Johnny Depp: „Ich genieße die einfachen Dinge im Leben“

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Johnny Depp: „Ich genieße die einfachen Dinge im Leben“

US-Schauspieler Johnny Depp wird für seine Rolle als Gangster "Whitey" Bulger in dem neuen Film "Black Mass" gefeiert. Wie der 52-Jährige sich auf die Rolle vorbereitet hat, warum der echte Bulger nicht mit ihm reden wollte und was er privat immer noch am liebsten macht, erzählt er im Interview.

Die Kritiker sind nicht besonders gnädig mit ihm umgegangen in letzter Zeit. Kein Wunder, waren Streifen wie „The Lone Ranger“, „Transcendence“ und „Mortdecai“ doch echte Rohrkrepierer an der Kinokasse. Jetzt allerdings scheint Johnny Depp wieder einen echten Knüller gelandet zu haben: „Black Mass“ zeigt den 52-jährigen Superstar in der Rolle von James „Whitey“ Bulger, dem langjährigen Mobster, der bis zu seiner Festnahme 2011 zu den berüchtigtsten Gangstern Amerikas zählte. Bulger wird unter anderem 19-facher Mord, Drogenhandel, Geldwäsche, Erpressung und kriminelle Verschwörung vorgeworfen.

Kommt mit „Black Mass“ Johnny Depps erster Oscar?

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news sagte Depp jetzt, dass er Bulger „nicht nur als einen weiteren fiesen Mobster darstellen“, sondern auch sicherstellen wollte, „ihn als Menschen und Familienvater zu zeigen“. Das scheint Depp nach Meinung diverser Kritiker gelungen zu sein. Schon jetzt gilt der Film – und vor allem Depps Performance – als einer der Geheimtipps für die nächsten Oscars.

„Ich habe versucht, Kontakt mit Whitey Bulger aufzunehmen“

Auf die Frage, ob Depp in der Vorbereitung auf die Rolle auch versucht habe, mit Bulger Kontakt aufzunehmen, sagte der Schauspieler: „Ich habe versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Aber es wurde mir schnell deutlich gemacht, dass kein großes Interesse von seiner Seite besteht, mit mir über die Rolle und sein Leben zu sprechen.“

Dem echten Bulger hat der Film „in keinster Weise gefallen“

Das mag auch daran gelegen haben, dass der Film auf einem Buch basiert, das Bulger in keinem besonders sympathischen Licht darstellt: In den USA hat Bulger nach der Premiere des Films über seinen Anwalt ausrichten lassen, dass ihm der Film „in keinster Weise gefallen“ habe. Ein verstecktes Kompliment an Depp, der Bulger als einen skrupellosen und brutalen Mafia-Boss porträtiert.

„Oftmals brauche ich Wochen, um mich von einer Rolle zu lösen“

Der Hollywood-Star gab in diesem Zusammenhang auch zu, dass er „oftmals Wochen brauche“, um sich „von einer Rolle wieder lösen zu können“, so sehr vertieft sich der Mime in seine Charaktere. „Es fällt mir niemals leicht, eine Rolle am Set zu lassen, ich nehme die Arbeit immer mit nach Hause“, so Depp weiter.

Doch die Arbeit allein ist es nicht, die Depp zurzeit vorantreibt: „Ich habe gelernt, die einfachen Dinge im Leben zu genießen, chillen mit meiner Frau, ein schönes Buch, die Tageszeitung von vorne bis hinten durchlesen, das macht mir Freude dieser Tage.“ Seit Februar ist Depp mit der 23 Jahre jüngeren Schauspielerin Amber Heard (29, „Magic Mike XXL“) verheiratet, die er bei den Dreharbeiten zu „The Rum Diary“ kennengelernt hat.