Popcorn-Pflicht: Diese Filme haben uns 2014 begeistert

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Popcorn-Pflicht: Diese Filme haben uns 2014 begeistert

Wer gerne Filme schaut, aber leider nur selten genug Zeit dafür findet, muss mit Bedacht wählen. Doch welche Streifen aus dem Jahr 2014 sind es überhaupt wert, gesehen zu werden? Die Antwort gibt es hier.

Ein ereignisreiches Kinojahr nähert sich allmählich dem Ende. Höchste Zeit, noch einmal die zahlreichen Filme Revue passieren zu lassen und die besten Werke zu küren. Jedes Film-Genre hatte dabei gleich mehrere tolle Streifen zu bieten, aber wie sagte Christopher Lambert im Film „Highlander“ einst so treffend? „Es kann nur einen geben!“

Bester Action-Film: „The Raid 2“

Ein indonesischer Film an der Spitze der besten Action-Streifen? Wen das verwundert, der hat Gareth Evans knapp 150-minütiges Epos „The Raid 2“ noch nicht gesehen. Wie „Der Pate“ des Martial-Arts kommt der Kracher daher, der neben halsbrecherischer und ungemein brutaler Action auch eine grandiose Story über Verrat und Intrige erzählt. Hauptdarsteller Iko Uwais ist die perfekte Ein-Mann-Armee, vor der selbst Bruce Willis und Liam Neeson den Hut ziehen müssen.

Erwähnenswert:

Geschlagen geben mussten sich zwei nicht minder gute Action-Kracher: Der zweite Teil von „Captain America“ zeigte, dass der von einigen belächelte „First Avenger“ mehr zu bieten hat, als einen langweiligen Schild und einen albernen Anzug. „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ hatte dagegen mit seinem düsteren Grundton und anderem Setting die Reihe clever weitergeführt. Im Kampf der Action-Fortsetzungen hatten aber beide keine Chance gegen die wahnwitzige Schlagfolge eines „The Raid 2“.

Bester Science-Fiction: „Interstellar“

Matthew McConaughey obliegt in „Interstellar“ die Rettung der Menschheit

/ Melinda Sue Gordon

Eines vorweg: „Interstellar“ ist kein perfekter Film. Einige Dialoge klingen wie aus einem Glückskeks abgeschrieben und auch am Ende scheiden sich die Geister. Und dennoch muss Regisseur Christopher Nolan höchster Respekt gezollt werden. In Zeiten der Fortsetzungen, Reboots, Prequels und Verfilmungen versucht er stets, cineastisches Neuland zu betreten. Im Fall von „Interstellar“ sieht das überragend aus, ist spannend inszeniert und hat mit Matthew McConaughey einen der besten Schauspieler seiner Zunft am Start (wer hätte das vor einigen Jahren gedacht?). Umso mehr ärgern zwar einige Entscheidungen im Film, dennoch ist „Interstellar“ ein Must-See des Jahres.

Erwähnenswert:

In eine komplett andere Kerbe schlug „Guardians of the Galaxy“ – grell, witzig und sich selbst alles andere als ernst nehmend. Im aktuellen Überfluss an Superhelden-Filmen war das aber nicht so innovativ und einzigartig wie „Interstellar“. Daher müssen sich die Galaxie-Wächter – wenn auch denkbar knapp – geschlagen geben.

Bester Liebes-Film: „Her“

Junge sieht Mädchen. Junge verliebt sich in Mädchen. Im Fall von „Her“ ist der Junge Joaquin Phoenix und das Mädchen ein Computer. Genauer gesagt, die Stimme eines Computers, gesprochen von Scarlett Johansson. Spike Jonzes ungewöhnlicher Liebesfilm beginnt ungemein stark, verliert sich dann etwas, kriegt zum Schluss aber wieder die Kurve und ist so eine Romanze, die bislang einzigartig in der Kino-Geschichte ist. Zudem ist die nicht allzu weit entfernte Zukunft in „Her“ mit so viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt, dass über kleinere Unzulänglichkeiten leicht hinweg gesehen werden kann. Und keiner, wirklich keiner, kann derart geknickt dreinschauen wie Phoenix.

Erwähnenswert:

Auch „I Origins“ ist eine ungewöhnliche Liebes-Geschichte, die nicht rundum perfekt ist, aber den Zuschauer dennoch zu Tränen rühren kann. Wer von dem recht kleinen Film noch nichts gehört hat, aber auf tragisch-schöne Romanzen fernab des Einheitsbreis steht, sollte sich diesen Film unbedingt zu Gemüte führen.

Beste Komödie: „Grand Budapest Hotel“

Monsieur Gustave H alias Ralph Fiennes (Mitte) und sein treuer Page Zero (r.)

