Farid Bang: „Die sollen mich verklagen“

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Farid Bang: „Die sollen mich verklagen“

"Killa" - so heißt das neue Album von Farid Bang. Nach seinem Erfolg mit Rap-Buddy Kollegah und dem gemeinsamen Platz-eins-Album "Jung, Brutal, Gutaussehend II" legt Bang nun wieder alleine los.

Farid Bang sagt, was er denkt. Auch auf seinem neuen Album „Killa“, das am 14. März auf Deutschland los gelassen wurde. Mit seinen Songs spaltet er die Gemüter. Während seine Fans von den 15 neuen Songs begeistert sein werden, schlägt sich der Rest der Hip-Hop-Anhänger sicher vor die Stirn. Meint der Typ das wirklich ernst? Ja. Wie ernst genau, erklärt er im Gespräch mit spot on news.

Warum ist Ihr neues Album der „Killa“?

Farid Bang: Der Killa ist der Inhalt. Und mein Album ist Killa wie Jack the Ripper.

Wie geht es Ihrem Bizeps?

Bang: Gut, der kann ja nicht mehr so viel wachsen. Irgendwann ist das dann auch mal nicht mehr menschlich, aber seit letztem Jahr hat sich natürlich noch etwas getan. Ist ja klar.

Hat die Muskelmasse wie Sie immer sagen Ihre Songs verbessert?

Bang: Auf jeden Fall die Stimmlage. 100 Prozent!

Sie reden oder rappen auch oft davon, wie es ist Millionär zu sein. Sind Sie mittlerweile einer?

Bang: Nein, das dauert noch, aber ich hoffe nicht mehr allzu lange.

Glauben Sie, dass Sie sich irgendwann doch mal für Ihre Texte schämen? Vielleicht wenn Sie Kinder kriegen?

Bang: Nein, warum? Wofür soll ich mich denn schämen? Sie schämen sich ja auch nicht, wenn Sie „Mitten im Leben“ gucken und da die Frauen halb nackt rum rennen. Wenn Sie sich das später mit Ihren Kindern ansehen, schämen Sie sich auch nicht.

Sie schämen sich also für nichts?

Bang: Nein. Ich wüsste wirklich nicht wofür.

Brauchen Sie viel Hass um Ihre Texte zu schreiben?

Bang: Wieso Hass? Ich bin ja jetzt kein Hassprediger, der Hass verbreitet. Ich bin Rapper und Entertainer mit sehr witzigen Texten.

Nervt es Sie dann, wenn andere Ihren Humor nicht verstehen und Sie kritisieren?

Bang: Nee, das nervt mich nicht, ich finde es nur schade, dass die sich zu wenig mit der Musik befassen und dann urteilen, ohne sich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben. Das zeigt nur, dass diese Menschen oberflächlich sind.

Ihr Song „Comet“ schießt heftig gegen Sido und seine Ex-Freundin Doreen. Haben Sie keine Angst vor einer Klage oder anderen Konsequenzen?

Bang: Ach, sollen die Leute machen. Wenn sie der Meinung sind, dass es in ihre Persönlichkeitsrechte eingreift und sie klagen müssen, sollen die das machen. Ich habe da kein Problem damit. Die sollen mich verklagen, was soll ich da sagen? Das ist ihr gutes Recht. Dann kriegen sie ein bisschen Geld von mir. Auch wenn ich nichts hätte. Wenn ich jemanden beleidige, ich meine es ist Musik, es ist Entertainment, da muss man nicht alles so ernst nehmen. Und wenn sich da jemand von angegriffen fühlt, dann ist das eben sein Problem.

Man soll „Comet“ also nicht so verstehen, dass das was Sie darin beschreiben, wirklich passiert ist?

Bang: Nein. Ich hoffe, dass jeder, der das hört es mit Humor nimmt.

Gibt es Rapper, die Sie besonders nerven?

Bang: Jetzt im Moment geht mir keiner auf den Sack, aber in der Vergangenheit auf jeden Fall fast alle. Halt alle, mit denen ich sonst auch nichts gemacht habe.

Im Song „Maroccogang“ wird französisch gesungen, verstehen Sie das eigentlich?

Bang: Ich spreche kein Französisch, dafür aber fließend Spanisch. Dort bin ich geboren, aufgewachsen und zwei Jahre in die Schule gegangen. Bisher habe ich auch noch keinen Song auf spanisch gemacht. Ich wollte schon immer mal ein spanisches Album aufnehmen, aber nicht für den deutschen Markt. Ich weiß aber nicht, ob das funktionieren würde. Ich glaube nicht, dass das klappt.

Ein Song heißt „Dein Weg“. Sind Sie zufrieden mit dem Weg, den Sie im Leben eingeschlagen haben?

Bang: Ja, auf jeden Fall. Es hätte nicht besser laufen können. Ich bin mehr als zufrieden, ich habe meinen Traum zum Beruf gemacht. Das können nicht viele Leute von sich behaupten.

Sie wollten schon als Kind Gangster-Rapper werden?

Bang: Nein, eigentlich wollte ich Boxer werden aber durch einen Freund wäre ich dann sowieso ausgebremst worden, wenn ich gegen ihn angetreten wäre. Also habe ich gesagt: „Komm, lass den das übernehmen, dann übernehme ich einfach die Rap-Szene.“

In „Zeitmaschine“ heißt es, dass Sie nie wieder einer Frau Ihre Liebe schenken würden, wenn Sie zeitreisen könnten. Warum?

Bang: Weil ich in der Vergangenheit mit all meinen Ex-Freundinnen nur negative Erfahrungen gemacht habe.

Sie meinen all Ihre Erfahrungen mit Frauen waren schlecht?

Bang: Nein, natürlich nicht. Aber gerade die Frauen, mit denen ich in Beziehungen war, mit denen bin ich halt irgendwann nicht mehr ausgekommen und das ist meine Erfahrung. Ich wollte da jetzt nicht nur den Frauen die Schuld geben. Da gehören immer zwei dazu. Trotzdem, nur weil ich schlecht bin, macht das jemand anderen nicht zu einem besseren Menschen.