Howard Carpendale: Mitleid mit Helene Fischer?

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Howard Carpendale: Mitleid mit Helene Fischer?

Howard Carpendale ist seit bald 50 Jahren erfolgreich im Musik-Business unterwegs. Ein alter Hase also, der die Tücken des Geschäfts kennt. Über den rasanten Aufstieg von Superstar Helene Fischer kann auch er nur staunen. Was er wirklich darüber denkt, verrät er im Interview.

Howard Carpendale (69, „Worauf warten wir“) meldet sich mit einem neuen Album („Das ist unsere Zeit“, Universal Music) zurück. Unter anderem geht es darin um das Leben im Augenblick. Wie sich der erfolgreiche Schlager-Star dazu motiviert, auch wenn es mal „nicht rund läuft“, erklärt er im Interview mit spot on news. Dabei verrät der südafrikanische Künstler auch, was er über den rasanten Aufstieg seiner geschätzten Kollegin Helene Fischer (30, „Atemlos durch die Nacht“), und über das Aus von Andy Borg (54, „Adios Amor“) beim „Musikantenstadl“ denkt.

Schlager ist wieder total in. Merken Sie das auch?

Howard Carpendale: Nein, weil es sich auf einige wenige konzentriert. Früher waren es vielleicht 200 Künstler. Die heutigen sind dafür umso größer.

Helene Fischer zum Beispiel. Sie haben auch schon mit ihr gesungen…

Carpendale: Ja, und das sehr sehr gerne. Sie ist eine tolle Frau und sehr professionell. Ohne diese Professionalität würde es momentan aber auch gar nicht gehen, so sehr wie sie gefordert ist. Es ist schon ganz schön viel, was da auf eine so junge Frau eingeprasselt ist. Aber es scheint ihr gut zu bekommen.

Beim „Musikantenstadl“ soll es einen neuen Moderator geben. Haben Sie das mitverfolgt?

Carpendale: Nicht wirklich. Ich war auch noch nie in der Sendung. Als Mensch mag ich Andy Borg sehr. Das ist ein toller und lustiger Typ. Ich habe nur gehört, dass sie ihm gekündigt haben. Sollte es deshalb sein, weil er zu alt ist, bin ich gespannt, wen sie jetzt bringen wollen…

In Ihrem neuen Album „Das ist unsere Zeit“ geht es viel um den Augenblick und das Leben im Hier und Jetzt. Warum?

Carpendale: „Heute beginnt der Rest deines Lebens“, ist ein Satz, den ich mir selbst oft sage, wenn ich das Gefühl habe, es läuft alles gerade nicht so rund. Dann muss ich eben etwas verändern und einfach nochmal anfangen. Aufstehen, nachdem man hingefallen ist, ist wichtig. Aufgeben bringt dagegen gar nichts.

Apropos Carpe Diem, welche kurzfristigen Pläne haben Sie derzeit?

Carpendale: Eigentlich will ich gerade gar nichts ändern. Beruflich macht es sehr viel Spaß. Auch meine private Situation ist derzeit viel besser, als sie früher manchmal war. Ich habe gerade einfach eine gute Zeit. Was man von unserem kleinen Erdball ja nicht unbedingt behaupten kann. Da gibt es schon Dinge, die einen immer mal wieder umhauen…

In einem Ihrer neuen Lieder heißt es: „Die allerschönsten Tage bekommt man vom Leben geschenkt“. Was war zuletzt so ein besonders schöner Tag?

Carpendale: Momentan erlebe ich sehr viele solcher Tage. Dass es beruflich noch so gut klappt, macht mich sehr froh, weil ein Mensch in meinem Alter ja nicht unbedingt typisch für die Branche ist. Ich habe viele Kollegen erlebt, bei denen die Karriere mit 50 und manchmal schon mit 25 zu Ende war.

Wie erklären Sie sich den Erfolg?

Carpendale: Harte Arbeit allein reicht nicht, man braucht schon auch Glück.