne. Gerade ist seine Single „Elektrisch“ erschienen. Darauf rappt auch Genre-Größe Sido („30-11-80“).

Ob es vielleicht angenehmer wäre, mit netten Jungs wie Philipp Lahm zu arbeiten als mit dem ehemaligen Masken-Rapper? Adesse, selbst eher dem Pop-Genre zuzuordnen, verrät jedenfalls Erstaunliches über Sido – im positiven Sinne: „Er ist ein sehr cooler, fleißiger Typ mit dem Herz am richtigen Fleck“, meint er über seinen Kollegen. „Trotz seines Riesenerfolges hat er es geschafft bodenständig zu bleiben. Ich sehe ihn als eine Art Mentor, von dem ich noch eine Menge lernen kann.“

Tatsächlich ist auch „Elektrisch“ keine harte Nummer, wie jene mit denen Sido einst Erfolge feierte – sondern ein eingängiger, städtisch funkelnder, aber durchaus glaubwürdiger Pop-Song zum Thema Liebe. Genauer gesagt: Über das Phänomen, das bestimmte Menschen einander brauchen. Seinen Hörern bedenkenswerte Botschaften mit auf den Weg zu geben ist jedenfalls eines der erklärten Ziele Adesses. „Ich möchte, dass jemand nach einem Konzert nach Hause geht und etwas für sich und sein Leben mitnimmt. Sei es Motivation, einen Denkanstoß oder einfach nur dass für eine Minute mal alle Mauern gefallen sind und man sich für einen Moment emotional komplett geöffnet hat“, sagt er spot on news.

Das geht auf der Bühne vermutlich besser, als auf dem grünen Rasen. Als einer, der beide Welten kennt, sieht Adesse aber auch eine eigentümliche Verbindung zwischen Fußball und Musik: „Es gibt da ein Phänomen, das ich mir bis heute nicht erklären kann“, sagt er. „Sportler haben eine tiefe Bewunderung für Künstler und umgekehrt genauso. Als würden sich die beiden doch sehr unterschiedlichen Welten magisch anziehen.“ Seine Erklärung: „Eine Parallele ist sicher, dass man vor einem großen Publikum unter Druck immer seine Leistung abrufen muss und sich darauf viele Jahre hart vorbereitet.“

Mit anderen Worten: Das Leben im Rampenlicht verbindet. Und wer ist nun jener enge Freund, den Adesse nach wie vor im Fußballgeschäft hat? „Ich kenne viele persönlich, aber einer meiner engsten und besten Freunde ist Jerome Boateng“, erklärt der Sänger und packt seine Wertschätzung in ein möglichst prägnantes Kompliment: „Unglaublich guter Mensch!“ Ehrensache, dass Adesse seinem Kumpel nun auch von Berlin aus die Daumen drückt. „Ich bin natürlich für Deutschland! Die müssen das Ding dieses Jahr holen. Auf geht’s Deutschland.“