Kate Hall: „Meine Persönlichkeit sitzt in den Haarspitzen“

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Kate Hall: „Meine Persönlichkeit sitzt in den Haarspitzen“

Dicke Menschen, unsportliche Partner, Liebe und schöne lange Haare. Sängerin, Vocal-Coach und Yoga-Expertin Kate Hall verriet im Interview, was sie davon hält. Ebenfalls erzählt hat die gebürtige Engländerin, was ihre Tochter von Papas Fotos hält.

Kate Hall (30, „Du gehörst zu mir“) und Detlef D! Soost (43) sind schon lange ein Paar, seit Februar 2010 Eltern einer Tochter und seit August 2012 auch verheiratet. Doch die beiden sind nicht nur privat zusammen, auch beruflich ergänzen sie sich perfekt, wovon sich die Nachrichtenagentur spot on news im österreichischen Ampflwang überzeugen konnte. „I make you sexy“, lautet dort das Motto von „Popstars“-Legende D!, dem sich die vielen Teilnehmer des Abnehmprogramms „10 Weeks BodyChange“ gerne beugten. Apropos beugen, die elfenhafte Kate leitete die Yoga-Kurse der Veranstaltung „Schlank im Urlaub“ im Robinson Club. Nach einem solchen Kurs verriet sie uns, wie es die kleine Tochter findet, dass Fotos ihres Papas im Hotel den Weg zu den Kursräumen zeigen.

Sie und Ihr Mann Detlef D! Soost sind sehr diszipliniert. Haben Sie denn gar keinen inneren Schweinehund?

Kate Hall: Doch, den haben Detlef und ich schon auch. Zum Glück sind wir aber ein Paar und so können wir uns gegenseitig motivieren. Wenn man mit jemandem zusammenlebt, der gar keinen Sport machen möchte, muss man sich immer selbst überwinden. Das kostet viel mehr Kraft.

Ein unsportlicher Partner käme für Sie nicht infrage?

Hall: Ich glaube nicht, dass das noch gehen würde, weil es meine Lebenseinstellung ist. Bei früheren Partnern, denen Sport nicht so wichtig war, bin ich immer sehr rastlos gewesen. Mit Sport bin ich ausgeglichener und glücklicher. In solchen Bereichen eine ähnliche Einstellung zu haben, macht das Leben schon einfacher.

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie einen richtig dicken Menschen sehen?

Hall: Ich versuche wertfrei zu sein. Wenn jemand zu mir kommt und einen Rat haben möchte, gebe ich den gern. Denn ich glaube, dass man nicht immer selbst schuld ist. Es hängt immer auch ein bisschen davon ab, wie man erzogen worden ist. Außerdem ist das Tempo, das wir heute leben, schon fast absurd. Auf diese Weise ist natürlich kaum Zeit, etwas anderes zuzubereiten als ein schnelles Fertiggericht.

Sie arbeiten sehr viel an Ihrem Körper. Welche Rolle spielt die Seele?

Hall: Wir sind beide sehr gläubig. Wir glauben aber nicht an die Kirche, sondern an eine universelle Kraft, die alles verbindet. Wir glauben auch an Licht und Liebe. Das, was man in die Welt schickt, kommt auch zurück. Wir achten extrem auf unsere Gedanken. Diese sollten sorgfältig ausgesucht sein, denn die Gedanken schaffen eine Realität. Das erfordert gerade am Anfang enorm viel Disziplin. In unserer Gesellschaft haben wir gelernt, in der Opferrolle zu sein, die anderen sind schuld. Wenn man es schafft, da hinauszukommen, wird man ein freier Mensch.

Sie haben schöne lange Haare. Wäre eine Kurzhaarfrisur nicht praktischer bei Ihrem Sport-Pensum?

Hall: Lange Haare und Sport bedeutet natürlich ein bisschen Arbeit, aber ich könnte auch nicht ohne meine langen Haare sein. Wobei sie bis vor kurzem noch viel länger waren. Ich habe 15 cm abschneiden lassen, weil ich eine kleine Veränderung wollte. Und jetzt vermisse ich sie. Als Teenager hatte ich mal kurze Haare, das war dann aber irgendwie nicht mehr ich. Ich bin halt die Kate mit den langen Haaren – anscheinend sitzt meine Persönlichkeit in den Spitzen.

Was denken Sie, wenn Sie morgens in den Spiegel schauen?

Hall: Auch wenn das für viele im ersten Moment befremdlich ist, ich denke mir: „Ich liebe dich von ganzem Herzen.“ Das ist wichtig, denn wenn ich es nicht mal denke, wie soll es dann von außen kommen?

Detlef und Sie sagen sich das aber auch?

Hall: Ja, klar. Wir lieben uns ja auch sehr.

Sie beide sind schon sehr lang zusammen. Das verflixte siebte Jahr steht an. Machen Sie sich darüber Gedanken?

Hall: Nein, denn sieben ist meine Glückszahl.

Vielleicht kommt dann das zweite Kind?

Hall: Eher nicht, wir haben ja schon drei. Detlefs Kinder aus seiner früheren Beziehung wohnen auch bei uns. Drei Kinder und zwei Hunde reichen. Außerdem ist uns sehr wohl bewusst, dass wir sehr gesegnet sind, drei gesunde Kinder zu haben. Aber wer weiß, was in fünf Jahren ist.

Ihre Tochter ist auch in Österreich dabei. Wie gefällt es ihr hier im Hotel?

Hall: Sie ist ein bisschen eingeschüchtert, weil alle sie anschauen. Das versteht sie noch nicht ganz. Am meisten hat sie sich aber darüber gewundert, dass ihr Papa überall auf den Pappaufstellern zu sehen ist. „Was macht Papa da?“ oder „Da ist mein Papa wieder?“, hat sie dazu gesagt.

Überförderung ist ein aktuelles Thema in der Kindererziehung. Für Sie auch?

Hall: Unserer Tochter geht nur zum Tanzunterricht. Ansonsten spielen wir mit ihr. Und wenn ich merke, dass ihr etwas zu viel wird, nehme ich sie heraus. Uns ist am wichtigsten, dass sie Dankbarkeit und Teilen lernt.

Wird sie zweisprachig erzogen?

Hall: Englisch und Deutsch kann sie schon und jetzt kommt noch Dänisch dazu.

Apropos, was bedeutet der Eurovision Song Contest in Kopenhagen für Sie?

Hall: Dass der ESC dieses Mal in Dänemark stattfindet, finde ich ganz toll. Das ist die älteste Musikshow der Welt. Es ist einfach nur Kult.