Müller-Westernhagen: Lieber Künstler als alternder Popstar
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DJ mischt Musik
Er zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Musikern. Doch von den großen Stadion-Bühnen hält sich Sänger Marius Müller-Westernhagen seit über einem Jahrzehnt fern. Warum? Das hat er nun nochmals begründet.
Es war das Jahr 1999 als Marius Müller-Westernhagen (66, „Zu lang allein“) auf seiner „Radio Maria“-Tour vor 100.000 Zuschauern in Hamburg seinen Abschied von den großen Stadion-Bühnen bekanntgab. Doch auf Auftritte vor seinen zahlreichen Fans will der Deutschrocker natürlich nicht verzichten. Er spielt eben lieber im etwas kleineren Rahmen – in Hallen. So auch im Herbst auf seiner „Westernhagen – Live“-Tour, die am 8. Oktober in Hamburg beginnt und am 24. Oktober in Berlin, seiner Lieblingsstadt, endet.
Warum er – der die Stadien weiterhin locker füllen könnte – nicht mehr auf die ganz großen Bühnen der Nation zurückkehren will, erklärte er nun nochmal ausführlich in der Zeitung „Neue Westfälischen“. „Künstler sind nicht dazu da, Erwartungen zu erfüllen“, beginnt Westernhagen und fügt an: „1999 hatte das alles eine Größe in den Stadien angenommen, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ich das künstlerisch weiterentwickeln soll. Du hast die Möglichkeit, immer noch größer zu werden, aber inhaltlich passiert dann nichts mehr. Ich habe darüber reflektiert und erst mal zwei Jahre gar nichts gemacht.“
Ein Schlüsselmoment seien dann die tragischen Anschläge vom 11. September gewesen. „Das Ereignis war derart traumatisch, vor allem auch, wie Amerika darauf reagiert hat, dass ich sehr viel nachgedacht habe. Auch, wie es mit mir weitergeht“, erklärt der gebürtige Düsseldorfer. Er sei an einer Weggabelung gestanden, „Richtung alternder Popstar oder Künstler. Die Entscheidung fiel mir leicht“, schließt Westernhagen seine Gedanken ab. Der Antrieb seiner Konzerte sei schließlich „die Liebe zur Musik und die Möglichkeit, diese Liebe eins zu eins zu vermitteln“, wie es auf seiner Homepage heißt.