eRRdeKa: „Es fühlt sich unwirklich an“

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eRRdeKa: „Es fühlt sich unwirklich an“

Diesem jungen Mann steht eine Traumkarriere bevor: Unter den Fittichen von Prinz Pi und seinem Label "Keine Liebe Records" veröffentlicht der Rapper eRRdeKa sein Debütalbum "Paradies". Im Interview erzählt er, wie er den großen Prinz Pi von sich überzeugte, warum er auf Tattoos steht und was sein Plan B neben der Musik-Karriere ist.

Über den Verlauf des Jahres 2014 kann sich der Augsburger Rapper eRRdeKa wohl nicht beschweren. Auf seiner To-Do-Liste kann er sowohl einen Auftritt auf dem legendären Festival Splash! abhaken, als auch eine Titelstory im Hip-Hop-Magazin „Juice“. In diesen Tagen veröffentlicht der sympathische Mittzwanziger sein Debütalbum „Paradies“ und erfüllt sich damit den nächsten großen Traum. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht eRRdeKa über seinen Manager Prinz Pi, seine Vorstellung vom Paradies und warum er eigentlich nicht aus Augsburg weg möchte.

Ihre Karriere läuft im Moment wie geschmiert. Was war das Highlight Ihres Sommers?

eRRdeKa: Es gab zwei Highlights. Mein Auftritt auf dem Splash-Festival und das „Juice“-Cover. Es gibt eine Art ungeschriebene Liste für Rapper, deren Punkte man gerne abhaken möchte und da stehen diese beiden Dinge ganz oben. Es fühlt sich unwirklich an, dass ich es bereits vor dem Release meines Debütalbums auf das Cover des Magazins geschafft habe.

Kann es denn jetzt überhaupt noch besser werden?

eRRdeKa: Klar – wenn sich mein Album gut verkauft.

Da müssen Sie sich wohl keine Sorgen machen. Es schoss bei der Ankündigung zur Vorbestellung auf Platz eins der Amazon-Charts. Stresst Sie der Hype um Ihre Person?

eRRdeKa: Eigentlich nicht. Ich habe lange an diesem Album gearbeitet und viel Zeit investiert. Daher empfinde ich diesen Hype als etwas Positives. Für mich ist das eine Bestätigung, dass das, was ich mache, nicht ganz falsch sein kann.

Aber bringt die steigende Bekanntheit nicht auch Einschränkungen mit sich? Können Sie in Ihrer Heimatstadt Augsburg noch unerkannt durch die Straßen laufen?

eRRdeKa: Teilweise passiert es schon, dass ich von Leuten erkannt und angesprochen werde. Aber das hält sich noch in Grenzen.

Haben Sie denn vor, aus Augsburg wegzuziehen?

eRRdeKa: Eigentlich würde ich sehr, sehr gerne dort bleiben. Andererseits ist es durchaus möglich, dass ich in den nächsten Jahren bedingt durch meine Arbeit nach Berlin umziehen muss. Aber solange es in Augsburg noch funktioniert, werde ich dort wohnen. Die Stadt ist wirklich schön und sehr entspannt.

Um auf Ihr neues Album „Paradies“ zurückzukommen – warum haben Sie sich für diesen ungewöhnlichen Kontrast zwischen Albumtitel und Inhalt der Songtexte entschieden?

eRRdeKa: Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, wie ich dieses Debütalbum nennen soll. Paradies ist ein sehr starkes Wort und ich fand den bereits angesprochenen Kontrast toll. Wenn man den Titel hört, neigt man im ersten Moment dazu, zu denken, ein total fröhliches Album vor sich zu haben – aber dem ist nicht so. Das wäre mir zu einfach.

Was stellen Sie sich unter einem Paradies vor?

eRRdeKa: Mit dem Paradies assoziiere ich Sorglosigkeit und Personen, die mit sich selbst im Reinen sind – wenn man alles hat, was man zum Leben braucht, und einen gesunden Lifestyle hat.

Sie haben inzwischen über zehn Tattoos. Hat jedes davon eine besondere Bedeutung?

eRRdeKa: Am Anfang schon, aber irgendwann wird man süchtig nach Tattoos und möchte einfach nur möglichst schnell ein neues. Dann überlegt man sich nicht mehr für jedes einzelne eine Bedeutung, sondern lässt sich schöne Motive stechen. Ich habe jedes meiner Tattoos selbst entworfen. Aber irgendwann lasse ich mir bestimmt wieder etwas stechen, das tiefgründiger ist.

Wann haben Sie damit angefangen, sich tätowieren zu lassen?

eRRdeKa: Erst mit 18 Jahren, wenn es erlaubt ist. Ich war früher ein großer Fan der Band Limp Bizkit und der Frontmann Fred Durst ist am ganzen Körper tätowiert. Damals wollte ich so sein wie er und so fing das dann an.

Inwiefern fließt Ihre Ausbildung zum Mediengestalter in Ihre Musik beziehungsweise in das Drumherum ein?

eRRdeKa: In die Musik fließt das nicht wirklich mit ein. Als Mediengestalter lebe ich mich bei der Gestaltung der Artworks und Fan-Artikel aus. Am liebsten würde ich alles selbst machen, weil ich in diesem Bereich ebenfalls meine eigenen Vorstellungen habe. Alles soll so persönlich wie möglich rüberkommen.

Sie lassen sich also bei gar nichts reinreden.

eRRdeKa: Bei der Musik weniger als bei den Fan-Artikeln oder den Artworks. Prinz Pi, der inzwischen als mein Manager fungiert, hat Kommunikationsdesign studiert und deswegen viel Ahnung von diesen Dingen. Von ihm lasse ich mir dann teilweise schon etwas sagen oder mich eines Besseren belehren.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Prinz Pi zustande?

eRRdeKa: Nachdem ich mir sein neues Album gekauft hatte, habe ich ihm auf seine Facebook-Seite gepostet, dass ich die Platte unglaublich gut finde – ganz ohne Hintergedanken. Dieser Post wurde hundertfach geliked. Daraufhin hat sich Prinz Pi meine Sachen angehört und mich zu seinem Lieblingschinesen in Berlin eingeladen.

Gibt es einen Plan B anstelle der Musik-Karriere?

eRRdeKa: Sobald ich es mir selbst gut genug beigebracht habe, möchte ich auch als Producer tätig sein. Oder für andere Musiker Dinge gestalten. Ich möchte unbedingt weiterhin im Musik-Bereich sein, nicht unbedingt nur als Rapper, sondern auch im Hintergrund.