Heino: So rührend spricht er über Till Lindemann

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Heino: So rührend spricht er über Till Lindemann

Heino hat sich neu erfunden: Aus dem Volksmusik-Star wurde ein Rock-Star, gleichzeitig wurde aus einem Einzelgänger eine respektierte Persönlichkeit. Dafür bedankt er sich mit rührenden Worten bei seinen neuen Kollegen.

Heino (76) ist 2013 eine echte Sensation gelungen: Aus dem Volksmusik-Star mit blonden Haaren und dunkler Sonnenbrille, der nach fast 50 Jahren im Showgeschäft mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft hat, wurde ein Rock-Star, dem sogar Teenies zujubeln. Optisch zeigte sich die Veränderung deutlich an Totenkopf-Ring, Lederkutte und „ein paar Nieten hier und da, weil ich ja Accessoires brauche“, erklärt der Sänger seine äußere Verwandlung beim Innovationstag der Werbeagentur Serviceplan am Donnerstag im Haus der Kommunikation in München.

Im Gespräch mit Christian Krug, dem Chefredakteur des Magazins „Stern“, erzählte der Sänger unter anderem, dass er es hinter den Kulissen der heilen Volksmusik-Welt nicht so erlebt hat, wie der verstorbene Schlager-Star Udo Jürgens einmal beschrieben hatte: „Die saufen wie die Löcher und jeder macht’s mit jedem“, zitiert Krug. Er glaube nicht, dass das zutreffend sei, sagt Heino. Vielleicht hat er es aber auch nur nicht mitbekommen, denn: „Im Grunde genommen war ich immer ein Einzelgänger. Mit mir wollte keiner was zu tun haben. ‚Das ist doch der Volksmusik-Fuzzi, der ist doch gar nicht mehr aktuell‘, hieß es damals immer.“

Die neuen Genres, das neue Leben

Umso mehr freute er sich dann über den großen Respekt, der ihm von den Machern der für ihn neu entdeckten Genres Rock, Pop und Hip Hop entgegen gebracht worden ist. „Die meisten Titel, die ich auf der CD ‚Mit freundlichen Grüßen‘ gesungen habe, kannte ich ja gar nicht – so wie die jungen Leute heute ‚Hoch auf dem gelben Wagen‘ nicht kennen.“ Binnen einer Woche war die Platte im Kasten und einen Tag nach Erscheinen auf Platz eins bei den CDs und im Download-Bereich – „was Besseres konnte mir nicht passieren“.

Rammstein – respektvoll, nett und tolerant

Von Rammstein hatte er „Sonne“ gecovert. Dem Namen nach kannte er die Band, persönlich aber nicht, wie er erzählt. Die hätten dann aber das Format gehabt, ihn anzurufen und einzuladen. „Das hat mich schon sehr gefreut.“ Und so sei er dann auch gerne nach Wacken gefahren. Dort habe er dann Kollegen kennen gelernt, „wie ich sie in der ganzen 50-jährigen Volksmusik-Geschichte nicht kennen gelernt habe“, schwärmt Heino von der Berliner Band. „Die waren so respektvoll und nett zu mir und tolerant.“ Die Zusammenarbeit habe „unheimlich viel Spaß gemacht“.

Und damit weder das blonde Haar noch der rote Mantel bei der Rammstein typischen gigantischen Pyro-Show in Flammen aufging, hatte Sänger Till Lindemann (52) persönlich mit ihm geprobt: „Stell dich genau neben mich, es könnte heiß werden“, beschreibt Heino die Vorbereitungen auf den gemeinsamen Bühnenauftritt beim Heavy-Metal-Festival 2013. „Wenn ich einen Schritt zurückgehe, gehst du mit. Wenn ich in die Hocke gehe, gehst du mit…“ Das habe dann auch wunderbar geklappt, freut sich der Entertainer noch heute über die ungewöhnliche Kollaboration.