Drehbuch zu „Shades of Grey“: Strikte Kontrolle durch E.L. James

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Drehbuch zu „Shades of Grey“: Strikte Kontrolle durch E.L. James

Das Drehbuch zu "Fifty Shades of Grey" soll kaum Raum für kreative Freiheit gelassen haben. E.L. James, von der die Buchvorlagen für den Kinostreifen stammen, soll bei jeder Szene, die nicht so in ihrem Roman steht, Veto eingelegt und sogar damit gedroht haben, ihre Fans gegen den Film aufzuhetzen.

Nur noch wenige Tage, dann kommt einer der wohl am meisten erwarteten Filme des Jahres in die Kinos. Ab dem 12. Februar soll „Fifty Shades of Grey“ für klingelnde Kassen sorgen, doch was werden die Zuschauer sehen? Eine Nacherzählung des Buches oder einen mit Hollywood-Ideen angereicherten Blockbuster? Wie unter anderem der „Hollywood Reporter“ berichtet, soll der Streifen ganz im Sinne der Autorin E.L. James (51), mit bürgerlichem Namen Erika Leonard, in Szene gesetzt worden sein, Mitspracherecht der Regisseurin Sam Taylor-Johnson (47) und anderer Involvierter habe sie kaum geduldet.

Am Ende des ersten Bandes verlässt die Hauptperson Anastasia Steele ihren herrischen Geliebten Christian Grey, nachdem dieser sie verprügelt. Im Film soll dies mit dem finalen Wort „stop“ (dt. „halt“) geschehen, obwohl Regisseurin Taylor-Johnson eigentlich den Begriff „red“ (dt. „rot“) präferiert hätte. „Red“ ist in den Originalvorlagen ein sogenanntes „safe word“, ein Begriff, der Christian Grey in seinen oftmals brutalen sexuellen Handlungen stoppen soll, wenn diese zu viel für seine „Partnerin“ werden.

Das Skript „endete mit einem wirklich klugen Begriff und Erika hat es nicht erlaubt“, wird ein Insider zitiert. Einer anderen Quelle zufolge sei James viel Macht gegeben worden und sie habe jede Möglichkeit genutzt, mit dieser Macht zu spielen. „Man kann nicht einfach das Buch auf die Leinwand bringen“, meldet sich ein Dritter zu Wort. Bücher seien anders als Filme und es sei wichtig, den richtigen Ton zu treffen. Ein Wort am Ende könne entscheiden, ob Zuschauer für einen zweiten und dritten Teil zurück in die Kinos kommen.

Auch die Regisseurin Sam Taylor-Johnson äußerte sich bereits zu den kreativen Differenzen, formulierte die Kritik jedoch diplomatischer. In einem Interview mit dem Magazin „Porter“ sagte sie: „Es war schwierig, das möchte ich nicht leugnen“. Sie hätten gestritten, aber es seien kreative Kämpfe gewesen und sie hätten die Unstimmigkeiten gelöst. „Wir hatten laute Auseinandersetzungen am Set und ich bin nicht streitsüchtig, aber es war wichtig, um einen Kompromiss zu finden“, heißt es weiter.

Wie hart die Arbeit angeblich tatsächlich war, beschreibt ein Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“. Demzufolge habe Taylor-Johnson den Drehbuchautor Patrick Marber beauftragt, den Personen und der Geschichte zusätzlich etwas Tiefgang zu verleihen – was offenbar nicht im Sinne von E.L. James war. Sie habe sogar damit gedroht, ihre Fans gegen den Film aufzuhetzen, sollten Szenen aus dem Skript von Marber umgesetzt werden. Ein Insider kommentierte, es sei frustrierend in Hollywood, wenn jemand eine schlechte Idee haben würde, die dann realisiert wird.