„Einmal Hans mit scharfer Soße“: Liebevolle Ethno-Komödie mit reizenden Darstellern

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„Einmal Hans mit scharfer Soße“: Liebevolle Ethno-Komödie mit reizenden Darstellern

Grimme-Preisträgerin Buket Alakus garantiert mit ihrem neuen Film "Einmal Hans mit scharfer Soße" einen unterhaltsamen Kino-Besuch. Mit liebevollem Humor, etwas fürs Herz und charmanten Darstellern gelingt ihr eine bezaubernde Mischung für eine wundervolle Multikulti-Komödie.

Nach dem Überraschungserfolg „Almanya – Willkommen in Deutschland“ kommt mit „Einmal Hans mit scharfer Soße“ am 12. Juni erneut eine Multikulti-Komödie in die Kinos, die das Leben von türkischen Einwanderern in Deutschland thematisiert. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Hatice Akyün zeigt die Familie Coskun, die in Salzgitter lebt und zwischen alten anatolischen Traditionen und dem modernen deutschen Lebensstil schwankt. Liebevoll wird hierbei jedes erdenkliche Vorurteil aufgegriffen und parodiert.

Die Hauptfigur Hatice Coskun ist die mittlere von drei Schwestern. Alleinstehend, selbstbewusst und modern lebt sie als Journalistin in Hamburg. An ihre türkischen Wurzeln erinnert sich Hatice nur, wenn der regelmäßige Besuch bei ihren Eltern ansteht. Dann wird der Jeans-Mini mit dem „Elternrock“ getauscht, um dem konservativen Vater die unschuldige Tochter vorzuspielen. Einen Wandel erlebt Hatices ungezwungenes Single-Dasein, als ihre jüngere Schwester schwanger wird.

Denn Familienoberhaupt Ismael verlangt, dass die Schwangere den Vater ihres ungeborenen Kindes erst heiraten darf, sobald auch Hatice unter der Haube ist. Nun beginnt die Suche nach Mister Right: Deutscher muss er sein, aber zugleich das Temperament eines Türken besitzen. Doch der Hans mit scharfer Soße ist schwerer zu finden als befürchtet, wie ein witziger Dating-Marathon beweist.

Regisseurin Buket Alakus thematisiert in ihrem Film charmant und humorvoll türkische und deutsche Klischees und zeigt schließlich, dass trotz aller kulturellen Unterschiede letztendlich doch Werte wie Familie und Liebe über allen Traditionen stehen sollten. Zudem gelingt es ihr, das Dilemma vieler selbstbewusster Frauen aufzugreifen, die bei ihrer Männersuche nach einem sensiblen Macho verzweifeln.

Nicht nur in dieser Hinsicht erinnert die Hauptfigur Hatice an Carrie aus „Sex and the City“. Auch ihr Tick für Mode, besonders für Schuhe und ihre Tätigkeit als Journalistin zeigen einige Parallelen auf. Doch „Einmal Hans mit scharfer Soße“ konzentriert sich nicht nur auf das Single-Leben moderner Großstadt-Frauen, sondern kombiniert dieses mit dem Wunsch nach familiärer Akzeptanz.

Aus dem gut besetzten Cast mit Schauspielern wie Idil Üner, Julia Dietze, Steffen Groth, Max von Thun oder Janek Rieke überzeugen vor allem Adnan Maral („Türkisch für Anfänger“) und Siir Eloglu in ihren Rollen als türkische Eltern und verkörpern gelungen eine Generation, die bei der Erziehung vergeblich nach der richtigen Balance zwischen Tradition und Toleranz sucht.

Fazit: Mit „Einmal Hans mit scharfer Soße“ ist Grimme-Preisträgerin Buket Alakus eine unterhaltsame Ethno-Komödie mit tollen Schauspielern gelungen. Hierbei parodiert sie wundervoll amüsant alle erdenklichen Vorurteile der deutschen und der türkischen Kultur mit der richtigen Mischung aus subtilem und überzeichnetem Humor. Neben den komödiantischen Aspekten finden sich im Film auch immer wieder romantische und nachdenkliche Sequenzen, die einen schönen Kinoabend garantieren.