Irrer Geld-Streit um neuen James-Bond-Film „Spectre“

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Irrer Geld-Streit um neuen James-Bond-Film „Spectre“

Hochinteressante Einblicke in das Innenleben Hollywoods - dem Sony-Hack sei Dank. Zwischen den James-Bond-Produzenten ist ein Budget-Streit um das neueste Abenteuer von 007 entfacht.

So wird aus der „Lizenz zum Töten“ ganz schnell die „Lizenz zu Löhnen“: Das neue James-Bond-Abenteuer „Spectre“ droht schon in der Anfangsphase der Dreharbeiten, die am 8. Dezember begannen, die Kosten zu sprengen. Das geht aus internen Dokumenten und E-Mails hervor, die jetzt im Zuge des Hacker-Angriffs auf Sony Pictures veröffentlicht wurden und aus denen „CNN Money“ zitiert. In einer Mail von Jonathan Glickman, dem Präsidenten der produzierenden MGM Studios, heißt es demnach, dass man das auf über 300 Millionen Dollar (240 Millionen Euro) angesetzte Budget auf 250 Millionen Drücken müsse. Damit wäre der Film aber immer noch rund 50 Millionen Dollar teurer als das letzte Abenteuer „Skyfall“.

Gleichzeitig machte Glickman einige Vorschläge, wie man sich Kosten sparen könnte: Statt eine Nacht-Szene in einer Villa in Rom zu drehen, solle versucht werden, diese in London zu filmen. „Es gibt einen Kampf auf einem Zug! Schon wieder! Aber reduziert die Anzahl der Wagons auf drei statt vier“, schimpft er in der Mail an die ausführende Film-Crew weiter. Auch schön: „Vergesst das dramatische Finale im Regen. So senken wir die Kosten für Spezialeffekte.“ Zudem regt Glickman an, „die modernen Aspekte“ Mexikos hervorzuheben – offenbar wird der neue Bond-Film teilweise dort gedreht und der MGM-Boss erhofft sich so sechs Millionen weitere Dollar durch die lokale Filmförderung.

Die ausführende Bond-Produzentin Barbara Broccoli war „CNN Money“ zufolge nicht sonderlich glücklich mit den Forderungen. Sie könne „keinen geeigneten Friedhof oder eine Villa“ in England finden und auch die Anzahl der Zug-Wagons werde sie nicht reduzieren. Auch inhaltlich gibt es Neues: So sei dem Bericht zufolge aus den Mails zu entnehmen, dass es eine „böse lesbische Lady“ geben werde.