Russell Crowe: Nie wieder preiswerter Darsteller-Knecht

Magazin

Russell Crowe: Nie wieder preiswerter Darsteller-Knecht

Auf den Geschmack gekommen: Nach seinem Regiedebüt mit "Das Versprechen eines Lebens" sieht Schauspieler Russell Crowe seine Zukunft hinter der Kamera. Dann müsse er sein Geld nicht mehr als "Knecht" anderer verdienen, wie der Hollywood-Star in einem Interview verrät.

Für den Film „Das Versprechen eines Lebens“ hat Hollywood-Star Russell Crowe (51, „Man of Steel“) erstmals auf dem Regiestuhl Platz genommen. „Ich wollte schon seit vielen Jahren Regie führen, fand aber nie den passenden Stoff“, sagt Crowe dem „Münchner Merkur“. Das habe sich dann im Jahr 2012 geändert, als er das Drehbuch für seinen aktuellen Streifen in die Hände bekam. Sofort sei er Feuer und Flamme gewesen: „Mit der für Regisseure typischen Arroganz meinte ich tatsächlich, ich sei der Einzige, der diese Geschichte auf angemessene Weise erzählen könnte.“

Dass der Oscar-Gewinner das Projekt nicht nur als Regisseur sondern auch als Schauspieler begleitete, hatte vor allem finanzielle Gründe – denn eigentlich hatte Crowe die Hauptrolle gar nicht übernehmen wollen. „Aber anders hätte ich den Film nicht finanzieren können. Ich war sozusagen der beste Schauspieler in der verfügbaren Preisklasse!“ scherzt der „Gladiator“-Darsteller.

„Mein Dank gilt mir als Regisseur“

Geschadet habe die Doppelbelastung seiner Leistung nicht. „Immerhin haben mich die australischen Filmkritiker dafür zum besten Darsteller des Jahres gekürt. Das ist insofern witzig, als diese Halunken mich in den 15 Jahren zuvor nicht einmal nominiert hatten!“ sagt Crowe und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Ich kann mich also bei mir als Regisseur bedanken, dass ich diese preiswürdige Leistung aus mir herausgekitzelt habe…“

Nach seiner Regiearbeit für den Film, der von der Schlacht auf der türkischen Halbinsel Gallipoli handelt, bei der im Jahr 1915 über 100.000 Soldaten starben, hat Crowe Gefallen an der Arbeit hinter der Kamera gefunden. „Ich habe festgestellt, dass mir das Inszenieren noch mehr liegt als die Schauspielerei“, sagt er.

Seine Zukunft hänge nun davon ab, ob „Das Versprechen eines Lebens“ ein finanzieller Erfolg wird: „Wenn ja, dann darf ich wieder Regie führen und genieße völlige künstlerische Freiheit. Wenn nicht, dann muss ich mich wieder als Darsteller-Knecht in ungeliebten Produktionen verdingen. Sie sehen: Es steht viel für mich auf dem Spiel!“ Der Film startet in Deutschland am Donnerstag in den Kinos.