Nicht so schlimm geklaut: Pharrell zahlt eine Million weniger
Magazin
DJ mischt Musik
Geklaut haben Pharrell Williams und Robin Thicke ihren Hit "Blurred Lines" - aber offenbar nicht ganz so sehr, wie zunächst angenommen. Die beiden Musiker haben vor Gericht eine satte Ermäßigung auf ihre Zahlungen an Marvin Gayes Nachkommen erhalten.
Wenn es um Rechtsstreitigkeiten geht, haben millionenschwere Musiker und Majorlabel einen langen Atem – insofern könnte das letzte Urteil im Streit um Pharrell Williams‘ (42, „Happy“) und Robin Thickes (38) abgekupferten Hit „Blurred Lines“ noch nicht gesprochen sein. So oder so: Ein Gericht hat den beiden Stars am Mittwoch immerhin eine satte Ermäßigung auf ihre – ebenfalls satten – Entschädigungszahlungen an die Erben der Soul-Legende Marvin Gaye gewährt, wie die BBC online berichtet. Scheinbar haben die beiden Stars doch nicht ganz so schlimm bei Gayes Hit „Got To Give It Up“ geklaut.
Insgesamt hätte das Musiker-Gespann knapp 7,4 Millionen US-Dollar an Gayes Nachkommen abführen sollen. Ein Richter hat diese Summe nun auf 5,3 Millionen Dollar gesenkt. Die etwas schwammige Begründung: Das ursprüngliche Urteil sei nicht ausreichend durch Beweise gedeckt gewesen. Ein voller Erfolg wurde der Verhandlungstag für die Stars und ihr Label aber auch nicht. Denn Gericht stellte erneut fest, dass es tatsächlich Urheberrechtsverletzungen gab – und verdonnerte Universal Music dazu, die Hälfte der künftigen Song-Einnahmen an die Gaye-Erben auszuzahlen.
„Wir freuen uns auf Klarheit“
Nach dem ersten Urteil im März und der abgemilderten Variante vom Mittwoch planen Williams und Thickes Gerüchten zufolge schon an einem vollwertigen Revisionsverfahren. „Wir freuen uns darauf, unsere weiteren Mittel auszunutzen und finale Klarheit über den Unterschied zwischen Inspiration und Urheberrechts-Verletzung zu erhalten“, sagte Williams‘ Rechtsbeistand Howard King. Und das, obwohl die beiden Musiker im bisherigen Verfahren nicht immer die beste Figur abgaben.
Vor allem Thicke hatte schon früh nichts unversucht gelassen, um ein teures Urteil abzuwenden. Der Star schreckte dabei nicht einmal davor zurück, sich selbst zu diskreditieren. So hatte Thicke vor dem Verfahrensauftakt sicherheitshalber klarstellen lassen, er verbreite bisweilen zugedröhnt in Interviews Unwahrheiten – und habe mit der Entstehung seines Superhits auch gar nicht so viel zu tun gehabt. Der Presse hatte er zuvor freimütig verraten, er habe Williams vorgeschlagen, einen Song im Stile von „Got To Give It Up“ zu schreiben.