Echosmith: „Die Deutschen haben eine tolle Denkweise“

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Echosmith: „Die Deutschen haben eine tolle Denkweise“

Die amerikanische Indie-Pop-Band Echosmith stürmte mit ihrem Song "Cool Kids" die Charts. Im Interview mit spot on news erzählt Noah Sierota, Bassist des Geschwister-Quartetts, warum ihn seine Eltern auf Tour nicht nerven.

Die Geschwisterband Echosmith landete mit ihrem Song „Cool Kids“ einen Mega-Hit, in Deutschland kam die Single bereits in die Top 10. Jetzt wollen Jamie (21), Noah (19), Sydney (17) und Graham (15) Sierota auch mit ihrem Debütalbum „Talking Dreams“ durchstarten. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Bassist Noah unter anderem, wann sich die vier Geschwister gerne Mal in die Haare kriegen.

Wie ist es, wenn man mit der ganzen Familie auf Tour geht?

Noah Sierota: Es ist ein echtes Familienabenteuer, wir fahren überall zusammen hin. Natürlich ist es nicht immer einfach, aber wenn man bestimmte Sachen braucht, ist immer jemand da. Wahrscheinlich machen wir andere Dinge, als Bands, die sonst auf Tour gehen – wir haben als Familie eine wirklich tolle Zeit.

Nervt es denn nie, dass Ihre Eltern immer dabei sind?

Sierota: Ich bin sowieso niemand, der viel Alkohol trinkt oder abends oft ausgeht. Außerdem arbeiten wir den ganzen Tag, weshalb ich abends lieber schlafen gehe, als noch irgendwo anders hin. Wir essen die ganze Zeit, das ist eher so unser Ding.

Und wie gefällt Ihnen das deutsche Essen?

Sierota: Ich habe jetzt schon dreimal ein Wiener Schnitzel gegessen und ich liebe es! Deutschland ist sowieso eines meiner Lieblingsländer, weil die Menschen sehr höflich und nett sind. Sie sind immer pünktlich, interessieren sich für einen und haben eine tolle Denkweise. Die Art und Weise, wie sie mit anderen Menschen umgehen und wie sie zu ihrem Job stehen, ist großartig. Ich schätze das sehr.

Wenn Sie als Geschwister so viel Zeit miteinander verbringen, streiten Sie sich doch bestimmt auch oft.

Sieorta: Natürlich streiten wir, aber nicht jede Sekunde und nicht jeden Tag. Das ist wirklich gut, ich bin froh, dass es so ist. Wir streiten uns über kleine Sachen, aber jeder kriegt sich auch schnell wieder ein. Gerade wenn man von der ganzen Arbeit müde ist, fängt man an, sich gegenseitig zu nerven, aber wir versuchen, das so gut es geht zu vermeiden.

Wollten Sie schon immer eine Geschwister-Band gründen?

Sierota: Nicht wirklich. Wir haben aber alle sehr früh angefangen, ein Instrument zu spielen. Vor sieben oder acht Jahren haben wir dann das erste Mal zusammen gespielt. Davor haben wir nicht wirklich daran gedacht, irgendwann Mal eine Band zu gründen, aber es hat einfach Spaß gemacht und von den Instrumenten gepasst. Dann haben wir einfach immer weiter gemacht und es wurde immer mehr zu unserem Traum und unserem Beruf.

Gab es bereits viele Probleme, weil zwei von Ihnen noch minderjährig sind?

Sierota: Eigentlich nicht. Nur einmal mussten wir in den USA direkt nach unserem Auftritt den Club verlassen, weil wir eigentlich wegen unseres Alters nicht dort sein durften.

Bereuen Sie manchmal, dass Sie in so einem jungen Alter schon mit Ihrer Musik an die Öffentlichkeit gegangen sind?

Sierota: Nein, ich bereue das überhaupt nicht, weil die Musik meine Leidenschaft ist. Wenn sie das nicht wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich am College, wie die meisten jungen Leute in meinem Alter. Dort würde ich dann Kurse besuchen, für die ich leidenschaftlich brenne. Musik ist eben meine Leidenschaft. Ich bin sehr dankbar für alles. Es ist toll, die Welt zu sehen und immer wieder andere Menschen zu treffen. Ich lebe meinen Traum und der macht viel Spaß.

Haben Sie schon die Gelegenheit gehabt, Ihr Idol persönlich zu treffen?

Sierota: Ja das war Sting von der Band The Police. Ich bin mit der Band aufgewachsen und habe sie immer geliebt, vor allem Sting. Als Bassist liebe ich die Art und Weise, wie er mit dem Instrument umgeht und habe ihn immer dafür bewundert. Wir konnten ihn in einer Show nach einem unserer Auftritte – bei dem er sogar zugeguckt hat – treffen. Das war wirklich ein sehr besonderer Moment.

Ist es eine Überraschung, dass gerade der Song „Cool Kids“ so erfolgreich ist?

Sierota: Für uns war es etwas schwierig, diesen Song fertig zu bekommen und wir hätten niemals gedacht, dass irgendein Song so erfolgreich werden würde. Für mich persönlich ist es echt eine Überraschung. Auf einmal haben nach unseren Shows die Leute angefangen, genau diesen Song zu singen und das war das erste Mal, dass irgendjemand den Text eines unserer Lieder kannte. Jetzt singen ihn die Leute auf der ganzen Welt, das ist toll.

Es haben sogar viele den Song gecovert.

Sieorota: Oh ja! Es ist schon krass, dass die Leute sich so viel Zeit nehmen, um von uns einen Song zu covern. Es ist wirklich etwas Besonderes und echt cool. Früher haben wir selber von berühmten Künstlern Songs gecovert, ich weiß, wie hart das ist.

Fühlen Sie sich manchmal auch richtig uncool?

Sierota: Klar, ich bin nicht der Meinung, dass man cooler wird, nur weil der Bekanntheitsgrad steigt. Wir machen immer noch viele blöde Fehler und fallen zum Beispiel die Treppe runter. Wir sind, wer wir sind. Man sollte sich treu bleiben und sich verhalten, wie man will – das ist das, was einen wirklich cool macht.

Wurden Sie schon Mal gemobbt?

Sierota: Dass sich andere über einen lustig machen, passiert einfach, gerade als Kind. Aber ich glaube, jeder kennt das. Es war zwar nie ein großer Teil meines Lebens, aber ich weiß, dass es sich nicht gut anfühlt. In unserem Song „Cool Kids“ geht es aber nicht um Mobbing, sondern eher darum, dass man denkt, andere seien besser als man selbst.