Rian Johnson – der geniale Kopf hinter „Looper“

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Rian Johnson – der geniale Kopf hinter „Looper“

Einschalten ist Pflicht! Mit "Looper", am Sonntagabend auf ProSieben zu sehen, lieferte Rian Johnson 2012 ein beeindruckendes Blockbuster-Debüt ab. Wer ist der Regisseur, der die "Star Wars"-Reihe in eine erfolgreiche Zukunft führen soll?

Rian Johnson ist unsterblich – zumindest für „Breaking Bad“-Fans. „Ozymandias“ ist der Titel jener Folge von „Breaking Bad“, in der das Drama um Hauptcharakter Walter White (Bryan Cranston) in der letzten Staffel seinen Höhepunkt findet. Niemand, der die Erfolgsserie gesehen hat, wird diese 48 Minuten je vergessen. Inszeniert hat sie eben jener Johnson, der bereits zuvor in den preisgekrönten Episoden „51“ und „Die Fliege“ das Geschehen lenkte. Trotz seiner ruhmreichen „Breaking Bad“-Vergangenheit war der 40-jährige US-Amerikaner bisher nur ausgesprochenen Film- und Serienfans ein Begriff. Umso überraschender, dass er vor einigen Monaten als Drehbuchautor und Regisseur von „Star Wars: Episode VIII“ und „Episode IX“ angekündigt wurde.

In Fachkreisen wird diese Wahl schon mit der von Christopher Nolan als Regisseur für das „Batman“-Franchise verglichen. Johnson gilt als radikaler Regisseur mit einem Faible für düstere Geschichten, dem die „dunkle Seite der Macht“ wesentlich näher ist, als buntes Popcorn-Kino. Er könnte „Star Wars“ in eine völlig neue, wesentlich ernstere Richtung lenken. Wobei natürlich abzuwarten bleibt, in wie weit Mastermind George Lucas und Disney bereit sind, vom bisherigen Weg abzuweichen.

Als „Regie-Wunderkind“ galt Johnson schon länger. Doch erst sein bisher letzter Film „Looper“ – am Sonntag um 20:15 Uhr auf ProSieben erstmals im Free-TV zu sehen – war der erste echte Blockbuster seiner noch jungen Karriere. Und für die Branche wer der Film ein Beweis, dass der einstige Independent-Filmemacher auch bei den „Großen“ mitspielen kann. Der spektakuläre Zeitreise-Film mit Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis als junge und alte Version eines Profikillers wurde 2012 von den Kritikern gefeiert.

Schon mit seinem Spielfilmdebüt „Brick“ bewies er sein außergewöhnliches Talent. Den ersten Drehbuch-Entwurf zu dem Film-Noir-Thriller schrieb Johnson bereits 1997 im Alter von 24 Jahren. Er legte das Skript verschiedenen Studios vor, die allesamt mit der Begründung ablehnten, dass der Stoff für ein Erstlingswerk zu ungewöhnlich sei. Also lieh er sich 450.000 Dollar und produzierte den Film selbst. Die Highschool, an welcher der Film spielt, ist die ehemalige Schule von Johnson. Beim Sundance Film Festival 2005 feierte „Brick“ seine Premiere und gewann prompt den Special-Jury-Preis.

Sein zweiter Film „The Brother’s Bloom“ aus dem Jahr 2009 wurde in der Folge zwar nicht ganz so gefeiert wie „Brick“. Die Abenteuer-Komödie, unter anderem mit Rachel Weisz, Adrien Brody und Mark Ruffalo in den Hauptrollen, erhielt aber immer noch wohlwollende Kritiken. Mit dem Science-Fiction-Charakterdrama „Looper“ erreichte Johnsons Werk schließlich seinen inszenatorischen und finanziellen Höhepunkt.

„Ich war ein ziemlicher Nerd. Das ist ein großer Teil von mir, und man kommt davon nie mehr wirklich los“, sagte Johnson im letzten Jahr in einem Interview mit dem „Intro“-Magazin. Insgesamt nicht die schlechtesten Voraussetzung, um sich nun auch bei den „Star Wars“-Fans unsterblich zu machen.