Diese Stars werden auch posthum noch zum Duett aufgefordert

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Diese Stars werden auch posthum noch zum Duett aufgefordert

Paul McCartney hat seine Zusammenarbeit mit Michael Jackson neu aufgelegt - sieben Jahre nach dem Tod des "King of Pop". Aber Jacko ist nicht der einzige, der auch im Grab noch für Duette herhalten muss.

Ab und an passiert im Musikgeschäft so etwas: Da wird ein Album neu aufgelegt – und auf einmal scheint Michael Jackson, der „King of Pop“ persönlich, noch einmal aus dem Grab neue Zeilen zu singen. So, wie auf dem Remix des Songs „Say Say Say“, zu dem Jackos Duett-Partner Paul McCartney (73) nun auch ein neues Video veröffentlicht hat.

Das ist ein wenig gruselig, auch ganz spannend, aber kein neues Phänomen: Die größten Musiklegenden ziehen in den Downloadstores und sogar im CD-Laden bis heute. Und so verwenden die Lebenden eben gerne alte Aufnahmen, um noch einmal ein Stück vom Ruhm der Toten abzubekommen. Elvis Presley, Freddie Mercury, Frank Sinatra und immer wieder Michael Jackson können davon, nun ja: ein Lied singen. Hier sind die sechs erstaunlichsten Duette mit und von verstorbenen Stars.

Elvis Presley – mit Barbra Streisand

Elvis Presley durfte 40 Jahre nach seinem Tod noch einmal bitten: „Love me tender,…“

Erst vergangenes Jahr veröffentlichte die alternde Sangesgröße Barbra Streisand (73) ein Album, prall gefüllt mit Duetten. Einige davon waren alte Hüte, andere Stücke mit mäßig spannenden Stars wie John Mayer. Eines erhielt aber besondere Aufmerksamkeit: Der scheinbar gemeinsam gesungene Elvis-Klassiker „Love Me Tender“. Satte 40 Jahre nach seinem Tod zog Streisand eine alte Aufnahme Presleys (1935-1977) aus dem Archiv – und sang frech drüber. Produzent Walter Afanasieff behauptete „es war, als wäre der Mann in meinem Studio“. Immerhin: Streisand hatte Elvis einst auch zu Lebzeiten getroffen.

Marilyn Monroe – mit Barry Manilow

Marilyn Monroe musste sich mit Barry Manilow hören lassen

Barry Manilow („Copacabana“) fällt ebenfalls in die Kategorie „Star auf dem Weg in die Vergessenheit“. Also bediente sich der 72-Jährige einiger Stars, die garantiert nicht vergessen werden: Pünktlich zum angelsächsischen Totenfest Halloween 2014 brachte Manilow ein Album mit sage und schreibe elf Duetten mit verstorbenen Stars heraus. Mit dabei etwa Aufnahmen von Louis Armstrong, Whitney Houston – und Marilyn Monroe (1926-1962). Geschmackvoll fanden das nicht alle. „Ein musikalisch schon längst Toter singt mit physisch Toten im Duett. Das scheint nicht nur geschmacklos, es klingt auch danach“, heißt es in einer Kundenrezension beim Online-Versandhändler Amazon.

Frank Sinatra – mit Robbie Williams

Frank Sinatras Familie mag offenbar Robbie Williams‘ Musik

Robbie Williams‘ (41, „The Road To Mandalay“) Faible für die Musik der Swing-Ära ist weithin bekannt. Allerdings gefällt seine Version des eleganten Genres nicht nur dem Publikum. Auch die Erben seines Idols Frank Sinatra (1915-1998) – laut Williams „einer der coolsten Männer, die je gelebt haben“ – waren angeblich beeindruckt. Sie sandten Williams eine Gesangsaufnahme Sinatras zum Song „It Was A Very Good Year“ zur Weiterverarbeitung. Das Ergebnis wurde zwar nicht zum großen Hit. Aber sicher zu einem musikalischen Moment, der Williams als große Ehre in Erinnerung bleiben wird.

Nat King Cole – mit seiner Tochter Natalie Cole

Einer der ganz großen Jazz-Sänger war Nat King Cole (1919-1965). Auch seine Tochter Natalie ist Musikerin. Sie hat das Duettieren mit ihrem Vater zu einer Art Gewohnheit werden lassen. Nat King Cole verstarb, als seine Kleine noch ein Teenager war. Nun beschwört sie eben seinen Geist im Studio herauf, etwa beim Hit „Unforgettable“ – die Rechte an den Songs hat sie ja sowieso. Zuletzt hat die 65-Jährige ein spanisches Duett mit ihrem toten Vater eingesungen, „Acércate más“. „Ich wusste, es würde eine Herausforderung sein, aber ich fühlte, dass Dad mich unterstützen würde“, erklärte sie anschließend.

Tupac Shakur – mit Snoop Dogg und Elton John

Tupac Shakur wurde nach seinem Tod zur Legende – und zum Hologramm

Auch einige andere Stars kommen vor lauter Neuaufnahmen kaum zur Ruhe. Und nicht immer ist es die Familie, die ihre Stimme wieder zum Leben erweckt. Tupac Shakur (1971-1996) etwa ist posthum zu einer wahren Rap-Legende geworden. Das verheißt viel gesangliche Präsenz in einem Genre, in dem das Samplen von Aufnahmeschnipseln ohnehin zum guten Ton gehört – zum Beispiel auf dem Duett-Album des ebenfalls verstorbenen Notorious B.I.G. Eine gewagte Kombination. Snoop Dogg und Dr. Dre gingen aber sogar noch einen Schritt weiter. Sie ließen Tupac 2012 als Hologramm auf der Bühne auferstehen, während sie um seine Strophen herumrappten.

Michael Jackson – mit Justin Timberlake und Freddie Mercury

Kaum ein Künstler wurde nach seinem Tod so oft geremixt, neuaufgelegt und aus den Archiven gezerrt wie Michael Jackson

Kaum ein Künstler aber ist auch nach seinem Tod noch so gefragt wie Michael Jackson (1958-2009). Schon lange vor Paul McCartney zogen andere Stars Jacksons Gesangsspuren aus dem Archiv. Als etwa 2014 posthum Jackos Album „Xscape“ herauskam, gelangte Justin Timberlake (34) zu besonderen Ehren: Er durfte auf dem Song „Love Never Felt So Good“ mit Jackson singen – was übrigens nur zu Platz 18 in den deutschen Singlecharts reichte.

Im gleichen Jahr veröffentlichten die verbliebenen Bandmitglieder von Queen auf dem Album „Queen Forever“ auch ein besonders spezielles Duett. Gleich zwei verstorbene Musik-Legenden sangen auf „There Must Be More To Life Than This“: Michael Jackson und der früh an Aids verstorbene Freddie Mercury (1946-1991). Ein doppelter Gruß aus dem Jenseits, sozusagen. Aufgenommen wurden die Songs der beiden 1983. Nur sechs Stunden verbrachten die Stars miteinander im Studio, so will es die Legende. Warum nicht mehr daraus wurde? Terminprobleme, sagen die Jacksons. Andere Quellen meinen: Jacko habe seinen Schimpansen und ein Lama ins Studio mitgebracht – das sei zu tierisch für Mercury gewesen.