„Riddick“: Totgesagte schlitzen länger

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„Riddick“: Totgesagte schlitzen länger

Nach gut zehn Jahren kehrt Action-Mime Vin Diesel auf DVD und Blu-ray in die Rolle des Science-Fiction-Haudrauf Richard B. Riddick zurück. Zum Sterben auf einem feindseligen Planeten zurückgelassen, muss er sich in "Riddick" gegen aggressive Fauna und hinterhältige Kopfgeldjäger zur Wehr setzen.

Vin Diesel (46), der Mann mit der unverwechselbaren Raubein-Stimme, ist zurück. Diesmal nicht als krimineller Raser in der „Fast and the Furious“-Serie, sondern in seiner Parade-Rolle als Richard B. Riddick. Als nahezu gewissenloser, wortkarger Killer in der Science-Fiction-Action „Riddick“, die seit dem 14. Februar auf Blu-ray und DVD erhältlich ist. Als einer, der nur versucht am Leben zu bleiben, wie der Untertitel „Überleben ist seine Rache“ weiß machen will – eine nicht komplett akkurate, doch zumindest weitgehend treffende Umschreibung der doch eher dürftigen Handlung.

Riddick ist ein Verbrecher, ein Aussätziger, ein Überlebensexperte. Das bewies er schon in „Pitch Black“, dem ersten Teil der Saga, die hiermit nun drei Hollywood-Filme sowie mehrere Comics, Animationsfilme und Videospiele umfasst. Die Handlung spielt fünf Jahre nach „Riddick – Chroniken eines Kriegers“ von 2004. Der kernige Sternenkämpfer wird verraten und schwer verwundet auf einem fremden Planeten zum Sterben zurückgelassen.

Der Wüsten-Himmelskörper ist bevölkert von exotischem Getier. Flugsaurier-ähnliche Ungeheuer beherrschen den von aufgewirbeltem Sand und Staub durchsetzten Himmel, Hyänen-artige Vierbeiner streiten sich mit einer Mischung aus Skorpion und Giger-Alien um die Vorherrschaft am Boden. Grandios, welch bedrückend animalische Atmosphäre hier aufgebaut wird. Riddick ist jedoch kein einfaches Opfer für die Bestien. Wie zu erwarten, macht er den bizarren Biestern einen Stich durch die Kehle – mit einer improvisierten Knochen-Schneide. Um von dem Planeten entfliehen zu können, setzt der taffe Haudrauf einen Notruf in einem verlassenen menschlichen Basislager ab. Zwei Raumschiffe landen auf der Oberfläche und die Besatzungen beider haben es auf den Kopf Riddicks abgesehen.

Immer wieder erinnert „Riddick“ dabei an den ersten Teil der Serie. Das fällt aber nur selten negativ auf, ist „Pitch Black“ doch bis heute ein von vielen Genre-Fans äußerst geschätzter Sci-Fi-Vertreter. Wie sein geistiger Vorfahre ist auch „Riddick“ ein Action-geprägter Streifen, durchzogen von einigen Horror-Einflüssen. Der Film gibt sich kompromisslos und brutal – trotz „FSK 16“-Kennzeichnung. Teils gelungene, teils aufgesetzte Oneliner peppen die oft minder interessanten Dialoge zwischen den Darstellern auf. An Diesels Seite: Karl Urban (41, Pille aus „Star Trek Into Darkness“), der Spanier Jordi Mollà (45, Marco aus „Colombiana“) und Katee Sackhoff (33, Starbuck aus dem TV-Serien-Remake „Battlestar Galactica“), die allesamt zumindest solide Leistungen abliefern. Regie führte David Twohy, der bereits für die Vorgänger die kreative Leitung übernahm.

Die deutsche Blu-ray kommt ungekürzt und mit zwei Fassungen des Films in den Handel – der knapp zweistündigen Kinofassung und einem etwa um acht Minuten verlängerten „Extended Cut“. Das enthaltene Bonusmaterial umfasst eine Spielzeit von etwa 52 Minuten und besteht typischerweise aus Einblicken hinter die Kulissen und Trailer-Videos. Die Blu-ray gibt sich wie der Film selbst: solide, aber nicht herausragend.

Was bleibt ist also kein filmisches Meisterwerk, aber ein zumindest angemesser Beitrag in einem Genre, das von Hollywood in den letzten Jahren meist eher stiefmütterlich behandelt wurde. Unterhaltsam ist der Streifen trotz weniger Längen allemal und so können sich Science-Fiction-Enthusiasten zumindest auf einen größtenteils kurzweiligen Popcorn-Abend einstellen.