Robin Thicke: „Ich war in einem Albtraum gefangen“
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DJ mischt Musik
Er hatte alles - und war doch unendlich allein. In einem Interview spricht Robin Thicke über den großen Karriere-Knick, der ihn in den letzten beiden Jahren aus der Bahn warf. Außerdem bereut er, seiner Ex ein Album gewidmet zu haben.
2013 erreichte die Karriere von Robin Thicke (38) ihren Höhepunkt. Mit „Blurred Lines“ hatte der US-Sänger den Hit des Sommers veröffentlicht. Doch noch ehe er seinen Ruhm in vollen Zügen genießen konnte, begann der Abstieg. Neben Plagiatsvorwürfen lief es auch privat nicht rund. „Auf dem Papier hatte ich alles. Aber ich war nicht glücklich“, erinnert sich Thicke im Gespräch mit der „New York Times“. Das lag vor allem an seiner schon damals kriselnden Ehe mit Paula Patton. „Ich hätte damals eigentlich meinen Traum leben sollen – aber ich war in einem Albtraum gefangen.“
Nach dem unermesslichen Erfolg von „Blurred Lines“ und im verzweifelten Kampf um seine Ehe traf Thicke einige Fehlentscheidungen. Etwa das Album „Paula“, mit dem er seine Highschool-Liebe zurückgewinnen wollte. Das wollte nur so gut wie keiner hören: In den USA ging der Schmachtfetzen in der ersten Woche etwa 25.000 Mal über die Ladentheken, in Großbritannien setzte er davon gar nur 530 Exemplare ab, beim Vorgänger waren es knapp 26.000. Und die besungene Paula reichte im letzten Oktober die Scheidung ein. „Mein Erwachen hatte ich nach einem Auftritt bei den BET Awards im Juni 2014, wo ich den Song ‚Forever Love‘ meiner Ex widmete.“ Als er nach Hause gekommen sei und einen Freund gefragt habe, wie er den Auftritt fand, habe dieser gesagt: „Du betrügst dich selber. Du stehst da wie ein Idiot.“ Da sei es ihm gedämmert. „Ich dachte es wäre romantisch, dabei war es einfach nur peinlich.“
Berufung nach Plagiatsklage
Seither habe sich Thicke darauf besonnen, sein Privatleben in Ordnung zu bringen. Dazu gehört auch, den Wunsch seiner Frau nach Trennung zu respektieren und mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Auch musikalisch sei er wieder auf dem richtigen Weg und das neue Album bald fertig.
Anfang des Jahres verdonnerte ein Gericht ihn und seinen Kollegen Pharrell Williams zu einer Entschädigungszahlung von 7,4 Millionen US-Dollar an die Erben von Marvin Gaye, weil sie für „Blurred Lines“ etwas zu frech bei Gayes „Got To Give It Up“ abgekupfert hätten. Dagegen legten die beiden Musiker Berufung ein. Thicke bleibt bei seiner Darstellung, man habe sich lediglich inspirieren lassen, aber nicht geklaut.