Hardwell: „Ich bin nicht der König“

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Hardwell: „Ich bin nicht der König“

Der Niederländer Hardwell hat in der Dance-Szene momentan die Krone auf. Er ist zum zweiten Mal in Folge zum besten DJ der Welt gewählt worden. Dabei ließ er Star-DJs wie David Guetta, Avicii, Tiesto oder Calvin Harris hinter sich. Im Interview mit spot on news hat der 27-Jährige nun über seine unglaubliche Karriere gesprochen.

Er ist erst 27 Jahre alt, aber schon zum zweiten Mal in Folge von den Lesern des renommierten britischen Fachmagazins „DJ Mag“ zum besten DJ der Welt gewählt worden. Trotzdem bleibt Hardwell, der mit bürgerlichem Namen Robbert van de Corput heißt, auf dem Boden. Im Interview mit spot on news sagt der Niederländer, er sei nicht der „König“ der Dance-Musik. Außerdem sei es nie ein Ziel von ihm gewesen, berühmt zu werden, er hatte einfach nur einen Traum…

Hardwell, Sie sind zum zweiten Mal in Folge zum besten DJ der Welt gewählt worden. Sind Sie der König der Dance-Musik?

Hardwell: Ja, aber ich warte noch immer, dass meine Krone endlich geliefert wird. Aber im Ernst, ich würde niemals behaupten, dass ich der König bin. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich von den Fans zu ihrem Nummer Eins DJ gewählt wurde. Es ist eine große Ehre, die ich mit Stolz trage, aber mir wurde bestimmt nicht die Macht gegeben, um über die gesamte Dance Music zu herrschen. Vielmehr fühle ich mich berufen, leidenschaftlich Musik zu produzieren sowie als DJ aufzulegen und mit gleichgesinnten Leuten Party zu machen.

„United We Are“ ist Ihr erstes Album. Entführt es uns in Ihren Kosmos?

Hardwell: Auf jeden Fall. Es ist ein tiefer Einblick in meine Arbeit, sowohl im Studio als auch während meiner Live-Performance. Das Album soll den Fans meinen Sound näherbringen.

Auf Ihrem Album sind viele bekannte Gast-Künstler vertreten. War es schwer, sie zu bekommen oder als bester DJ der Welt ein Leichtes?

Hardwell: Künstler wie Jason Derulo, Fatman Scoop oder Tiesto hatten alle einen ziemlich vollen Terminkalender, jeder arbeitet ja an seinem eigenen Projekt. Deshalb hat das Album auch über eineinhalb Jahre gebraucht. Außerdem war ich während der Aufnahme ständig auf Tour; es war nicht leicht, das alles zeitlich zu koordinieren.

Haben Sie jemals damit gerechnet, so berühmt und erfolgreich zu werden?

Hardwell: Berühmtheit war und ist absolut nichts was ich anstrebe. Mein Ziel war es einfach seit jeher, der beste DJ der Welt zu werden. Das war ein Traum für mich, der wahr wurde, aber die Nummer Eins zu sein, heißt nicht dort aufzuhören. Du musst immer weiter machen und größer träumen. Erfolgreich zu sein, bedeutet für mich, dass die Fans mich unterstützen und an das glauben, was ich mache. Der Support der Fans ist die einzig wahre Währung, um zu überprüfen, wie erfolgreich ein Track oder ein Event war.

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

Hardwell: Harte Arbeit und immer in mich und das, was ich mache, vertrauen. Das ist wohl die hauptsächliche Basis meines Erfolgs.

Warum haben eigentlich die Niederlande so große und erfolgreiche DJs wie Armin van Buuren, Tiesto, Bakermat oder Sie?

Hardwell: Wir haben eine sehr unterstützende Szene in den Niederlanden und wir waren schon immer offen dafür, Ideen zu teilen und neuen Talenten zu helfen, ihren Weg zu machen. Das hat uns zweifellos geholfen, ein weltweiter Exportschlager der Dance Music zu werden.

Haben Sie eigentlich selber noch ein Vorbild in der DJ-Szene?

Hardwell: Künstler wie Tiesto, die nach wie vor Pionierarbeit in der Szene leisten, bewundere ich sehr. Es ist immer wieder ein Genuss, neue Musik von ihm zu hören und Zeit mit ihm im Studio zu verbringen.

Auf Facebook übertreffen Sie mit über 7,4 Millionen Fans sogar Popstar Robbie Williams. Sind Sie ein Social-Media-Phänomen?

Hardwell: Ich betrachte mich selbst als „socially connected“ mit den Fans. Es ist wirklich nicht leicht, immer mit ihnen in Kontakt zu sein, wenn man so viel auf Tour ist. Aber dank der sozialen Medien kann ich nun mit ihnen in Verbindung bleiben und direkt mit ihnen sprechen. Ich kann nicht für Pop- oder Rockstars sprechen, aber wir DJs sind wirklich scharf drauf, uns täglich mit unseren Fans auszutauschen. Schließlich verbringen wir mit diesen Leuten auch pausenlos unsere Zeit auf Festivals und in Clubs.

Wenn Sie privat mit Ihren Freunden feiern, was für Musik hören Sie dann außer EDM?

Hardwell: Ich liebe Hip Hop und einige rockige Sachen. Ich bin ein riesiger Fan von Künstlern wie Dr. Dre, DMX und so weiter…

Sie sind mit 27 bereits der beste DJ der Welt. Welche Ziele haben Sie da noch für die Zukunft? Und was dürfen wir noch von Ihnen erwarten?

Hardwell: Momentan liegt mein Fokus ganz klar auf meinem Album „United We Are“. Da es ja mein Debüt-Album ist, gab es eine gewaltige Resonanz von den Fans, die sehr überwältigend und positiv ausgefallen ist. Vor kurzem war in Amsterdam mit zwei ausverkauften Shows der Kick-off meiner „I Am Hardwell – United We Are“-Welt-Tournee. Das war wild! In diesem Jahr werde ich rund um den Globus reisen, viele neue Locations und Länder kennenlernen. Außerdem werde ich auf den großen Festivals von EDC bis Tomorrowland auflegen. Und dann werde ich im Sommer auch wieder auf Ibiza sein. 2015 wird ein sehr arbeitsreiches Jahr.