Highlights in den Charts

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Diese 8 legendären Songs haben ihre Generationen geprägt

Musik ist zugleich Erinnerung, Zeitmaschine und Lebensgefühl. Manche Songs rauschen durch die Charts und verschwinden, andere werden zu Hymnen, die Generationen überdauern. Doch was macht einen Song unsterblich? Einprägsame Melodien, tiefgründige Texte oder einfach das gewisse Etwas? Die folgenden neun Songs haben genau das – und noch viel mehr. Sie sind legendär, weil sie Stimmungen geprägt, Bewegungen begleitet oder ganze Genres revolutioniert haben.

Songs fangen den Zeitgeist ein: Musik als Spiegel der Gesellschaft?

Jede Ära hat ihren Soundtrack. In den 60ern begleiteten Protestlieder den gesellschaftlichen Umbruch. Die 70er feierten das freie Leben mit Disco und Rockhymnen. In den 90ern erzählte Grunge von einer desillusionierten Jugend. Musik reagiert auf den Wandel der Zeit und manchmal spiegelt sie ihn sogar in unerwarteten Details wider.

Früher sangen Künstler über das Glücksspiel auf eine fast romantische Weise. Frank Sinatra machte in „Luck Be a Lady“ das Casino zur Kulisse für große Gefühle. Elvis Presley besang in „Viva Las Vegas“ den Glanz der Stadt, in der alles möglich ist.

Heute klingt das anders. Rap-Songs drehen sich nicht mehr ausschließlich um glamouröse Spielbanken, sondern stellen auch die kleine Spielhalle um die Ecke als sozialen Treffpunkt in den Fokus oder sprechen sogar über Online Spielautomaten, die auf dem Handy gespielt werden können. Der Fokus hat sich verschoben. Musik bleibt eben der Spiegel des Zeitgeistes – und das Bild verändert sich stetig.

#1: The Beatles – Hey Jude (1968)

Ein Song wie eine Umarmung. Geschrieben von Paul McCartney als Trost für John Lennons Sohn Julian, wurde „Hey Jude“ zu einem der größten Beatles-Hits aller Zeiten. Der mitreißende Refrain, der sich endlos steigert, ist eines der ikonischsten Mitsing-Momente der Musikgeschichte. Ob Stadion oder Wohnzimmer – sobald „Na-na-na-naa“ erklingt, ist Gänsehaut garantiert.

#2: Queen – Bohemian Rhapsody (1975)

Freddie Mercury wollte keinen normalen Song, sondern ein Kunstwerk. Und genau das wurde „Bohemian Rhapsody“ – eine sechseinhalbminütige Achterbahnfahrt durch Ballade, Oper und Rock. Der Text ist rätselhaft, die Struktur unkonventionell und der Erfolg unfassbar. Schon in den 70ern war er ein Hit und wurde später durch den gleichnamigen Film erneut in die Charts katapultiert. Kaum ein Song hat sich über Jahrzehnte hinweg so mystisch und gleichzeitig allgegenwärtig gehalten.

#3: Michael Jackson – Billie Jean (1983)

Ein Beat, der sofort Gänsehaut auslöst. Eine Bassline, die sich ins Gedächtnis brennt. Und dann dieser ikonische Auftritt – als Michael Jackson 1983 den Moonwalk zum ersten Mal performte, hielt die Welt den Atem an. „Billie Jean“ ist mehr als nur ein Song, er ist ein Meilenstein der Popgeschichte. Bis heute fasziniert die rätselhafte Geschichte um die mysteriöse Frau, die angeblich ein Kind von Jackson haben wollte.

#4: Nirvana – Smells Like Teen Spirit (1991)

Drei Akkorde und ein Schlagzeug-Intro genügen – und die Welt weiß, was kommt. „Smells Like Teen Spirit“ ist der Soundtrack einer Generation, die sich nicht verstanden fühlte. Nirvana katapultierte den Grunge aus dunklen Kellern in den Mainstream und veränderte damit die Rockmusik für immer. Roh, laut und kompromisslos. Bis heute klingt dieser Song so, als könnte er jederzeit wieder eine Rebellion auslösen.

#5: 2Pac – Changes (1998)

„I see no changes“ – eine Zeile, die bis heute nichts an Bedeutung verloren hat. 2Pac war mehr als ein Rapper, er war Chronist einer Realität, die viele lieber ignoriert hätten. In „Changes“ spricht er über Rassismus, Polizeigewalt und soziale Ungerechtigkeit. Die Melancholie des Songs wird durch das Sample von Bruce Hornsbys „The Way It Is“ verstärkt. Ein Stück Musikgeschichte, das zeigt, wie viel Kraft Rap haben kann.

#6: Eminem – Lose Yourself (2002)

Es gibt Motivationsreden. Und dann gibt es „Lose Yourself“. Dieser Song ist pure Dringlichkeit, die ultimative Hymne für jeden, der an seinem großen Moment arbeitet. Geschrieben für den Film 8 Mile, aber längst ein eigenständiger Klassiker. „You only get one shot“ – eine Zeile, die nicht nur Fans von Eminem inspiriert hat. Rap, Drama und Selbstverwirklichung in einem einzigen Track.

#7: Lady Gaga – Bad Romance (2009)

Es gibt Lieder, die nicht nur durch ihren Sound überzeugen, sondern auch durch ihren Look. Lady Gaga machte „Bad Romance“ zu einem audiovisuellen Spektakel. Der Song kombiniert düstere Romantik mit elektronischem Bombast, das Musikvideo setzte neue Maßstäbe für Exzentrik und Stil. Der eingängige Refrain ist längst Pop-Geschichte.

#8: Apache 207 – Roller (2019)

Deutschrap hat sich verändert – und „Roller“ war ein Wendepunkt. Der Song mischt 90er-Nostalgie mit modernen Autotune-Sounds und hat gezeigt, dass deutscher Hip-Hop auch anders klingen kann. Statt harter Straßenraps bringt Apache 207 lässige Coolness, die sofort ins Ohr geht. Das Streaming-Zeitalter hat neue Regeln geschaffen – und „Roller“ war einer der ersten deutschen Hits, die sie perfekt genutzt haben.

Warum sich Songtexte immer wieder verändern

Musik bleibt nicht stehen. Wo früher Vinyl-Scheiben im Wohnzimmer lagen, läuft heute alles über Streaming. Trends kommen und gehen, doch der Einfluss der Zeit ist unübersehbar.

Liebe war einst das Hauptthema der Popmusik, heute mischen sich Selbstinszenierung und Lifestyle-Trends in die Texte. Wer wissen will, wie sich Gesellschaften entwickeln, muss nur genau hinhören.

Manche Songs überleben Jahrzehnte. Weil sie ein Gefühl einfangen, das sich nicht abnutzt. Weil sie Erinnerungen wecken oder Momente definieren. Ob Beatles oder Apache – Klassiker entstehen nicht nur durch Erfolg, sondern durch das, was sie in den Köpfen hinterlassen. Und wer weiß? Vielleicht ist der nächste unsterbliche Hit gerade erst erschienen.