Riani-Chefdesigner Ulrich Schulte: „Ich bin kein Style-Papst“

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Riani-Chefdesigner Ulrich Schulte: „Ich bin kein Style-Papst“

In Berlin stellen die angesagtesten Labels in diesen Tagen ihre neuen Herbst/Winter-Kollektionen für die kommende Saison vor. Riani zeigt seine neuesten Kreationen am Dienstagabend. Chefdesigner Ulrich Schulte hat spot on news vorab erklärt, wie die neue Kollektion aussieht, was ihn inspiriert und an welchem Trend 2014 niemand mehr vorbei kommt.

Das Label Riani ist in diesem Jahr zum zweiten Mal auf der Mercedes-Benz Fashion Week im Rahmen der Berliner Modewoche vertreten – und das trotz über 35-jähriger Firmengeschichte. 1968 hat Jürgen Buckenmaier mit der Erfindung der sogenannten „Bucki Hose“ den ersten Schritt in Richtung Erfolg für das Label unternommen. Heute sieht sich das deutsche Modehaus als elitär, aber nicht spießig, traditionell, aber nicht konservativ und glamourös, aber nicht kitschig. Chefdesigner Ulrich Schulte hat kurz vor Beginn der Fashion Week der Nachrichtenagentur spot on news verraten, was uns in der neuen Kollektion erwartet. Am Dienstag um 18 Uhr schickt das Label seine Models, darunter Franziska Knuppe, auf den Laufsteg am Brandenburger Tor.

Was erwartet uns bei der neuen Herbst/Winter-Kollektion, die auf der Fashion Week präsentiert wird?

Ulrich Schulte: Wir werden eine Reise von der Arktis zum Vulkan präsentieren. Wir sind in der Kollektion von ganz kalt bis ganz heiß unterwegs.

Welche Farben, Stoffe und Muster dominieren die Kollektion?

Schulte: Es geht mit ganz coolen Farben los: viel Off-White mit glänzendem Silber und Grau. Dazu werden wir Blautöne wie Celeste und Indigo zeigen. Es geht dann über zu heißen Farben wie Fire und Camel und glänzendem Schwarz, das an erkaltete Lava erinnert. Außerdem gibt es viele haarige Materialien, wie Fake Fur.

Ihr Lieblingsteil aus der neuen Kollektion?

Schulte: Das kann ich vorher noch nicht verraten.

Sind die Models für die Show schon gebucht? Ist das ein oder andere bekannte Gesicht dabei?

Schulte: Wir haben Franziska Knuppe für uns gewonnen, das freut uns besonders. Sie repräsentiert unsere Zielgruppe – Frauen mit Persönlichkeit.

Wer wird in der Front Row sitzen?

Schulte: Das bleibt noch unser Geheimnis.

Trotz über 35 Jahren Firmengeschichte ist es erst das zweite Mal für Riani bei der Berliner Fashion Week. Warum?

Schulte: Für uns war das zuvor kein Thema. Die deutschen Kollektionen kommen oft understated daher und der Schauen-Trubel wird oft nicht als besonders wichtig angesehen. Wir haben uns dann aber in der vergangenen Saison dazu entschieden, unseren Geburtstag dort zu feiern. Nach dem großen Anklang, den die Kollektion dort gefunden hat, konnten wir uns vorstellen, regelmäßig dabei zu sein. Es bringt einfach doch einen großen Effekt in Berlin zu präsentieren.

Wie nervös sind Sie vor der Show?

Schulte: Ich bin sehr nervös. Wie ich das in Griff kriege, weiß ich nicht so genau. Bei mir sind das Wellenbewegungen mit Phasen, in denen die Aufregung sehr groß ist und Phasen, in denen ich ruhiger werde, besonders wenn der Trubel immer größer wird.

Ihr Highlight auf der Berliner Fashion Week?

Schulte: Das Highlight ist für mich der Tag danach. Am Dienstag ist die Modenschau, am Tag danach haben wir das Lookbook-Shooting und deshalb ist der 16. Januar, wenn alles vorbei ist, mein Highlight.

Wie macht sich Berlin als Modestadt im Vergleich zu Paris oder New York?

Schulte: Wir sehen die Berlin Fashion Week vor allem als Showcase für Deutschland. Mit Paris und New York lässt sich die Modewoche in Berlin nicht wirklich vergleichen.

Woran ist Ihre Design-Handschrift zu erkennen?

Schulte: Wir betrachten uns als „Surfing the trends“-Label: Wir versuchen die aktuellen Trends für unsere Zielgruppe umzusetzen. Ich bin kein Style-Papst, der sagt: Das ist meine persönliche Design-Handschrift, die strikt durchgesetzt wird.

An welchem Trend kommt 2014 niemand vorbei?

Schulte: Es geht vor allem um eine Vielzahl von Röcken mit neuen Formen: kniebedeckende Länge, schwingende und zipfelige Röcke. Angesagt sind außerdem Materialen mit Beschichtungen, Glanz und Oberflächenstruktur.

Welcher Promi hat Ihrer Meinung nach einen vollendeten Stil?

Schulte: Für mich ist Thomas Hitzlsperger gerade der Prominente mit dem besten Stil, es hängt auch gar nicht unbedingt nur von der Klamotte ab. Mit seinem Auftreten und seinem Outing hat er guten persönlichen Stil bewiesen.