Duft ist nicht gleich Duft – das sollten Sie bei der Wahl Ihres Parfums beachten

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Duft ist nicht gleich Duft – das sollten Sie bei der Wahl Ihres Parfums beachten

Was haben Heidi Klum, Lady Gaga, David Beckham und Jennifer Lopez neben ihrer Weltkarriere noch gemein? Sie alle wollen mit eigenen Duftkreationen die Sinne ihrer Fans umgarnen. Schließlich kann es nie schaden, sich noch ein zweites Standbein aufzubauen. Doch können diese Star-Parfums mit den echten Markenherstellern mithalten? Und was sollte sonst noch bei der Wahl des Dufts beachtet werden?

Die Nase ist ein äußerst sensibles Organ. Darf man neuesten Forschungsergebnissen einer Studie der New Yorker Rockefeller University Glauben schenken, so kann der Geruchssinn des Menschen mehr als eine Billion verschiedener Düfte auseinander halten. Kein Wunder also, dass Parfums in allen erdenklichen Variationen auf den Markt kommen. Auch Stars wie J.Lo (45, „Love?“), Christina Aguilera (33, „Bionic“) oder Heidi Klum (41) haben längst den Reiz der Düfte für sich erkannt. Doch verzaubern diese Star-Odeurs unsere Nasen genauso wie Markenparfums?

„Da auch bei diesen Düften mit den Profis der Duftentwicklung gearbeitet wird, können auch diese Parfums mit den etablierten Herstellern mithalten“, ist sich Duft-Experte Henning Havertz, Einkaufsleiter der Online-Parfümerie „Point Rouge“, sicher. Außerdem seien „Duftkreationen von Stars immer ein Must-Have“ für Fans, „denn so können Sie ihren Idolen noch ’näher‘ sein“. Empfehlen kann er „Christina Aguilera unforgettable“, schließlich habe dieses „tolle Parfum“ nicht umsonst „bei den Duftstars 2014 in der Kategorie ‚Lifestyle Damen‘ gewonnen“.

Am erfolgreichsten verkaufen sich allerdings auch heute noch die Duft-Kreationen von Hollywood-Diva Elizabeth Taylor. Selbst drei Jahre nach ihrem Tod lässt die einst schönste Frau der Welt mit 55 Millionen US-Dollar Umsatz alle anderen Promis alt aussehen, wie die Finanz-Website „MarketWatch“ herausgefunden hat. Ihr Faible für Schmuck und Edelsteine soll angeblich als Inspiration für ihre Kreationen in Zusammenarbeit mit der Kosmetikfirma Elizabeth Arden gedient haben.

Wie sehr die Parfumhersteller von der Zugkraft der Promis profitieren, zeigen auch die zahlreichen Werbekampagnen der großen Kosmetikmarken. Ob Brad Pitt (50, „12 Years a Slave“) für Chanel, Gwyneth Paltrow (41, „Iron Man“) für Boss Jour/Nuit oder Miranda Kerr (31) für Escada – für ihr Marketing geben die Konzerne Millionen an Werbemitteln frei.

„Natürlich bestimmt auch das Marketing die Bekanntheit des Parfums“, weiß Havertz zu berichten. „Hier ist es bei allen Brands besonders beliebt, die Botschaft durch ein berühmtes Gesicht vermitteln zu lassen. Aber natürlich können auch „bestimmte Duft-Essenzen, wie zum Beispiel OUD-Holz, das teuerste Holz der Welt“, einem Duft sein Image verleihen, so Havertz.

Doch welcher Duft passt zu welchem Typ, wenn es nicht unbedingt ein Star-Parfum sein muss? Diese Frage ist laut Havertz „nicht so einfach zu beantworten“. Die Wahl des Parfums hänge „sowohl von der Persönlichkeit als auch der Stimmung ab. Viele Düfte entwickeln sich oftmals auf jeder Haut anders – ein orientalisch-holziger Duft, der oft sehr schwer ist und ein intensives Duft-Volumen hat, kann gelegentlich auch von einer zierlichen Frau getragen werden“.

Angesagt sind für Frauen dieses Jahr übrigens „sehr sinnliche Düfte. Blumige Vanille kombiniert mit Sandelholz verleihen dabei einen femininen und verführerischen Touch“, erklärt der „Point Rouge“-Einkäufer. Sein Produkt-Tipp für Damen: „Versace Oud Oriental“. Männer sollten hingegen „in dieser Saison zu Parfums mit frischen und holzigen Essenzen greifen“, rät der Duft-Experte. Denn „diese strahlen eine selbstbewusste Männlichkeit aus“. Seine Empfehlung für echte Kerle: „Boss Bottled.Unlimited von Hugo Boss.“

In der aktuell warmen Jahreszeit sollten „bevorzugt blumige und fruchtige Düfte“ gewählt werden, da „im Sommer alles wächst und gedeiht“, rät der Fachmann. „Besonders beliebt sind dabei Parfums mit zitronigen, minzig-frischen oder blumigen Essenzen.“ Außerdem hat Havertz noch einen Tipp parat: „Da es an einem heißen Sommertag gelegentlich sehr schwül sein kann, sollte man vermehrt zu einem leichten Eau de Toilette oder sogar einem Eau de Cologne greifen.“

Für den Winter gelten jedoch wieder andere Regeln. „Zur kalten Jahreszeit darf der Duft auch gerne intensiver sein: Dezent klassische Düfte werden als Eau de Parfum oder Eau de Parfum intense getragen.“ Bevorzugt werden dann „Düfte mit oriental-holzigen Essenzen wie zum Beispiel Zimt, Amber oder Leder“.

Aber egal ob ein Duft für den Sommer oder Winter kreiert wird, die „Grundregeln eines Parfums müssen bei jeder Entwicklung unbedingt beachtet werden. Das bedeutet, dass jede Duft-Essenz eine bestimmte Wirkung beim Menschen hervorrufen kann“, erklärt der Experte und erläutert: „Orangen können zum Beispiel appetitfördernd sein, Vanille löst hingegen ein Sättigungsgefühl aus.“