„Genisys“: Der Neustart des Terminator-Universums?

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„Genisys“: Der Neustart des Terminator-Universums?

Ein Trailer zu einem Film soll Lust auf mehr machen - und genau das tut der Clip für den neuen "Terminator"-Streifen namens "Genisys". Doch fürchten viele Fans angesichts der angedeuteten Handlung, dass der fünfte Teil das Original nichtig machen könnte. Zurecht?

Der jetzt veröffentlichte Trailer zu „Terminator Genisys“ wirft bei Fans der beliebten Sci-Fi-Reihe von James Cameron (60) viele Fragen auf. Die ersten gezeigten Szenen legen die Vermutung nahe, dass der kommende fünfte Teil sich nicht scheut, die Geschichte über die Killer-Roboter ähnlich dem „Star Trek“-Reboot neu zu erfinden. Werden die Geschehnisse des Kult-Klassikers von 1984 gar null und nichtig gemacht? Lesen Sie hier, wo der neue Streifen im „Terminator“-Universum einzuordnen ist.

Mensch gegen Maschine, Rebellen gegen Skynet

Im Jahr 2039 liegt die Welt in Trümmern. Schuld an der Auslöschung der beinahe gesamten Zivilisation ist der von Menschenhand erschaffene Super-Computer Skynet. Dieser entwickelt laut erstem „Terminator“-Film im Jahr 1997 ein eigenes Bewusstsein und löst unverzüglich einen atomaren Angriff auf internationale Metropolen aus, der ein Großteil der Menschheit auf einen Schlag auslöscht. Doch den wenigen Überlebenden blüht ein noch grausameres Schicksal: Skynet macht mit humanoiden Killer-Maschinen, den Terminatoren, fortan Jagd auf sie. Weil aber die Rebellen um Mastermind John Connor allmählich die Oberhand im Krieg gewinnen, beschließt Skynet, einen Terminator zurück in die Zeit zu schicken. Er soll dessen Mutter Sarah töten und dem Widerstand so den Anführer rauben, bevor dieser überhaupt geboren wurde.

Die Zukunft kann nicht verändert werden. Oder doch?

Soweit so kompliziert. Werden nun aber Befürchtungen laut, der fünfte Teil könnte die Geschichte der Vorgänger maßgeblich verändern, so muss bedacht werden, dass schon der zweite Teil (ebenfalls von James Cameron) dem Vorgänger widersprach. Denn in „Terminator“ ist das Schicksal der Menschheit besiegelt, jede Veränderung der Vergangenheit führt letztendlich zu exakt der Zukunft, in der die Maschinen die Weltherrschaft anstreben. Im Nachfolger „Judgment Day“ hingegen schaffen es Sarah Connor und Co. tatsächlich, die Zukunft zu verändern: Indem sie alle Überbleibsel des ersten T-800 (Arnold Schwarzenegger, 67) vernichten, verschoben sie den „Tag des Jüngsten Gerichts“ auf 2004. In Stein gemeißelt war der Verlauf der Geschichte also schon hier nicht. Im dritten Teil brach dann trotz allen Bemühungen der Krieg aus, der vierte zeigte hingegen die Schlacht gegen Skynet in der dystopischen Zukunft.

The Circle must be broken

„Terminator Genisys“ schließt augenscheinlich zunächst am vierten Teil „Salvation“ mit Christian Bale (40) als John Connor an. Und letztendlich vollendet sich damit der Kreis, denn genau zu diesem Zeitpunkt in der Zukunft schickt Skynet den ersten Terminator zurück in die Vergangenheit, um dessen Mutter zu töten und Soldat Kyle Reese folgt, um ihn daran zu hindern – der Plot des ersten Teils. Allerdings wäre eine Neuerzählung des Original-Films recht langweilig, darum der Twist bei „Genisys“: Für Sarah ist es gar nicht mehr der erste Besuch einen Terminators, schon als sie neun war wollte ihr ein Robo-Killer ans Leder – und wurde offensichtlich von einem weiteren T-800 daran gehindert. Dieser zog das Mädchen fortan auf und machte aus ihr eine taffe Kämpferin, die zu Beginn von „Genisys“ folglich gar keinen Retter aus der Zukunft benötigt.

Die neuen alten Hauptfiguren

„Genisys“ versammelt wieder alle Figuren um sich, die schon im ersten Teil von Bedeutung waren. Sarah Connor wird dieses Mal von „Game of Thrones“-Khaleesi Emilia Clarke statt Linda Hamilton dargestellt. Kyle Reese, im Original von Michael Biehn gemimt, spielt dagegen Jai Courtney. Jason Clarke darf den Widerstandskämpfer John Connor verkörpern und ähnelt mit seiner markanten Narbe am ehesten der Optik aus „Terminator: Judgement Day“, in welchem der Anführer aber nur kurz zu sehen ist. Nur ein Schauspieler wirkte in bislang allen Vorgängern mit und ist auch wieder Teil des kommenden Films: Arnold Schwarzenegger. Weil er dieses Mal den Ziehvater von Sarah spielt und schon einige Zeit verleben durfte, konnte so auch erklärt werden, wieso der Terminator in „Genisys“ nicht mehr das neueste Modell zu sein scheint und schon einige Falten hat. Damit ist auch klar: Wie im zweiten und dritten Teil kämpft der „Governator“ wieder auf der Seite der Menschen.

Mut zur Hommage

In den knapp zwei Minuten des Trailers wird bereits deutlich, dass „Genisys“ seinen Vorgängern Tribut zollt. So darf Arnies Catchphrase „Ich komme wieder“ aus Teil eins ebenso wenig fehlen, wie der Satz „Komm mit mir, wenn du leben willst“, nur eben unter gänzlich anderen Vorzeichen als im Original. Nicht Reese sagt diese Worte zur völlig verängstigten Sarah, sondern umgekehrt. Auch Teil zwei wird kräftig zitiert, in Form des Antagonisten nämlich. Wie einst Robert Patrick (56) wird in „Genisys“ ein formwandelnder T-1000 auf die Helden angesetzt.

Macht „Terminator Genisys“ alle vorangegangenen Teile nichtig?

Auf den ersten Blick scheint dies tatsächlich der Fall zu sein. Den ursprünglich ersten Terminator aus dem Original macht Sarahs „Ziehvater“ zumindest gleich im Trailer platt, was quasi den gesamten ersten Teil ad absurdum führt – und somit eigentlich auch alle Fortsetzungen. Allerdings darf bei dieser Trailer-Teesatz-Leserei nicht vergessen werden, dass mit der Figur von „Doctor Who“-Darsteller Matt Smith (32) ein neuer, mysteriöser Charakter hinzukommt. Ist am Ende vielleicht gar nicht alles so, wie der Trailer einem weiß machen will? Man darf gespannt sein.