Marathonmann: Punk-Newcomer auf der Überholspur

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Marathonmann: Punk-Newcomer auf der Überholspur

"Punks Not Dead" - das gilt vor allem für die deutsche Szene. Derzeit sorgen etwa Marathonmann aus München mit ihrem Mix aus Post-Hardcore und Punkrock für Furore. Über den Erfolg "sind wir eigentlich nur noch sprachlos", gibt Sänger Michael Lettner im Interview zu.

Obwohl es Marathonmann erst seit 2011 gibt, wird die Band aus München derzeit als die neue deutsche Punkrock-Hoffnung gehandelt. Das aktuelle Album „…und wir vergessen was vor uns liegt“ hat es bis in die Top 50 der Charts geschafft und durchweg exzellente Kritiken in der Fachpresse abgesahnt. Zuletzt wurde die Vierer-Kombo sogar von der ARD gebeten, bei einem Kampf von Box-Weltmeister Marco Huck den Einlaufsong zu spielen. Im Interview mit spot on news spricht Sänger Michael „Michi“ Lettner über den aktuellen Höhenflug.

Wie haben Sie den Erfolg und den Rummel der letzten Zeit wahrgenommen?

Michael Lettner: Die letzten Monate waren anstrengend, spannend, turbulent, aber vor allem wundervoll. Es ist so viel passiert und wir sind stolz darauf, dass wir das alles geschafft haben. Das positive Feedback zur Platte ist unfassbar toll. Wir sind eigentlich nur noch sprachlos.

Was bleibt von der Festival-Saison 2014 hängen?

Lettner: Es war ein sensationeller Sommer. Absolute Highlights waren das Southside und Highfield Festival. Da sind wieder kleine Träume wahr geworden.

Gibt es feste Regeln, wenn die Band unterwegs ist?

Lettner: Die einzige Regel ist eigentlich, immer einhundert Prozent zu geben und den Leuten eine tolle Show zu liefern. Ansonsten ist alles easy.

Alle Band-Mitglieder haben nebenbei noch Jobs. Wie lässt sich das unter einen Hut bringen?

Lettner: Es wird langsam wirklich schwer, beides voll zu betreiben – aber es geht. Wir arbeiten alle schon immer und mussten eigentlich nie einen Auftritt absagen. Natürlich wünscht man sich, dass man irgendwann weniger arbeiten muss, aber das kann man nicht steuern. Ich finde, wenn man beides unter einen Hut bekommt, kann man am Ende auch immer ein bisschen stolz darauf, dass man beides geschafft hat.

Sie haben in einem Interview gesagt, das neue Album sei ein „ein Schritt nach vorne“. Was heißt das konkret?

Lettner: Wir haben uns in allen Dingen weiterentwickelt. Menschlich, als Band, musikalisch und auch bei den Lyrics. Wir wollten unserem Stil treu bleiben, haben aber versucht, alles zu verfeinern. Ich denke, das haben wir geschafft.

Möchten Sie „Motörhead-mäßg“ der eigenen Musik treu bleiben oder sind Sie offen, was stilistische Veränderungen angeht?

Lettner: Wir wollen uns treu bleiben, aber sind auf der anderen Seite wirklich komplett offen, andere Stile einfließen zu lassen. Wir werden sehen, was bei Album Nummer drei so rauskommt.

Haben Sie jemals bereut, auf Deutsch zu singen?

Lettner: Nein, das macht Marathonmann einfach aus. Mann kann sich in seiner Muttersprache viel besser ausdrücken. Ich finde, es klingt auch interessanter.

Campino von den Toten Hosen hat 2012 auf dem Oktoberfest gesungen. Würden Sie das bei einer entsprechenden Anfrage auch machen?

Lettner: Nein. Wir mögen das Oktoberfest nicht.