Dorfrocker: „Wiesn-Hit? Das ist nicht unser Ziel!“
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Die Brüder Markus, Tobias und Philipp Thomann sind besser bekannt als die Dorfrocker. Aktuell sorgt ihr Song "Die Glöcknerin von Dingolfing" für große Unterhaltung. Auch auf der Wiesn?
Noch bis zum Sonntag läuft in München das größte Volksfest der Welt: das Oktoberfest. Ein wirklich neuer Wiesn-Hit ist aber auch kurz vor dem Ende nicht in Sicht. Durch die Zelte dröhnt wieder Altbekanntes wie Helene Fischers „Atemlos“ oder „Wahnsinn“ von Wolfgang Petry. Dabei gäbe es durchaus auch neue Songs wie „Die Glöcknerin von Dingolfing“ von den Dorfrockern. Das spaßige Lied hat das Zeug dazu, die Massen in den Zelten bestens zu unterhalten. Die drei Brüder Markus, Tobias und Philipp Thomann aus dem unterfränkischen Kirchaich spielen schon seit Jahren ihren erfolgreichen Party-Rock und wissen, wie man Stimmung macht. Die Nachrichtenagentur spot on news hat sich mit den drei Jungs auf der Wiesn zu einem gemütlichen Gespräch im Biergarten der Käfer-Schänke getroffen und dabei erfahren, wie sie das selbst mit dem Wiesn-Hit sehen.
Ihre „Glöcknerin von Dingolfing“ sei nicht speziell für die Wiesn geschrieben worden, verrät Tobias Thomann, der Sänger der Dorfrocker. „Wir machen grundsätzlich Lieder, um die Leute zu erfreuen. Ob das jetzt ein Wiesn-Hit wird oder nicht, das ist jetzt nicht primär unser Ziel.“ Das Oktoberfest bilde sowieso nur einen sehr geringen Teil davon ab, wo ihre Art von Musik potentiell gefragt sein könnte. „Aber die Presse sucht halt jedes Jahr nach einem Wiesn-Hit und da ist unsere ‚Glöcknerin von Dingolfing‘ im Vorfeld diesmal eben auch genannt worden.“ Sowas freue die Jungs zwar, aber „ob es dann eben der Hit wird, entscheiden schlussendlich die Leute.“
„Wir verbinden Tradition mit Moderne“
Nach seinem persönlichen Wiesn-Hit gefragt, nennt Tobias ohne zu überlegen das Lied „Fürstenfeld“ von der österreichischen Band S.T.S. Aber für ihn gibt es noch weitere Lieder, die auf der Wiesn einfach nicht fehlen dürfen. Evergreens wie das „Fliegerlied“, DJ Ötzis „Ein Stern“ oder auch „Country Roads“ gehörten zum Oktoberfest genauso dazu wie eine Tracht. „Die war vor einigen Jahren auf der Wiesn zwar noch nicht so verbreitet“, erinnert sich Tobias, aber „mittlerweile ist das eben ein Trend“.
Seinem Bruder Philipp haben es vor allem die Mädels in Dirndln angetan. „Die sind auf jeden Fall schön anzuschauen. Da wünscht man sich das Oktoberfest eigentlich das ganze Jahr.“ Aber noch besser als das bloße anschauen der jungen Damen im Dirndl, gefalle ihm das auspacken selbiger, wie er mit einem spitzbübischen Lachen verrät. Die Brüder selbst sind übrigens auch in Tracht auf die Wiesn gekommen. Allerdings in einer sehr modernen Variante mit Lederhose, Lederjacke und Chucks. Aber das passt auch bestens zu den sympathischen Unterfranken, die selbst von sich sagen: „Wir vermengen nicht nur musikalisch, sondern auch optisch die Tradition mit der Moderne.“
Neue Songs sind nach ihrem erfolgreichem Chart-Album „Holz“ übrigens schon wieder in der Mache, wie Tobias erzählt, denn: „2016 wird sicher das nächste Dorfrocker-Album kommen.“ Egal ob mit oder ohne Wiesn-Hit – Hauptsache Spaß kommt auf.