„Made in Bangladesh“: American Apparel provoziert mit neuer Anzeige

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„Made in Bangladesh“: American Apparel provoziert mit neuer Anzeige

Das US-Modeunternehmen American Apparel ist für seine provokante Werbung bekannt. Auch mit der neuen Kampagne schaffen es die Kalifornier wieder, für hitzige Diskussionen zu sorgen. Diesmal wirbt eine Muslimin mit nackten Brüsten für das Label. Ihre Brustwarzen sind nur spärlich durch den Schriftzug "Made in Bangladesh" bedeckt.

Wenn das kalifornische Modelabel American Apparel Werbung macht, sind Aufreger garantiert. So auch bei der neuesten Kampagne: Eine Muslimin zeigt ihren nackten Oberkörper, die Brüste nur spärlich durch den Schriftzug „Made in Bangladesh“ bedeckt. Beworben wird übrigens eine Jeans, von der auf dem Plakat nicht viel zu sehen ist.

Das Model ist die 22-jährige Maks, die als Einkäuferin seit 2010 für das in Los Angeles ansässige Modeunternehmen arbeitet. Die hübsche Schwarzhaarige wurde in Bangladesch geboren, lebt jedoch seit dem vierten Lebensjahr in Kalifornien. Ihre Kindheit war geprägt von der konservativen muslimischen Erziehung ihrer Eltern. Maks aber wollte sich selbstverwirklichen und distanzierte sich von ihrer Religion. Das dürfte ihr nun mit diesem provokanten Fotoshooting endgültig gelungen sein.

Doch was steckt eigentlich hinter dieser Kampagne? Unter dem Werbefoto erklärt American Apparel, Maks trage eine Jeans, die „von 23 talentierten amerikanischen Arbeitern unter fairen Arbeitsbedingungen in Downtown Los Angeles hergestellt wurde“. Sprich, das Model ist tatsächlich „Made in Bangladesh“, die Hose hingegen „Made in USA“. Eine Seltenheit auf dem Textilmarkt.

Die meisten Modemarken lassen bevorzugt zu geringen Löhnen in Ländern wie Bangladesch, Pakistan oder Indien produzieren. Deshalb ist es American Apparel auch ein wichtiges Anliegen, auf dem Plakat mitzuteilen, dass die Angestellten des kalifornischen Labels ein angemessenes Gehalt bekämen und Anspruch auf Sozialleistungen wie Krankenversicherung hätten.

Bei Twitter ließen erste Reaktionen auf diese provokante Werbung nicht lange auf sich warten. So schrieb beispielsweise „Women in the World“: „American Apparel versucht kühn und süß zu sein mit der ‚Made in Bangadesh‘-Anzeige, geht aber mal wieder so ziemlich jedem auf die Nerven.“ Ein anderer User fragt: „Ist American Apparel zu weit gegangen mit der Made-in-Bangladesh-Anzeige?“ Und fügt in Klammern an: „Aber wann geht AA nicht zu weit?“

Maks selbst konterte die Kritik in der britischen „Daily Mail“. Dort sagte sie: „Ich unterstütze die Aussage der Anzeige zu hundert Prozent. Ich liebe und akzeptiere alle Kulturen und Religionen.“ Außerdem ließ sie wissen, dass sie sich dafür entschieden habe, „kreativ zu sein und mich frei auszudrücken“. Wie auch immer die eigene Meinung zu solch einer Werbung ist, für die Werber ist der Plan aufgegangen – über das Label wird wieder hitzig diskutiert.