Was Ralph Fiennes in „Grand Budapest Hotel“ abliefert, ist schlichtweg genial. Bei seiner ersten wirklich komödiantischen Rolle übertrifft sich der Schauspieler ein ums andere Mal, ohne jedoch dem restlichen, für Wes Anderson typisch hochkarätigen Cast die Show zu stehlen. Wer vorangegangene Werke wie „Moonrise Kingdom“ oder „Fantastic Mr. Fox“ mochte, kommt auch nicht um „Grand Budapest Hotel“ herum. Bei allem comichaften Klamauk und der kindlichen Optik ist der Streifen aber auch emotional sehr ergreifend. Eine rundum gelungene Komödie.

Erwähnenswert:

Dass auch Deutschland Komödie kann, bewies in diesem Jahr der Film zur Erfolgsserie „Stromberg“. Christoph Maria Herbst ist als Bernd Stromberg ein Chef zum Verzweifeln. Ausgestattet mit Selbstbewusstsein, das jeglicher Grundlage entbehrt, immer einen gehässigen Spruch auf den Lippen und ein Kollegen-Ekel par excellence. Auch in „Stromberg – Der Film“ lässt er keine dieser Eigenschaften auch nur im Geringsten unter den Bürotisch fallen. Und das ist auch gut so.

Bester Thriller: „Gone Girl“

Ben Affleck sucht verzweifelt nach seiner Frau, dabei gilt er als Hauptverdächtiger

David Finchers Verfilmung des Romans von Gillian Flynn ist provozierend, überraschend witzig – und regt dazu an, die Medienlandschaft zu hinterfragen. Vielleicht übertreibt es der Regisseur mit einigen Charakteren ein wenig, die Story des Films weiß aber bis zur letzten Sekunde zu fesseln. Das liegt nicht zuletzt an den beiden herausragenden Hauptdarstellern: Sowohl Ben Affleck als auch Rosamund Pike legen eine Intensität an den Tag, die so noch nicht von ihnen zu bestaunen war. Wer sich „Gone Girl“ ansieht, hat 150 Minuten beste Thriller-Spannung vor sich.

Erwähnenswert:

Wer auf Thriller steht und „Gone Girl“ schon gesehen hat, der sollte sich definitiv auch „Nightcrawler“ mit Jake Gyllenhaal anschauen, der vergleichbar die amerikanische Medien-Landschaft kritisiert. Wer es noch düsterer mag, kann auch einen Blick auf den Film „Auge um Auge“ mit Christian Bale als selbsternannter Racheengel werfen.

Bestes Drama: „Dallas Buyers Club“

Und schon wieder rangiert Matthew McConaughey auf Platz eins. Mit dem Drama „Dallas Buyers Club“ gelang dem Texaner in diesem Jahr auch prompt der große Wurf: Dank der Auszeichnung als bester Hauptdarsteller für den Film darf er sich fortan Oscar-Preisträger nennen – zu Recht. Als sterbenskranker Aids-Patient hat er sich für die Rolle komplett verändert und unzählige Kilos abgenommen. Auch Jared Leto heimste für seine Darbietung als Transvestit einen Oscar als bester Nebendarsteller ein, nicht minder verdient.

Erwähnenswert:

Gleich zwei Ein-Mann-Kammerspiele reihen sich unter die besten Dramen des Kinojahres ein. Warum Robert Redford für seine Rolle in „All is Lost“ nicht für den Oscar nominiert wurde, wird wohl für immer das Geheimnis der Academy bleiben. Nicht minder eindrucksvoll ist die Performance von Tom Hardy im Film „No Turning Back“.

Bester Animations-Film: „Drachenzähmen leicht gemacht 2“

Wie schon der Vorgänger ist „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ nur auf den ersten Blick ein reiner Kinderfilm. Zwar enthält der Streifen mit Ohnezahn den vielleicht putzigsten Drachen der Kino-Geschichte, spätestens zum Ende hin sitzt neben dem vergnügten Kind aber auch ein gerührter Erwachsener. Das, in Verbindung mit der gelungenen Weiterführung der Handlung und den liebenswerten Charakteren, macht den Film zur perfekten Familienunterhaltung. Ein kleiner Tipp: Ist der Nachwuchs schon des Englischen mächtig, sollte der Streifen unbedingt im Original-Ton geguckt werden – Gerard Butler, Cate Blanchett und Jay Baruchel zu Liebe.

Erwähnenswert:

Jeder kennt es, jeder liebt es, und jeder weiß, wie weh es tun kann, darauf zu steigen: Lego. Der erste Film zum Klötzchen-Klassiker, „The Lego Movie“, wartet mit viel Witz und Charme auf und ist genau wie „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ Spaß für Jung und Alt.