Ideen-Dieb: Pharrell Williams muss Millionen zahlen

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Ideen-Dieb: Pharrell Williams muss Millionen zahlen

Pharrell Williams und Robin Thicke hatten mit "Blurred Lines" einen Welthit gelandet. Jetzt müssen die beiden für den Erfolg satte 7,4 Millionen Dollar bezahlen. Denn ein Richter hat entschieden: Den Song haben sie von Soul-Legende Marvin Gaye geklaut.

„Blurred Lines“ hieß der Song, dem im Sommer 2013 keiner entgehen konnte. Robin Thicke (38) und Weltstar Pharrell Williams (41, „Happy“) hatten das Stück geschrieben und durften sich über Spitzenplätze in den Charts und einen warmen Geldregen freuen. Jetzt folgt aber das dicke Ende. Denn ein Gericht in Los Angeles hat am Dienstag – ausgerechnet an Thickes Geburtstag – befunden: Die beiden Stars haben den Song bei Soul-Legende Marvin Gaye (1939-1984, „Sexual Healing“) abgekupfert. Das kommt Thicke und Williams nun teuer zu stehen.

Denn insgesamt soll das Musiker-Gespann knapp 7,4 Millionen Dollar an die Erben Gayes abführen, wie die „L.A. Times“ berichtet. Zu groß seien die Ähnlichkeiten zum Song „Got To Give It Up“ der Soul-Legende. Der Prozess, der am Donnerstag begonnen hatte, förderte auch interessante Einsichten in die Finanzen Thickes und Williams zu Tage. Dem Bericht zufolge verdiente Thicke allein an „Blurred Lines“ 5,6 Millionen Dollar, Williams immerhin noch 5,2 Millionen. Das Plattenlabel erhielt weitere fünf bis sechs Millionen Dollar.

Robin Thicke bezichtigt sich selbst der Lüge

Vor allem Thicke hatte vor dem Verfahren nichts unversucht gelassen, um ein teures Urteil abzuwenden. Der Star schreckte dabei nicht einmal davor zurück, sich selbst zu diskreditieren. So ließ Thicke im Vorfeld sicherheitshalber schon einmal klarstellen, er verbreite bisweilen zugedröhnt in Interviews Unwahrheiten – und habe mit der Entstehung seines Superhits auch gar nicht so viel zu tun gehabt. Der Presse hatte er zuvor freimütig verraten, er habe Williams vorgeschlagen, einen Song im Stile von „Got To Give It Up“ zu schreiben.

Auch im Verlauf des Prozesses – zu dem Thicke und Williams persönlich erschienen waren – kam es wohl zu einigen kuriosen Szenen. So schreibt die „L.A. Times“, Thicke habe im Zeugenstand auf einem Keyboard ein Pop-Medley zum Besten gegeben, um zu beweisen, dass gewisse Akkordfolgen im Pop immer wieder auftauchen. Der Anwalt der beiden Musiker, Howard King, bemühte unterdessen große Worte, um die Millionen seiner Mandanten zu retten: „Das hier beeinflusst die Kreativität junger Musiker, die auf den Schultern anderer Musiker stehen wollten“, sagte er. „Lassen Sie meine Mandanten gewähren und weiter ihren Zauber spielen lassen“, appellierte er an das Gericht – letztlich erfolglos.