Online zum Nichtraucher: „Der Wille muss da sein“

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Online zum Nichtraucher: „Der Wille muss da sein“

Mit dem Rauchen aufhören, war für viele zum Jahreswechsel wieder ein guter Vorsatz. Wer noch Unterstützung benötigt, bekommt jetzt auch online Hilfe. Hypnotiseur Jan Becker hat ein Coaching-Programm für zu Hause entwickelt. Wie die Erfolgschancen stehen und was die Voraussetzung ist, erklärt er im Interview.

Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann sich jetzt auch online Unterstützung holen. Der bekannte Hypnotiseur Jan Becker (39, „Das Geheimnis der Intuition“) hat das Online-Coaching-Programm „Für immer Nichtraucher in 120 Minuten“ entwickelt. Wie man „ohne Stress und Gewichtszunahme“ die Finger von den Zigaretten lassen kann, erklärt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

„Für immer Nichtraucher in 120 Minuten“ heißt Ihr Online-Hypnose-Coaching-Programm. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Jan Becker: Es gab zahlreiche Menschen, die mich gefragt haben, ob ich ihnen helfen könnte, Nichtraucher zu werden. Dadurch habe ich mich sehr mit diesem Thema beschäftigt. Für viele Leute ist es aber schwierig, extra in meine Praxis nach Berlin zu kommen. Und dadurch kam die Idee mit dem Online-Programm dernichtraucherguru.de. Ich habe eine einfache Methode gefunden, die über Aha-Momente funktioniert.

Ist das Online-Programm ähnlich zu dem, was Sie auch in der Praxis anbieten?

Becker: Ja, es ist sehr ähnlich. Ich habe online natürlich nicht die Möglichkeit, individuell zu kommunizieren. Ich muss versuchen, die ganze Bandbreite abzudecken und noch einfacher klar machen, warum es vielen schwer fällt aufzuhören, aber warum es auch gleichzeitig so einfach ist, wenn man den wirklichen Wunsch und Willen hat, das durchzuziehen.

Ist jeder geeignet, so etwas online anzugehen?

Becker: Es ist für jeden geeignet, der wirklich aufhören möchte. In erster Linie muss immer der Wille da sein und dann muss man sich für ein Leben als Nichtraucher entscheiden. Man bekommt die nötige Unterstützung, es funktioniert ohne Medikamente oder andere Mittel wie Nikotinpflaster.

Haben Sie aus Ihrer Praxiserfahrung eine bestimmt Erfolgsquote, wie viele es tatsächlich schaffen, dadurch zum Rauchen aufzuhören?

Becker: 90 Prozent der Leute, die in der Praxis waren, hören auf. Auf das Online-Programm bekomme ich schon sehr viel positives Feedback. Das einzige, was einen daran hindert, nicht aufzuhören, ist, es nicht zu machen. Es gibt bis zu 4.800 Chemikalien und etwa 250 Giftstoffe in einer Zigarette. Davon bereitet körperlich aber nur das Nikotin ein bisschen Probleme. Es hat die Eigenschaft, dass es Rezeptoren im Gehirn bildet, die es ihm ermöglichen, dort anzudocken. Immer wenn man raucht, wird dadurch das Belohnungssystem aktiv. Das ist das Fiese an der Zigarette: Man wird belohnt, wenn man Giftstoffe zu sich nimmt. Das Gute daran ist aber, dass nach drei bis fünf Tagen sich die Nikotin-Rezeptoren zurückgebildet haben, wenn man dem Körper kein Nikotin mehr zuführt. Das ist der Zeitraum, den man durchhalten muss, um nicht mehr dieses Belohnungssystem, das mit der Zigarette zusammenhängt, im Körper zu haben. Durch ein einfaches Lächeln oder wenn wir uns selbst loben, für das, was wir tun, passiert genau das gleiche in unserem Gehirn.

Viele Raucher haben Angst vor Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder schlechter Laune, wenn sie aufhören. Ist das Einbildung?

Becker: Das ist keine reine Einbildung. Die Giftstoffe müssen ja raus. Deshalb fängt man in der ersten Zeit an zu schwitzen. Oder man fühlt sich ein bisschen komisch, anders. Das hat auch einen körperlichen Grund, es kommt vom Sauerstoff im Blut, den man mehr hat. Wenn ich mir selbst einrede, dass das schlimme Symptome sind und dass ich mich nicht wohlfühlen werde, hat mein Geist natürlich ein Problem. Wenn eine Wunde heilt, fängt sie an zu nässen, zu jucken, das fühlt sich nicht gut an. Die Entzugserscheinungen können wir wie eine heilende Wunde sehen, dadurch bekommen wir ein positives Verhältnis zu diesem Heilungsprozess.

In Ihrem Programm ist es wichtig, sich zu sagen: „Ich bin Nichtraucher“ statt „Ich habe aufgehört“. Was ist daran das Entscheidende?

Becker: Unser Unterbewusstes nimmt immer alles direkt so an, wie wir es sagen. Wenn ich sage, ich war Raucher, erinnere ich mich daran zurück. Wenn ich sage, ich werde Nichtraucher, ist das irgendwann in der Zukunft. Ich will aber jetzt nicht rauchen. So gestalten wir Realität.

Neben den Fakten und Hintergründen gibt es in den 120 Minuten auch Hypnose-Sequenzen, die das Ganze im Unterbewusstsein verankern sollen.

Becker: Es geht dabei darum, dass wir in einem sehr ruhigen, entspannten, fokussierten Moment immer besser lernen. Ich bringe die Menschen durch ihre körpereigenen Fähigkeiten in einen tiefen, entspannten, Trance-ähnlichen Zustand und rede mit ihnen. Die Menschen setzen das dann selbst um in dem Gespräch, das sie mit sich selbst führen, mit den Bildern, die in ihnen entstehen. So verfestigt sich das Ganze noch einmal tief in einem drin und wird zum automatischen Prozess. Man wird in dem Programm auf allen Ebenen abgeholt. Einmal durch die Aha-Momente, einmal über die wissenschaftliche Erkenntnis und über die inneren automatisch ablaufenden Prozesse.

Und es gibt auch eine Nachbetreuung. Wie sieht die aus?

Becker: Ja, wir unterstützen die Menschen, die diese Entscheidung getroffen haben, noch einige Wochen. Wir helfen dabei, wenn es darum geht, noch besser Stress abzubauen und noch mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu bekommen. Mit kleinen, schönen Übungen, die Spaß machen und einen Impuls geben in die Richtung, in die man gehen will.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dernichtraucherguru.de