Friedrich Mücke: „Tatort“-Kommissar und „Bocksprünge“-Träumer

Magazin

Friedrich Mücke: „Tatort“-Kommissar und „Bocksprünge“-Träumer

Wer sich nicht mehr gedulden kann, den neuen coolen "Tatort"-Kommissar Henry Funck endlich mal wieder in Action zu sehen, dem wird die Wartezeit versüßt. Denn Friedrich Mücke ist jetzt auch in der Beziehungskomödie "Bocksprünge" zu sehen. Im Interview erklärt der Schauspieler, ob die Sache mit dem Kinderkriegen überdramatisiert wird.

Eine spannende Karriere hat Schauspieler Friedrich Mücke (33) hingelegt, seit er 2010 mit „Friendship“ auf der Bildfläche, besser gesagt Kinoleinwand erschien. Inzwischen spielt der in Ost-Berlin geborene Wahl-Münchner und zweifache Familienvater den alleinerziehenden „Tatort“-Kommissar Henry Funck in Erfurt – der nächste Fall („Der Maulwurf“) des jüngsten Teams läuft am 21. Dezember im Ersten. Wer Mücke, der auch in „Vaterfreuden“ (2014) an der Seite von Matthias Schweighöfer brillierte, schon vorher wiedersehen will, dem sei die Beziehungskomödie „Bocksprünge“ von Eckhard Preuß wärmstens ans Herz gelegt. Mücke spielt darin Rudolf, einen verträumten Frauenarzt und Hobby-Jäger mit aufsehenerregender Jacke. Wie ihm dieses schräge Kleidungsstück gefallen hat, hat Mücke im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt.

Mit „Friendship“ feierten Sie Ihren Durchbruch. Darin spielen Sie wie auch in „Vaterfreuden“ mit Matthias Schweighöfer. Wie hat sich die Zusammenarbeit verändert?

Friedrich Mücke: Die Arbeit von Schauspieler zu Schauspieler hat sich kaum verändert. Grundsätzlich hat ihn „Vaterfreuden“ von der Zeit her natürlich mehr in Anspruch genommen, weil er auch mit Regie und Produktion zu tun hatte.

Hätten Sie auch mal Lust auf Regie?

Mücke: Momentan sehe ich das nicht. Jetzt will ich erst mal spielen.

Sie sind inzwischen auch „Tatort“-Kommissar in Erfurt. Henry Funck ist ein alleinerziehender Vater. Könnten Sie sich das für sich auch vorstellen?

Mücke: Das will ich mir gar nicht vorstellen, weil ich es mir und den Kindern absolut nicht wünsche. Wenn es aber so gekommen wäre oder kommen würde, bin ich mir relativ sicher, dass ich das wuppen würde. Und weil ich ein engagierter Vater bin, weiß ich auch, was das bedeutet.

Sie haben zwei Töchter. Sind Sie ein strenger Vater?

Mücke: Ich versuche, immer lockerer und gelassener zu werden. Manchmal hole ich mir Tipps von den Erzieherinnen aus der Gruppenbetreuung der beiden.

Wie erleben Sie die berühmt-berüchtigten Spielplatz-Mütter, sind die ähnlich nervig wie in Ihrem neuen Kinofilm „Bocksprünge“?

Mücke: Die gibt’s, so viel ist klar. Ich habe aber nicht wirklich Kontakt zu ihnen, weil ich am liebsten zusammen mit meiner Frau auf den Spielplatz gehe oder allein. Oder sonntagvormittags, wenn auch viele andere Väter da sind.

Was halten Sie von der These, Kinder seien zum Statussymbol geworden?

Mücke: Es ist sicher etwas dran, dass viele, die Kinder bekommen, sich das auch leisten können. Wer aber wirklich eine Familie gründen will, schaffst das, auch ohne gut betucht zu sein.

Wird die Sache mit dem Kinderkriegen überdramatisiert, in „Bocksprünge“ scheint es fast so?

Mücke: In „Bocksprünge“ geht es vor allem um Udo (Eckhard Preuß, Anm.d.Red), der sich – typisch München – mit Mitte/Ende Vierzig fragen muss, ob er überhaupt Vater werden will oder einfach nur Lust darauf hat, mit seiner Frau und vielen andere Frauen eine gute Zeit zu haben. Der Film soll es nicht überdramatisieren, sondern eher Mut machen, dass das auch in einem späteren Lebensalter möglich ist. Bei jedem Paar kommt einfach irgendwann die Frage auf: Wollen wir Eltern werden? Wenn nicht, wann dann?

Sie spielen Rudolf, der seine Eva, Yvonne Catterfeld, auch nach vielen Jahren noch nicht vergessen kann. Wie würden Sie ihn beschreiben?

Mücke: Rudolf ist ein sehr weicher und zarter Kerl, ein Träumer. Er ist ein junger Mann mit einer alten Seele. Er ist aber nicht nur nett, sondern schon auch sehr eigensinnig. Rudolf lässt sich nicht beeinflussen, er macht sein Ding und hat sich die kindliche Einstellung bewahrt, für eine Frau solange schwärmen zu dürfen, wie er will. Sehr eigensinnig ist er auch seiner Jacke in Wald-Optik.

Wie gefällt Ihnen die Jacke?

Mücke: Die finde ich total krass! Das war ein genialer Entwurf unserer Kostümdesignerin.

Haben Sie die Jacke behalten?

Mücke: Hätte ich gern, aber leider ist mir das zu spät eingefallen.

Wie sieht Ihr fiesestes Lieblingsstück aus?

Mücke: So was habe ich nicht. Ich ziehe an, was im Schrank ist. Das ändert sich alle drei viertel Jahre. Was ich nicht mehr anziehe, verschenke ich.